DE421160C - Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm - Google Patents
Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem AbwasserschlammInfo
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- DE421160C DE421160C DEB112687D DEB0112687D DE421160C DE 421160 C DE421160 C DE 421160C DE B112687 D DEB112687 D DE B112687D DE B0112687 D DEB0112687 D DE B0112687D DE 421160 C DE421160 C DE 421160C
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Description
- Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergärung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm. Zur Verminderung der Menge und Verbesserung der Beschaffenheit von Abwasserklärschlamm werden in Kläranlagen für Abwässer die anfallenden Schlammassen vielfach der Zersetzung in sogenannten Faulräumen unterworfen. Bei der Zersetzung (Ausfaulung) des Schlammes wird ein Teil der organischen Substanz durch die Tätigkeit der luftscheuen Kleinlebewesen-(anaöroben Bakterien) teils verflüssigt und teils vergast, so daß schließlich weniger Schlamm verbleibt, der überdies in der Trockensubstanz reicher an mineralischen Stoffen ist als frischer Schlamm und daher auch leichter trocknet.
- Das Ausfaulverfahren, so wie es zur Zeit geübt wird, vermag jedoch den Klärschlamm nicht so weit zu zersetzen, wie es wünschenswert wäre. Das Ideal wäre die vollständige Mineralisierung des Schlammes, d. i. vollständige Verzehrung des organischen Anteiles. Von diesem Ideal sind faber die zur Zeit geübten Ausfaulverfahren noch weit entfernt. Aus sehr gut arbeitenden Schlammfaulräumen der bekannten Emscherbrunnen stammender »ausgefaulter« Schlamm enthält noch immer in der Trockensubstanz etwa 35 bis 45 Gew. v. H. organische Stoffe, mitunter auch mehr. Jede weitere Verminderung dieses Gehaltes an organischer Substanz bedeutet eine weitere, und zwar im Verhältnis größere Verminderung der Schlammasse und Erleichterung der Wasserabgabefähigkeit.
- Zwecks rascher Angärung frischen Schlammes, insbesondeze, wenn es sieh darum handelt, dem Gärvorgang eine bestimmte Richtung zu geben, ist bereits vorgeschlagen worden, dem frischen Schlamm alten ausgefaulten Schlamm oder andere Stoffe, z. B. Hefen, zuzusetzen, den Schlamm also gewissermaßen zu »impfen«. Diese Verfahren haben wohl Einfluß auf die Schnelligkeit, mit der der geimpfte Schlamm in Gärung gebracht wird, sowie auf die biochemische Richtung der Schlammzersetzung, vermögen jedoch nicht auf die schließliche Verminderung der organischen Substanz des Schlammes einen entscheidenden Einfluß auszuüben. Geimpfter Schlamm wird schneller als sich selbst überlassener den Zustand erreichen, in dem er als »ausgefault« angesprochen zu werden pflegt, seine Zusammensetzung wird dann `aber nicht wesentlich anders sein wie die des ungeimpften, langsamer vergärenden oder später in Gärung geratenen ausgefaulten Schlammes.
- Es ist nun gefunden worden, daß Klärschlamm, der nach Behandlung durch die zur Zeit üblichen Ausfaulverfahren keine nennenswerte Reduktion der organischen Substanz mehr aufweist, also bereits »ausgefault« ist oder »nicht mehr gärt«, obgleich noch beträchtliche Mengen organischer Stoffe in der Masse enthalten sind, mit Leichtigkeit in abermalige, weitere organische Substanz abbauende Gärung bzw. Fäulnis versetzt werden kann, wenn dem Schlamm gewisse Stoffe zugesetzt werden, die offenbar die Lebenstätigkeit der in Frage kommenden Bakterien neu anregen. Man kann sich den zweifellos biologisch komplizierten Vorgang einfach so vorstellen, daß die noch verbliebene organische Substanz des ;>ausgefaulten« Schlammes; an die die Bakterien nicht mehr herangehen, durch Zusatz geeigneter Stoffe den Bakterien schmackhaft gemacht wird, oder daß die Bakterien durch Zufuhr des betreffenden Stoffes neu gestärkt und vermehrt werden und die verlassene Arbeit des Abbaues der organischen Substanz neu aufnehmen. Verse:zt man z. B. unter Wasser »ausgefau'ten« Klärschlamm mit etwas Traubenzucker, so macht sich alsbald in der toten Schlammasse eine lebhaf:e Gärung unter Gasentwicklung bemerkbar, und nach einer gewissen Zeit, nachdem die Gärung, deren Dauer u. a. von der vorwaltenden Temperatur abhängt, beendigt ist, zeigt der schließlich noch verbliebene, in der Menge stark reduzierte Schlamm eine beträchtliche Verminderung der organischen Substanz neben erhöhtem Wasserabgabevermögen. In der Praxis wird man Zusatzstoffe wählen, deren Preis die Verwendung rechtfertigt, oder auf Flüssigkeiten zurückgreifen, die geeignete Anregungsstoffe in Lösung enthalten, wobei unter Umständen geeignete Abwasserarten (z. B. aus Molkereien, Schnitzelpreßwässer aus Zuckerfabriken u. d(-Yl:) Verwendung finden können. Sollte die durch Zusatz solcher Stoffe erzielte Nachgärung des Schlammes wegen Säurebildung gestört werden, so kann dem , durch Abstumpfen der gebildeten Säure, z. B. mit Kalkmilch, abgeholfen werden. Durch Erwärmen des mit dem Zusatzstoff vermischten Schlammes in geeigneten Behä_tern kann ferner der Nachgärvorgang unter Umständen verstärkt und beschleunigt werden.
- Da durch die künstlich eingeleitete Nachgärung des Schlammes im Sinne der vorliegenden Erfindung, ein Teil der organischen Substanz in Gasform entweicht, so ist das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung auch dann wertvoll, wenn es sich darum handelt, -aus dem Klärschlamm Gas zu gewinnen. Die gewinnbare Gasmenge kann nach diesem Verfahren erheblich vergrößert werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergärung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm sowie zur Vermehrung der Gasgewinnung aus diesem, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm Stoffe, z. B. zuckerhaltige Lösungen, wie Molkereiwässer, Schnitzelpreßwässer, zugemischt werden, die die biologische Zersetzung des bereits teilweise ausgefauhen, keiner nennenswerten Reduktion der organischen Substanz mehr fähigen Schlammes neu anregen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB112687D DE421160C (de) | 1924-02-10 | 1924-02-10 | Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB112687D DE421160C (de) | 1924-02-10 | 1924-02-10 | Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE421160C true DE421160C (de) | 1925-11-06 |
Family
ID=6993277
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEB112687D Expired DE421160C (de) | 1924-02-10 | 1924-02-10 | Verfahren zur weiteren Zersetzung (Vergaerung, Ausfaulung) von bereits gefaultem, keine nennenswerte Reduktion der organischen Stoffe mehr aufweisendem Abwasserschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE421160C (de) |
-
1924
- 1924-02-10 DE DEB112687D patent/DE421160C/de not_active Expired
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