DE744593C - Verfahren zur Herstellung eiweissreicher Futtermittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eiweissreicher Futtermittel

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DE744593C
DE744593C DEG103000D DEG0103000D DE744593C DE 744593 C DE744593 C DE 744593C DE G103000 D DEG103000 D DE G103000D DE G0103000 D DEG0103000 D DE G0103000D DE 744593 C DE744593 C DE 744593C
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DE
Germany
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protein
rich
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DEG103000D
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English (en)
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Siegfried Graef
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SIEGFRIED GRAEF
Original Assignee
SIEGFRIED GRAEF
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/10Animal feeding-stuffs obtained by microbiological or biochemical processes
    • A23K10/12Animal feeding-stuffs obtained by microbiological or biochemical processes by fermentation of natural products, e.g. of vegetable material, animal waste material or biomass

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eiweißreicher Futtermittel Es gibt bis heute eine Anzahl von: Verfahren, nach denen aus kohlenhydrathaltigenAusgangsstoffen durch die Tätigkeit von Kleinlebewesen an Eiweiß angereicherte Futtermittel erhalten werden. Alle diese Verfahren erreichen ihren Endzweck (ein eiweißreiches Futtermittel) ausschließlich auf zwei Wegen: i. durch Zugabe von stickstoffhaltigen Nährsalzen, wie Nitraten, Ammoniaksalzen und ähnlichen, zu den kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen als Bakteriennahrung, a. durch Darbietung von Substanzen, welche von vornherein eiweiß- oder amidhaltig sind, zur Befriedigung des Stickstoffbedarfs der Gärungsorganismen.
  • Daraus geht hervor, daß die Voraussetzung zur' Erzielung eiweißreicher Futtermittel durch die Tätigkeit von Mikroorganismen das Vorhandensein von Stickstoffverbindungen ist, aus welchen die Mikroben körpereigene Eiweißsubstanz aufbauen.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß den kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen keine stickstoffhaltigen Salze zugesetzt und auch keine amid-bzw. eiweißhaltigen Ausgangsstoffe verwendet werden. Trotzdem werden bei demselben beachtliche Eiweißmengen gebildet. Dies wird dadurch ermöglicht, daß erfindungsgemäß als vergärende Mikroorganismen ausschließlich stickstoffbindende Bakterien, wie Azotobakter und Bacillus radicicola, zur Anwendung gelangen, welche bekanntlich- den Stickstoff der Luft als Nahrungsquelle ausnutzen. Das Verfahren der Erfindung gestaltet sich folgendermaßen: Man benutzt als Ausgangsstoffe solche Massen, die von Natur aus möglichst arm an Eiweiß, dagegen reich an Kohlenhydraten sind; am geeignetsten erweisen sich Möhren, Kohl- und Runkelrüben, Gemüse- und Obstabfälle aller Art, Pastinaken, Topinambur, Turnips, Zuckerrüben und ähnliche. Diese Stöffe werden so fein als möglich zerkleinert und gelangen dann in Pfannen oder ähnliche flache Gefäße. Dort wird die zerkleinerte Masse mit Wasser, welches einen Zusatz filtrierter Erdabkochung enthält, so weit bedeckt, daß sie überall - flach ausgebreitet -aus dem Wasser herausragt. Dies ist für die spätere aerobe Entwicklung sehr wichtig. Dann wird noch ein wenig Dikaliumphosphat und etwas kohlensaurer Kalk zugegeben.
  • Die jetzt vorzunehmende Sterilisation erfolgt am besten dadurch, daß die Pfannen mit porösen Tondeckeln verschlossen werden, worauf der Gehalt etwa eine Stunde lang bei zwei Atmosphären gekocht wird. Nach dem Erkalten werden unter vorsichtigem Anheben der Deckel die Inhalte der Pfannen gleichmäßig mit Reinkulturen von Azotobakter und Knöllchenbakterien versetzt. Dann werden die Pfannen bei einer möglichst konstanten Temperatur von 2o bis 30° an ruhigen staubfreien Orten (Kellern) sich selbst überlassen. Durchschnittlich nach drei Wochen ist die gewünschte Umsetzung vollzogen und- ein an Eiweiß beträchtlich angereichertes Futtermittel gewonnen.
  • Hierauf kann das Endergebnis sofort zur Verfütterung verwendet oder auch durch irgendein gebräuchliches Verfahren konserviert werden. Zu Beginn des Verfahrens verschafft man sich die Reinkulturen durch landwirtschaftlich-bakteriologische Institute. Später benutzt man die bestgeratenen Pfanneninhalte als Impfmasse.
  • Auch gegenüber einem neueren deutschen Verfahren unterscheidet sich dasjenige der Erfindung durch den Wegfall der Zugabe einer stickstoffhaltigen Nährlösung. Dadurch wird die Anlage sehr verbilligt und namentlich unter den heutigen Verhältnissen in den meisten Fällen überhaupt erst ermöglicht, denn stickstoffhaltige Salze, besonders Harnstoff, sind sehr teuer und heute kaum zu haben.
  • Bei einem anderen Verfahren handelt es sich ausschließlich um die Herstellung eines Düngemittels statt eines Futtermittels, und es ist daher sowohl in der Anlage, in den Ausgangsstoffen und iin Enderzeugnis von diesem grundverschieden.
  • Ein Hinweis in dem Buche: @@Mikroorganismen der Gärungsindustrie,c, 6. Auflage, 1940, Verlag Gustav Fischer, Jena, Seite 386, erinnert nur an die Existenz stickstoffbindender Erdbakterien. Die dem Verfahren der. Erfindung zugrunde _ liegenden Tatsachen i. daß man stickstoffsammelnde Mikroorganismen bei geeigneter aerober Anordnung bei kohlenhy drathaltigen Ausgangsstoffen zur Herstellung eiweißreicher Futtermittel verwenden kann, und 2. daß hierbei die Zugabe teuerer Stickstoffsalze und eiweißhaltiger Ausgangsstoffe völlig entbehrlich ist, werden weder in diesem Buche noch in ähnlichen Veröffentlichungen, die ein auf biologischem Wege hergestelltes Futtermittel zum Gegenstand haben, erwähnt.
  • Ausführungsbeispiele i. In einer flachen Schale wurden 6oo g geschnitzelte Möhren und d.oo g geschnitzelte Runkeln (Schnitzel o,5 cm Durchmesser) ausgebreitet, nachdem dieselben vorher längere Zeit gewaschen worden waren. Dann wurde die Schale mit Wasser gefüllt, bis dieses etwas über den Schnitzeln stand. Die Schale wurde mit einem passenden Deckel lose bedeckt und an drei aufeinanderfolgendenTagen je 30 'Minuten gekocht. Nach dem dritten Kochen wurde der Inhalt nlit Knöllchenbakterien, die aus E?rbsenwurzeln gewonnen waren, und finit Azotobakter aus Gartenerde geimpft. Die Schale blieb .dann 3 Wochen bei einer Durchschnittstemperatur von 25° ruhig stehen. Die in ganz flacher Schicht ausgebreitete Masse bedeckte sich nach etwa 5 Tagen allmählich immer mehr mit einer braungrauen dicken Schicht .und nahm einen scharf aromatischen, durchaus angenehmen, aber in nichts mehr an die Ausgangsstoffe erinnernden Geruch an. Das Gewicht betrug am Ende des Versuches 1050 g (Mehrgewicht vom Wasser).
  • Eiweißgehalt der Ausgangsstoffe = o,8°%, Eiweißgehalt des Enderzeugnisses = 4,o°/". Anmerkung: Dein Wasser wurden o,o5 K. H P 04 und i o °/o Bodenextrakt beigefügt. Der Schaleninhalt wurde ohne weitere Behandlung unter Weichfutter (gekochte Kartoffeln) gemischt und an Stelle von Körnern (in doppelter Menge) an Hühner verfüttert. Das Futter wurde gerne genommen und gut verwertet, d. h. ohne erkennbare Unterschiede gegenüber dem gewohnten Futter.
  • Durchführung wie bei i, nur als Ausgangsstoffe wurden reine Möhrenschnitzel (ohne Runkelheimischung) benutzt.
  • Eiweißgehalt des Enderzeugnisses 5,o°/0 E=iweiß.
  • 3. Durchführung wie bei i, auch Ausgangsstoffe dieselben. Geimpft wurde nur mit Azotobakte r.
  • Eiweißgehalt des Enderzeugnisses = 2,2°/o. .I. Durchführung wie bei i, die-Ausgangsstoffe wurden gröber geschnitzelt (Schnitzeldurc.hinesser 1,5 cm).
  • Eiweifl:gehalt = 2,o°%.
  • 5. Durchführung wie bei 1. nur eine Impfung erfolgte nicht.
  • Eiweißgehalt des Enderzeugnisses = 0,5°/0. Die Fütterungsversuche erfolgten nur bei Beispiel i und 2.
  • 6. Ausgangsstoff kleingeschnitzelte Möhren. Eiweißgehalt der Möhren 0,7501'0- Wasser. + 0,05 % K2 H P04 -(- ioao% Bodenextrakt wurde so beigefügt, daß die Möhrenschnitzel eben noch aus. dem Wasserspiegel herausragen. Hierauf wurde das Ganze 3o Minuten langgedämpft, ,mach Eialten m'it Azotobakter-Knöllchenbakterien-Gemischgeimpft und bei 25° ,der Entwicklung überlassen.
  • Eiweißgehalt nach 24 Tagen = 6,2 °/a.
  • 7. Ausgangsstoff = kleingehackte Gemüseabfälle.
  • Eiweißgehalt des Ausgangsstoffes = 0,5'1". Weitere Behandlung wie -im Beispiel 6. Eiweißgehalt des Enderzeugnisses nach 3 Wochen = 3,9 %.
  • B. Wiederholung von Ausführung i. Enderzeugnis 4,201, Eiweiß.
  • g. Wiederholung von Beispiel 6. Ausgangsstoff 0,7, Enderzeugnis 6°/o Eiweiß.
  • io. Wiederholung von Beispiel 7. Ausgangsstoff o,55, Enderzeugnis 4,io/o Eiweißi i. Ausgangstoff = klei.ngesohnitzelte Runkeln.
  • Eiweißgehalt des Ausgangsstoffes o,9°%. Weitere Behandlung wie Beim 6. Beispiel. Eiweißgehalt nach 25 Tagen = 5,0'1,#

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: _ Verfahren zur Herstellung eiweißreicher Futtermittel durch Behandlung kohlenhydrabhaltiger Ausgangsstoffe mit Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, ,daß eiweißarme, an löslichen oder aufge-. sohlossenen Kohlenhydraten reiche Futtermittel mit stickstoffsammelnden Bakterien, wie Azotobakter, Knöllchenbakterien u. dgl., beimpft werden, worauf die Masse ohne Zusatz von Stickstoffverbindungen bei leicht alkalischer Reaktion und gleichmäßiger, normaler oder wenig erhöhter Temperatur durch Ausbreiten an der Luft .der weiteren Entwicklung überlassen und in ein eiweißreiches Futtermittel übergeführt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 695 io7, 673 454 53.6 461, 456 284, 31o 616 und 242 28o.
DEG103000D 1941-02-12 1941-02-12 Verfahren zur Herstellung eiweissreicher Futtermittel Expired DE744593C (de)

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Citations (6)

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DE456284C (de) * 1925-03-13 1928-02-21 Georg Daubek Verfahren zur Herstellung leicht verdaulicher Futter- und Nahrungsmittel von angenehmem Geruch und Geschmack aus minderwertigeren Stoffen
DE536461C (de) * 1929-09-25 1931-10-23 Felix Bornemann Dr Verfahren zur Herstellung eines beleten organischen Duengemittels
DE673451C (de) * 1935-12-18 1939-03-22 Georg Friedel Verfahren zur Gewinnung pilzlicher Futtermittel aus trockensubstanzarmen Fluessigkeiten
DE695107C (de) * 1939-06-16 1940-08-16 Dr Hans Niklas Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Schimmelpilzmycelen

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