DE421160C - Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm - Google Patents

Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm

Info

Publication number
DE421160C
DE421160C DEB112687D DEB0112687D DE421160C DE 421160 C DE421160 C DE 421160C DE B112687 D DEB112687 D DE B112687D DE B0112687 D DEB0112687 D DE B0112687D DE 421160 C DE421160 C DE 421160C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
organic matter
fermentation
sludge
digestion
significant reduction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB112687D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HERMANN BACH DR
Original Assignee
HERMANN BACH DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HERMANN BACH DR filed Critical HERMANN BACH DR
Priority to DEB112687D priority Critical patent/DE421160C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE421160C publication Critical patent/DE421160C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

  • Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergärung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm. Zur Verminderung der Menge und Verbesserung der Beschaffenheit von Abwasserklärschlamm werden in Kläranlagen für Abwässer die anfallenden Schlammassen vielfach der Zersetzung in sogenannten Faulräumen unterworfen. Bei der Zersetzung (Ausfaulung) des Schlammes wird ein Teil der organischen Substanz durch die Tätigkeit der luftscheuen Kleinlebewesen-(anaöroben Bakterien) teils verflüssigt und teils vergast, so daß schließlich weniger Schlamm verbleibt, der überdies in der Trockensubstanz reicher an mineralischen Stoffen ist als frischer Schlamm und daher auch leichter trocknet.
  • Das Ausfaulverfahren, so wie es zur Zeit geübt wird, vermag jedoch den Klärschlamm nicht so weit zu zersetzen, wie es wünschenswert wäre. Das Ideal wäre die vollständige Mineralisierung des Schlammes, d. i. vollständige Verzehrung des organischen Anteiles. Von diesem Ideal sind faber die zur Zeit geübten Ausfaulverfahren noch weit entfernt. Aus sehr gut arbeitenden Schlammfaulräumen der bekannten Emscherbrunnen stammender »ausgefaulter« Schlamm enthält noch immer in der Trockensubstanz etwa 35 bis 45 Gew. v. H. organische Stoffe, mitunter auch mehr. Jede weitere Verminderung dieses Gehaltes an organischer Substanz bedeutet eine weitere, und zwar im Verhältnis größere Verminderung der Schlammasse und Erleichterung der Wasserabgabefähigkeit.
  • Zwecks rascher Angärung frischen Schlammes, insbesondeze, wenn es sieh darum handelt, dem Gärvorgang eine bestimmte Richtung zu geben, ist bereits vorgeschlagen worden, dem frischen Schlamm alten ausgefaulten Schlamm oder andere Stoffe, z. B. Hefen, zuzusetzen, den Schlamm also gewissermaßen zu »impfen«. Diese Verfahren haben wohl Einfluß auf die Schnelligkeit, mit der der geimpfte Schlamm in Gärung gebracht wird, sowie auf die biochemische Richtung der Schlammzersetzung, vermögen jedoch nicht auf die schließliche Verminderung der organischen Substanz des Schlammes einen entscheidenden Einfluß auszuüben. Geimpfter Schlamm wird schneller als sich selbst überlassener den Zustand erreichen, in dem er als »ausgefault« angesprochen zu werden pflegt, seine Zusammensetzung wird dann `aber nicht wesentlich anders sein wie die des ungeimpften, langsamer vergärenden oder später in Gärung geratenen ausgefaulten Schlammes.
  • Es ist nun gefunden worden, daß Klärschlamm, der nach Behandlung durch die zur Zeit üblichen Ausfaulverfahren keine nennenswerte Reduktion der organischen Substanz mehr aufweist, also bereits »ausgefault« ist oder »nicht mehr gärt«, obgleich noch beträchtliche Mengen organischer Stoffe in der Masse enthalten sind, mit Leichtigkeit in abermalige, weitere organische Substanz abbauende Gärung bzw. Fäulnis versetzt werden kann, wenn dem Schlamm gewisse Stoffe zugesetzt werden, die offenbar die Lebenstätigkeit der in Frage kommenden Bakterien neu anregen. Man kann sich den zweifellos biologisch komplizierten Vorgang einfach so vorstellen, daß die noch verbliebene organische Substanz des ;>ausgefaulten« Schlammes; an die die Bakterien nicht mehr herangehen, durch Zusatz geeigneter Stoffe den Bakterien schmackhaft gemacht wird, oder daß die Bakterien durch Zufuhr des betreffenden Stoffes neu gestärkt und vermehrt werden und die verlassene Arbeit des Abbaues der organischen Substanz neu aufnehmen. Verse:zt man z. B. unter Wasser »ausgefau'ten« Klärschlamm mit etwas Traubenzucker, so macht sich alsbald in der toten Schlammasse eine lebhaf:e Gärung unter Gasentwicklung bemerkbar, und nach einer gewissen Zeit, nachdem die Gärung, deren Dauer u. a. von der vorwaltenden Temperatur abhängt, beendigt ist, zeigt der schließlich noch verbliebene, in der Menge stark reduzierte Schlamm eine beträchtliche Verminderung der organischen Substanz neben erhöhtem Wasserabgabevermögen. In der Praxis wird man Zusatzstoffe wählen, deren Preis die Verwendung rechtfertigt, oder auf Flüssigkeiten zurückgreifen, die geeignete Anregungsstoffe in Lösung enthalten, wobei unter Umständen geeignete Abwasserarten (z. B. aus Molkereien, Schnitzelpreßwässer aus Zuckerfabriken u. d(-Yl:) Verwendung finden können. Sollte die durch Zusatz solcher Stoffe erzielte Nachgärung des Schlammes wegen Säurebildung gestört werden, so kann dem , durch Abstumpfen der gebildeten Säure, z. B. mit Kalkmilch, abgeholfen werden. Durch Erwärmen des mit dem Zusatzstoff vermischten Schlammes in geeigneten Behä_tern kann ferner der Nachgärvorgang unter Umständen verstärkt und beschleunigt werden.
  • Da durch die künstlich eingeleitete Nachgärung des Schlammes im Sinne der vorliegenden Erfindung, ein Teil der organischen Substanz in Gasform entweicht, so ist das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung auch dann wertvoll, wenn es sich darum handelt, -aus dem Klärschlamm Gas zu gewinnen. Die gewinnbare Gasmenge kann nach diesem Verfahren erheblich vergrößert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergärung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm sowie zur Vermehrung der Gasgewinnung aus diesem, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm Stoffe, z. B. zuckerhaltige Lösungen, wie Molkereiwässer, Schnitzelpreßwässer, zugemischt werden, die die biologische Zersetzung des bereits teilweise ausgefauhen, keiner nennenswerten Reduktion der organischen Substanz mehr fähigen Schlammes neu anregen.
DEB112687D 1924-02-10 1924-02-10 Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm Expired DE421160C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB112687D DE421160C (de) 1924-02-10 1924-02-10 Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB112687D DE421160C (de) 1924-02-10 1924-02-10 Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE421160C true DE421160C (de) 1925-11-06

Family

ID=6993277

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB112687D Expired DE421160C (de) 1924-02-10 1924-02-10 Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE421160C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2216887A1 (de) Verfahren zum Einblasen von Gas in eine Suspension von Mikroorganismen
DE421160C (de) Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm
DE691911C (de) Herstellung eines hefehaltigen Futtermittels
AT118863B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe.
DE1658083C3 (de)
DE511513C (de) Verfahren zur Herabminderung des Wassergehalts von Kalk- oder Zementrohschlamm
AT157092B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe einschließlich Stellhefe und insbesondere Preßhefe sowie Spiritus.
DE738962C (de) Verhefung von Laevoglucosan bzw. solches enthaltenden Stoffen
DE328782C (de) Verfahren zur Vermeidung der Auswaschverluste und zur Abwaesserbeseitigung bei der Herstellung von aufgeschlossenem Stroh
DE279312C (de)
DE1467382C (de) Verfahren zur Herstellung eines Dünge- und Bodenverbesserungsmittels aus Sulfitablauge
AT120548B (de) Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwässern.
AT151672B (de) Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels.
DE2545222C3 (de) Behandlung von faserhaltigen! Pflanzenmaterial mit Alkali in wässriger Lösung zwecks Steigerung und Verbesserung des Futterwertes
DE727555C (de) Verfahren zur Herstellung von Glycerin durch Gaerung
DE676186C (de) Anreicherung des Eiweissgehaltes von Brennereischlempe
AT102274B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe, insbesondere Lufthefe.
DE765434C (de) Neutralisieren von Sulfitablauge oder anderen sauren kohlenhydrathaltigen Loesungen zwecks Vergaerung
AT277747B (de) Verfahren zum Lagern von Holzspänen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE553413C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln aus Sulfitablaugen
DE814890C (de) Verfahren zur Herstellung von Butandiol-(2, 3) und Butanolon-(2, 3) durch Gaerung
DE740269C (de) Verfahren zum Gerben
AT126576B (de) Verfahren zur Gewinnung flüchtiger Fettsäuren durch Vergärung von Zuckerlösungen mit thermophilen Organismen.
DE327377C (de) Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes
DE527076C (de) Verfahren zur Verkohlung der organischen Bestandteile roher oder entzuckerter duenner Sulfitablauge