DE744921C - Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch GaerungInfo
- Publication number
- DE744921C DE744921C DEK158300D DEK0158300D DE744921C DE 744921 C DE744921 C DE 744921C DE K158300 D DEK158300 D DE K158300D DE K0158300 D DEK0158300 D DE K0158300D DE 744921 C DE744921 C DE 744921C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fermentation
- sludge
- lactic acid
- acid
- chalk
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P7/00—Preparation of oxygen-containing organic compounds
- C12P7/40—Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
- C12P7/56—Lactic acid
Landscapes
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Zoology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Microbiology (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von Milchsäure durch Gärung Milchsäure wird- bekanntlich durch Vergären von verzuckerten Stärkeprodukten und auch von Rohrzucker vermittels Milchsäure bildenden Bakterien gewonnen. Um die Gärung bis zu einer möglichst hohen Ausbeute an Milchsäure führen zu können, wird der Gärflüssigkeit zur Abstumpfung der gebildeten Milchsäure von vornherein Säurebindungsmiitel; wie Kreide,' in tineT,,größeren Übersehuß zugesetzt. Die- durch Gärung gebildete Milchsäure setzt sich mit Kreide zu Calciumaktat um, wobei Kohlendioxyd gasförmig entweicht. Zur Sicherung der Neutralisation wird die-gesamte Maische in Bewegung gehalten. Ferner setzt man den Gärbrühen organische Substanzen zu; um den Bakterien gewissermaßen bei ihrer Gärtätigkeit eine Haltesubstanz zu geben. Zumeist dient Stärke als Ausgangsmaterial; sie wird nach dem Sterilisieren unter Verwendung von Malz oder Malzkleie als Diastasequelle verzuckert. Beide Produkte dienen dann später als organische Schwebstoffe, um die Bakterien in der Gärbrühe in Schwebe zu halten.
- Nach Beendigung des Gärvorganges läßt man die Gärbrühe in den Gärbottichen in Ruhe sich absetzen. Dabei findet eine Aufteilung der Maischeftüssigkeit in eine überstehende, --weitgehend geklärte, verdünnte Lösung von Calciumlaktat und in den abgesetzten Schlamm, bei Verwendung von Kreide als Säurebindungsmittel in den sog. Kreideschlamm, statt. Die überstehende Calciümlaktatlösung wird zunächst abgezogen und für sich weiterverarbeitet. Sodann wird .der Kreideschlamm aus den Gärbottichen entfernt und über Filterpressen unter etwaigem Nach- bzw. Auswaschen filtriert. Auch kann nach einem unter Schutz gestellten Verfahren die gesamte Gärbrühe vermittels Trennschleudern behandelt und dadurch die Abtrennung des Kreideschlammes bewirkt werden. Der zurückbleibende Schlamm enthält noch etwa 70'/0 Kreide und 30°/0 organische Substanz, auf Trockensubstanz berechnet. Diese Rückstandmasse wird nicht weiter verwertet, sondern auf Schlammgruben gefahren.
- Das Verfahren der Erfindung besteht nun darin, den Gärungsschlamm weiter im Laufe des Milchsäuregärverfahrens einzusetzen und damit zum großen Teil das Säurebindungsmittel, z. B. Kreide, zu verwerten, den Schlamm an organischer Substanz anzureichern und ihn damit u. a. für die tierische Ernährung aasnutzbar zu machen.
- Zti diesem Zweck -wird der Gärschlamm nach dein Filtrieren sterilisiert und an Stelle eines Teils des neu zuzusetzenden Säurehindungsmittels, z. B. Kreide, in einen frischen Gäransatz eingebracht. Nach beendeter Gärung wird der Gärschlamm wiederum filtriert oder getrennschleudert, gewaschen und nochmals filtriert bzw. geschleudert. Der Gehalt des zurückbleibenden Gärschlammes an organischer Substanz ist nunmehr etwa auf den doppelten Betrag angestiegen, der Gehalt an Säurebindungsrnittel ist entsprechend zurückgegangen. Dieser Gärschlamm kann für einen neuen Gäransatz nach Sterilisierung weiter verwendet werden, wobei nun wiederum eine entsprechende Menge Säurebindungsmittel eingespart wird. Nach Beendigung der Gärung wird der Schlamm er-, neut filtriert bzw. getrennschleudert und kann nach Sterilisierung einem neuen Gäransatz in der beschriebenen Weise zugeführt werden. Dieses Vorgehen kann mehrfach und so lange wiederholt werden, bis der Schlamm etwa 7o bis 9o1/0 i. Tr. an organischer Substanz angereichert ist. Dieser Rückstand kann dann entweder als Naßschlamm mit etwa qo bis 5o°/0 Wassergehalt, wie er nach der letzten Filtration anfällt, als Futtermittel verwendet oder einem Trocknungsprozeß zur Gewinnung eines Trockenfuttermittels unterworfen werden.
- Dieses Kreislaufverfahren zur Gärungsschlainmverwertung hat gegenüber :dein bisherigen Verfahren und anderen Verwertungsmöglichkeiten sehr erhebliche Vorteile. Diese bestehen nebenanderen darin, .daß das Säurebindungsmittel, z. B. Kreide, und organische Substanz der Gärbrühen, nicht in dem Ausmaß wie bei der bisherigen Arbeitsweise verlorengehen, bei welcher der Schlamm eines jeden Gärvorganges auf Abfallgruben gefahren wurde. In dem Gärschlamm befindet sich auch stets Calciumlaktat, dessen Anteil im allgemeinen auf etwa r,@ °,@" geschätzt «-irci und bei der alten Verfahrensführung mit dein Schlamm verlorenging. Entsprechend dein wiederholten neuen Einsatz des Gärschlammes in den biologischen Prozeß verringert sich der Calciumlaktatverlust sehr beträchtlich.
- Es war nicht zu erwarten, daß vorliegendes Verfahren der Gärungsschlammverwertung bei der Milchsäuregewinnung ohne weiteres durchführbar ist. Bekanntlich finden bei der Milchsäuregärung leicht Nebengärungen statt, die zu Buttersäure und anderen biologisch gebildeten Nebenprodukten führen. Die Buttersäurebakterien bestehen auch in der Sporenform, die wie bekannt, nur sehr schwer abzutöten ist. Es maßte erwartet werden, daß bei vorliegendem Verfahren der Gärungsschlammv erwertung Sporen aus alten Gäransätzen durch neue Gäransätze hindurchgeschleppt werden und dort zur Entstehung von Buttersäure Veranlassung geben. Es gelingt jedoch, den Schlamm in ausreichender Weise auch ohne Anwendung saurer Chemikalien, die die Kreide zersetzen würden, dergestalt zu sterilisieren, daß die im Schlamm vorhandenen Buttersäuresporen und andere Mikroben abgetötet werden.
- Der an organischer Substanz angereicherte letztendlich anfallende Schlamm ist z. B. als tierisches Futtermittel verwertbar. Die organische Substanz enthält beispielsweise etwa a01/0 verwertbares Eiweiß, danelben sind Kohlenhydrate, in geringer Menge Fettstoffe und Nährsalze enthalten. Der Gehalt dieses als Futtermittel geeigneten Schlammes, z. B. an Kreide, kann, falls er für den Verwendungszweck störend wirken sollte, mit Phosphorsäure oder sauren Phosphaten, z. B. zu Calciumphosphat,umgesetzt werden. Calciumphosphat ist ein geschätztes Nährsalz, welches auch in der tierischen Ernährung gute Dienste zu leisten vermag. Es können auch andere Säuren zur Zersetzung herangezogen werden, deren Calciumsalze wertvolle Nährstoffe darstellen; so kann z. B. Milchsäure für diesen Zweck dienstbar gemacht werden, deren Zusatz zur Bildung von Calciumlaktat führt. Der so gewonnene Kreideschlamm enthält also tvertvolle organische Nährstoffe in erlieblicher Menge neben z. B. Calciumphosphat und anderen Nährsalzen und stellt somit ein gutes tierisches Futtermittel dar.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Milchsäure durch Gärung, dadurch gekennzeichnet, daß der nach in bekannter Weise durchgeführter Vergärung von Kohlehydraten auf Milchsäure anfallende und abgetrennte, noch überschüssiges Säurebindungsmittel, z. B. Kreide, enthaltende Gärungsschlamm sterilisiert und erneut in frische Gäransätze einmal oder wiederholt eingeführt wird, wobei gegebenenfalls weiterer Säurebindungsmittelzusatz erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, @daß der Schlamm so oft zurückgeführt wird, bis sein Gehalt an organischer Substanz auf etwa 7o bis 9o °%- i. Tr. angestiegen ist.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der organische Substanz angereichert enthaltende Schlamm mit Phosphorsäure, sauren Phosphaten oder anderen sauren Stoffen zur vollständigen oder teilweisen Umsetzung des Säurebimdungsmittels behandelt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand er Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden USA.-Patentschrift ....... Nr. r @;o 6.13.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE453012D BE453012A (de) | 1940-07-25 | ||
DEK158300D DE744921C (de) | 1940-07-25 | 1940-07-25 | Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK158300D DE744921C (de) | 1940-07-25 | 1940-07-25 | Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE744921C true DE744921C (de) | 1944-01-31 |
Family
ID=7253852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK158300D Expired DE744921C (de) | 1940-07-25 | 1940-07-25 | Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE453012A (de) |
DE (1) | DE744921C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1850643A (en) * | 1927-10-24 | 1932-03-22 | Ohio Sanitary Engineering Corp | Process for recovering calcium lactate from whey |
-
0
- BE BE453012D patent/BE453012A/xx unknown
-
1940
- 1940-07-25 DE DEK158300D patent/DE744921C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1850643A (en) * | 1927-10-24 | 1932-03-22 | Ohio Sanitary Engineering Corp | Process for recovering calcium lactate from whey |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE453012A (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE744921C (de) | Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure durch Gaerung | |
CH369655A (de) | Verfahren zum Fermentieren von Fleischprodukten | |
DE2552354A1 (de) | Verfahren zur kaeltebehandlung von rohem fisch und fleisch | |
DE2328016A1 (de) | Verfahren zur reinigung von molkereiabwaessern | |
DE580339C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hefe | |
DE701903C (de) | Verfahren zur Herstellung eines organischen Duengemittels | |
DE1016704B (de) | Verfahren zur Abtrennung von Tetracyclin aus seinen Gemischen mit Chlortetracyclin | |
DE814890C (de) | Verfahren zur Herstellung von Butandiol-(2, 3) und Butanolon-(2, 3) durch Gaerung | |
AT376956B (de) | Verfahren zur entfernung von organischen substanzen aus verduennten loesungen bzw. suspensionen | |
AT118863B (de) | Verfahren zur Herstellung von Hefe. | |
DE144217C (de) | ||
AT125453B (de) | Verfahren zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserführenden Pflanzen. | |
DE265057C (de) | ||
DE375702C (de) | Verfahren zur Herstellung einer reinen, von Eiweissstoffen freien Staerke | |
DE658348C (de) | Verfahren zur Beschleunigung des Hefewachstums bei der Presshefeherstellung | |
DE545443C (de) | Verfahren zum Beizen von Haeuten und Fellen | |
DE688665C (de) | Verfahren zur fortlaufenden Gewinnung von Futterhefe | |
DE913686C (de) | Verfahren zur Herstellung von Naehrmedien fuer die Zuechtung von Antibiotika, insbesondere Penicillin bildenden Mikroorganismen | |
DE1642615C3 (de) | Verfahren zur Anreicherung von L-Asparaginase | |
DE462214C (de) | Verfahren zur Behandlung von Haeuten, Fellen u. dgl. | |
DE973244C (de) | Verfahren zur Herstellung von Beifuttermitteln mit APF | |
DE752942C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe | |
DE605961C (de) | Verfahren zur Herstellung von proteolytischen Enzymen | |
DE947193C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B | |
DE750350C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Naehrloesung aus Zellstoffablaugen von Laubhoelzern fuer die Zuechtung von Hefe und hefeaehnlichen Pilzen |