AT118863B - Verfahren zur Herstellung von Hefe. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hefe.

Info

Publication number
AT118863B
AT118863B AT118863DA AT118863B AT 118863 B AT118863 B AT 118863B AT 118863D A AT118863D A AT 118863DA AT 118863 B AT118863 B AT 118863B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
yeast
sulphite
liquor
production
during
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Baesta Ab
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Baesta Ab filed Critical Baesta Ab
Application granted granted Critical
Publication of AT118863B publication Critical patent/AT118863B/de

Links

Landscapes

  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Hefe. 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Hefe, wobei als Rohmaterial ganz oder zum Teil Sulfitablauge verwendet wird. Anstatt Sulfitablauge kann man auch andere   Holzzuckerlosungen   verwenden, die z. B. dadurch gewonnen werden, dass man Holz mit hochkonzentrierter Salzsäure od. dgl. behandelt. 



   Es sind zwar viele Versuche zur Ausnutzung dieses Abfallproduktes unternommen worden, weil es so gut wie kostenlos in ungeheuren Mengen zur Verfügung steht, aber die bisher vorgeschlagenen Verfahren, Sulfitablauge zur Herstellung von Hefe (z. B. für   Baekzweeke)   zu verwenden, sind nicht erfolgreich gewesen. 



   Die vorliegende Erfindung   ermöglicht es,   aus solchen Rohstoffen eine Hefe zu erzeugen, die ebenso gute und sogar bessere Eigenschaften besitzt, als Hefe, die aus den gewöhnlichen Rohmaterialien, wie z. B. Melasse, hergestellt ist. 



   . Die Erfindung wird durch die Kombination der folgenden Merkmale gekennzeichnet a : dass ganz oder teilweise neutralisierte Sulfitablauge oder andere aus Holz hergestellte Zuckerlösung nebst Nährstoffen der Hefe während der Hefezüchtung stufenweise oder kontinuierlich zugeführt wird, b dass   die Hefezüchtung   unter so kräftiger Lüftung durchgeführt wird, dass eine wesentliche Alkoholbildung verhindert wird, wobei durch den vorhandenen   Luftüberschuss   die   Hefezellen   vor der schädigenden Einwirkung der während der Gärung sich bildenden schwefligen Säure und anderer Giftstoffe geschützt werden und c dass die so hergestellte Hefe abgetrennt und wiederholt unter Zufuhr von frischem Wasser gewaschen wird,

   bis die Heiezellen von der Sulfitablauge grösstenteils befreit und auch die in den Hefezellen enthaltene Sulfitablauge durch Diffusion ausgetreten ist. 



   Bei der üblichen Herstellung von Hefe, z. B. mit Melasse oder Getreide als Rohmaterial, werden die Kulturmedien einer so vollständigen Vorbehandlung und   Klärung   unterworfen, dass die für die Aussaat der Hefe bereitgestellte Lösung im Wesen nur reinen Zucker und Nährsalze enthält. Man braucht daher während der   Hefezüchtung   nicht so kräftig zu lüften und kann den Prozess so führen, dass Alkohol als Nebenprodukt gewonnen wird. Unter diesen Umständen wird eine so gute Hefe gewonnen, dass sie nur separiert und höchstens einmal gewaschen werden muss, um verkaufsfähig zu sein. 



   Nach dem vorliegenden Verfahren wird die Sulfitablauge einer dementsprechenden Vorbehandlung nicht unterworfen ; sie bleibt vielmehr mit einer Menge von Abfallprodukten, welche von der Sulfit- 
 EMI1.1 
 während der   Hefezüchtung   durch die Lebenstätigkeit der Hefe freigewordene SOa und andere Giftstoffe zu entfernen und die Hefe vor diesen Giftstoffen zu schützen. 



   Zur Ausführung des Verfahrens verfährt   man am zweckmässigsten   wie folgt ; 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Die   Reinigung   der   Su1fitlauge.   
 EMI2.1 
 Substanzen sowie zurückgebliebenes Sehwefeldioxyd enthält, muss natürlich zuerst von freiem Schwefeldioxyd gänzlich befreit werden. Zu diesem Zweck wird sie mit einem oder mehreren Stoffen versetzt, die imstande sind, die Säure in der Lauge zu. neutralisieren, so dass die Ablauge auf eine zur Gärung geeignete Reaktion gebracht wird. Dabei kann die Menge dieses Stoffes bzw. dieser Stoffe so bemessen werden, dass die Ablauge noch schwach sauer reagiert, oder vollkommen neutralisiert wird, oder auch eine basische Reaktion erhält. 



   Es ist auch zweckmässig, die Sulfitablauge während der Behandlung mit den Neutralisationsmitteln kräftig durchzulüften und die sich dabei bildenden Niederschläge aus der Sulfitablauge zu entfernen, so dass eine klare Lösung erhalten wird, welche für die Hefezüchtung verwendet wird. Diese Lüftung hat den Zweck, zu verhindern, dass bei der nachfolgenden Lüftung im   Gärbottich   Ausfällungen aus der Lauge entstehen. Ausfällungen während der   Hefezüchtung   im Gärbottich müssen verhindert werden, weil sie leicht von der Hefe aufgenommen werden können und die Hefequalität beeinträchtigen. Um die Lösung vollständig klar zu erhalten, ist im allgemeinen jedoch eine weitere Reinigung der Lauge notwendig, um sie als Ausgangsmaterial für Hefeerzeugung geeignet zu machen.

   Diese weitere Reinigung kann in verschiedener Weise bewerkstelligt werden, z. B. durch Filtration. 



   Die   Hefezüchtung.   



   Die   Hefezüchtung   wird unter kräftiger Lüftung ausgeführt. Man leitet sie zweckmässig nur mit einem Teil der Würze und der für die Gärung erforderlichen Nährstoffe ein, wonach, sobald die Hefe sich zu entwickeln begonnen hat, der Rest der vorbehandelten   Sulfitlauge   und der Nährstoffe stufenweise zugesetzt wird. 



   Bei der Herstellung von Hefe aus Sulfitablauge hat es sich als schwierig erwiesen, in der für den Hefegewinnungsprozess mit den üblichen Rohmaterialien normalen Zeit gute Ausbeuten zu erhalten. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass die verwendete Stellhefe nicht hinreichend lebenskräftig war, 
 EMI2.2 
 



   Es hat sich gezeigt, dass die Ausbeute erheblich erhöht und die Gärdauer sehr verkürzt werden kann, wenn die Sprossung der Stellhefe bei der   Hefezüehtung   zuerst in einer Lösung von Melasse oder in sonstiger Zuckerlösung bzw. in Sulfitablauge mit Zusatz einer Zuckerlösung eingeleitet wird. Dabei 
 EMI2.3 
 die   Hefezüchtung   eingeleitet wird, höher ist, als der Zuckergehalt der Lösung oder der Sulfitlauge, die während des weiteren Verlaufes der Gärung dem Gärbottiche zugeführt wird. Man kann dabei so verfahren, dass die Stellhefe vorerst in einer   verhältnismässig reinen Zuckerlösung,   z. B. Melasse, zur Sprossung gebracht wird, deren Zuckergehalt vorteilhaft denjenigen der während des weiteren Verlaufes der Hefezüchtung zu verwendenden Sulfitlauge bzw. Sulfitlaugemischung, übersteigt. 



   Während ihrer ersten Sprossungsperiode ist die Vermehrung der Hefe ferner in hohem Grade. von der ihr zur Verfügung stehenden Menge leicht assimilierbarer Eiweissstoffe oder anderer Stickstoff-' verbindungen abhängig. Als Stiekstoffnährmittel werden in der Hefeindustrie in der Regel Malzkeime verwendet, die sich für diesen Zweck als besonders geeignet erwiesen haben, möglicherweise zufolge ihres hohen Gehaltes an Vitaminen. Dieses Material ist aber sehr teuer. Die Hefezellen haben aber das Vermögen, grosse Mengen organischer Stickstoffverbindungen, z. B.   Eiweissstoffe, aufzuspeichern,   die dann bei der weiteren Sprossung der Hefe in Lösungen, die an geeigneten Stickstoffverbindungen arm sind, als Zubusse dienen.

   Es hat sich nun gezeigt, dass die in der Hefe aufgespeicherten Stoffe an sich vitaminhaltig sind und dass man durch Anreicherung dieser Stoffe in der Hefe in einer früheren Stufe der Fabrikation im Wege der   Mästung   mit   Stickstoffnahrung   eine Stellhefe erhalten kann, die in ihrer   Zellsubstanz   Stoffe enthält, welche neben den verhältnismässig geringwertigen Nährmitteln der Sulfitlauge bzw. der Melasse und den eventuellen Mengen von anorganischen Stickstoffen selbst ausreichen, um die schnelle und günstige Sprossung der Hefe während der ersten Stufe der Gärung sicherzustellen. 



   Diese Mästung der Stellhefe wird im allgemeinen so weit getrieben, dass während der Haupthefezüchtung kein Zusatz von Malzkeimen oder von organischem   Stickstotf   anderer Art erforderlich ist. 



  Allerdings ist der eventuell erforderliche Zusatz von organischem Stickstoff immer niedriger als normal und beträgt nie mehr-als   200 kg an   Malzkeimen auf 1000 kg erhaltener Hefe oder entsprechende Mengen von Stickstoff in organischer Form anderer Art. 



   Die Trennung der Hefe von der Würze. 



   Aus der vergorenen Würze wird die Hefe durch Hefeseparatoren abgetrennt. Hiebei wird während der Abtrennung in die Separatoren Wasser eingeführt, um die Hefe zu waschen, d. h. die in und zwischen den einzelnen Hefezellen vorhandene Würze möglichst vollständig durch reines Wasser zu verdrängen. 



  Der dabei erhaltene Hefeschlamm wird zweckmässig noch einmal kräftig mit Wasser verdünnt und aufs neue, eventuell unter nochmaliger Zuführung von Wasser separiert. Dieses Separieren und Waschen wird so oft wiederholt, bis die Hefezellen von der Sulfitlauge befreit sind. Nachdem die Hefe einmal oder mehrmals separiert worden ist, wird sie zur Entwässerung einer Filterpresse zugeführt. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 


AT118863D 1925-03-28 1926-03-26 Verfahren zur Herstellung von Hefe. AT118863B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE118863X 1925-03-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT118863B true AT118863B (de) 1930-08-25

Family

ID=29398782

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT118863D AT118863B (de) 1925-03-28 1926-03-26 Verfahren zur Herstellung von Hefe.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT118863B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2529997A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur erhoehung des futterwertes lignocellulose- haltiger materialien
DE469372C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Zellstoff
AT118863B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe.
DE580339C (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe
DE649047C (de) Verfahren zur Herstellung von Leder
DE691911C (de) Herstellung eines hefehaltigen Futtermittels
DE675866C (de) Verfahren zur Herstellung organischer Duengemittel aus Obstrueckstaenden
DE596107C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkohol durch Gaerung kohlehydrathaltiger Fluessigkeiten
AT125453B (de) Verfahren zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserführenden Pflanzen.
DE421160C (de) Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm
DE328782C (de) Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh
DE866448C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Futtermittels aus den Abfaellen der Zuckerbereitung
DE714762C (de) Verfahren zur Gewinnung von Eiweissfuttermitteln
DE740269C (de) Verfahren zum Gerben
DE750350C (de) Verfahren zur Herstellung einer Naehrloesung aus Zellstoffablaugen von Laubhoelzern fuer die Zuechtung von Hefe und hefeaehnlichen Pilzen
DE688665C (de) Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe
DE744921C (de) Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung
DE599801C (de) Verfahren zur Herstellung organischer Stickstoffduengemittel
DE553413C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus Sulfitablaugen
DE526859C (de) Verfahren zur Aufhebung des Gerbzustandes chromgarer Lederabfaelle
DE72161C (de) Verfahren zur Erzeugung von Gerbmaterialien, Klebstoff und anderen Stoffen durch Osmose der Sulfitzellstofflaugen
DE477539C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE2059453C (de) Verfahren zum Weichen von Fellen oder Häuten
DE157276C (de)
DE687851C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Alginsaeure aus Algen