DE701903C - Verfahren zur Herstellung eines organischen Duengemittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines organischen DuengemittelsInfo
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- DE701903C DE701903C DE1937H0151873 DEH0151873D DE701903C DE 701903 C DE701903 C DE 701903C DE 1937H0151873 DE1937H0151873 DE 1937H0151873 DE H0151873 D DEH0151873 D DE H0151873D DE 701903 C DE701903 C DE 701903C
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B17/00—Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F3/00—Fertilisers from human or animal excrements, e.g. manure
- C05F3/04—Fertilisers from human or animal excrements, e.g. manure from human faecal masses
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- Y02A40/10—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
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- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung eines organischen Düngemittels " Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines organischen Düngemittels aus natürlichen Ausgangsstoffen.
- Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung einer Impferde für Düngezwecke bekannt, gemäß welchem Haus- und Straßenkehricht sowie ähnliche Abfälle sortiert, zerkleinert, gemischt und mit kohlensaurem Kalk und Fäkalien vermengt werden, worauf diese Mischung einem Lufttrocknungs- und Reifungsverfahren unter Durcharbeiten zwecks Homogenisierung unterworfen und dann mit einer Auswahl von bodennützlichen Edaphonorganismen beimpft und neuerdings gemischt wird. Die hierbei anzuwendenden bodennützlichen Edaphonorganismen bewirken die Humifizierung, Bodenaufschließung, Kohlensäurebildung und Stickstoffanreicherung im Boden. Ihre Anzahl ist groß; es werden z. B. als solche genannt: Azotobacter, cellulosezersetzende, phosphataufschließende Bakterien, Blaualgen, Streptotricheen, Spaltalgen, Bodenpilze, Chlorophyceen, Kieselalgen, Nematoden.
- Es wurde nun gefunden, daß man zu überraschend wirksameren Düngemitteln (Mehrertrag z. B. bei Tomaten von 2o% und bei Hafer von io bis :2o0/,) unter gleichzeitiger Ersparung der Lufttrocknungs- und Durcharbeitungsanlage kommt, wenn man an Stelle der obengenannten Organismengattungen bzw. neben den an sich bekannten Bodenalgen (Blaualgen), Cyanophyceen und Chroococcus, Reinkulturen der Gattungen Radiobacter, von Nannedaphonformen, wie insbesondere Stichococcus, Aphanocapsa, Dactylococcopsis und Verwandten, der Gattungen Spirulnia, Iscystis und Arthrospira, und von Amöben, und zwar einzelner dieser Gruppen oder von mehreren zur Beimpfung der Ausgangsstoffe verwendet und dabei wie folgt verfährt: Zu Humus, z. B. Gartenerde, werden zunächst Reinkulturen der obengenannten bestimmten Organismen zugesetzt und das ganze sodann einer Reifung unter dem Einfluß der Atmosphärilien überlassen, deren Beendigung durch biologische Untersuchung festgestellt wird und die je nach der Jahreszeit z. B. .4 bis 6 Monate dauert, in welcher Zeit die zugesetzten Organismen sich genügend vermehrt und durch den ganzen Humus verbreitet haben. Dies gibt die sog. Impferde.
- Die nächste Stufe, das sog. Mutterbeet, wird derart erhalten, daß einem z. B. aus gewöhnlicher Gartenerde hergestellten Beet Teile der obigen Impferde, z. B. in Form einer Aufschwemmung in Wasser, innig beigemischt werden und das Beet sich sodann selbst überlassen wird. Auch hier wird die Beendigung der Reifung biologisch festgestellt. Teile dieses Mutterbeetes dienen nun zur Beimpfung der sog. Reifebeete, die wie folgt hergestellt werden können: Müll wird zunächst sortiert und durch Sieben und Auslesen zum Zwecke der Verwertung der anfallenden Mengen von Papier, Lumpen, Altmetall, Glas, Knochen, Gummi usw. in an sich bekannter Weise getrennt und sodann gesiebt. Der hierdurch erhaltene Feinmüll, der größtenteils bisher unter erheblichen Kosten beseitigt werden mußte und der 7o bis Soll, der städtischen Abfälle darstellt, ist ein sehr rasch verrottendes Material und hervorragend geeignet, unter Einhaltung bestimmter Maßnahmen ein hochwertiges Humusdüngemittel zu geben. Zu diesem Zweck wird zunächst der Feinmüll, wie an sich bekannt, mit Fäkalien oder Klärschlamm, wie sie beispielsweise in Senkgruben o. dgl. anfallen, gemischt. Hierzu kommt noch ein Zusatz von bekannten säurebindenden Stoffen, wie beispielsweise Klärschlamm, vorzugsweise von der Zuckerfabrikation herrührend, oder Kalksteinmehl. Ferner ist es besonders günstig, der Mischung solche Stoffe zuzusetzen, die unter bestimmten Bedingungen Ammoniak abgeben. Als günstigster dieser Stoffe wurde Kalkstickstoff erkannt, da aus diesem durch Einwirken der beschriebenen speziellen Bodenorganismen Ammoniak frei gemacht, also besonders günstige Düngewirkung erzielt wird, ohne daß die Organismen hierdurch Schaden leiden. Ferner können, wie an sich bekannt, zur Mischung zerkleiiierte, wie z. B. gemahlene Knochen zugesetzt werden, wobei die Knochen aus dem Lesegut des Mülls herrühren können. Die Mengenverhältnisse seien beispielsweise die folgenden: Die Mischung besteht aus etwa 25 °10 flüssigen Fäkalien bzw. Fäkalschlamm, io bis 2o1/0 säurebindenden oder Ammoniak abgebenden Stoffen, einigen Prozenten Knochenklein und der Rest Müll.
- Diese Mischung wird nun im Freien in Beetform ausgebreitet und stellt die sog. Reifebeete dar. Diese werden mit Mutterbeeteerde geimpft und geben nun, wiederum nach Beendigung der Reifung, das erfindungsgemäße organische Düngemittel, das nur gegebenenfalls gesiebt zu «erden braucht.
- Die Reifung des Düngemittels ist dann beendet, wenn es in physikalischer Hinsicht die Eigenschaften von feinkrümeliger, humusartiger, geruchloser bzw. leichten Humusgeruch aufweisender Erde aufweist, in chemischer Hinsicht etwa $o 0/0 an humosen Stoffen enthält und in biologischer Hinsicht jede Bodenorganismenart in ausreichender Menge aufweist, die Humifizierung, Cellulosezersetzung, Bodenaufschließung, Kohlensäurebildung und Stickstoffanreicherung bewirken.
- Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die drei Stufen der Impf-, Mutter- und Reifebeeterde beschränkt. Es können vielmehr zwischen Herstellung der Impf- und der Mutterbeeterde weitere Zwischenstufen eingeschaltet werden, so daß die Impibeeterde nicht gleich auf die Mutterbeeterde, sondern zunächst auf ein Zwischenbeet, von diesem gegebenenfalls auf ein weiteres Zwischenbeet und erst vom letzten Zwischenbeet in das Mutterbeet überbracht wird.
- Um die Materialverminderung jedes Beetes durch Abgabe von Erde an .die folgenden Beete zu kompensieren, läuft ein Teil der Erde des Reifebeetes über sämtliche Zwischenbeete zurück bis zum Impferdebeet, so daß die Menge an Erde jedes Beetes erhalten bleibt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines organischen Düngemittels aus Müll, Fäkalien und darin durch Verwendung einer Impferde angereicherten Bodenorganismen sowie gegebenenfalls zerkleinerten Knochen, Klärschlamm und/oder Kalksteinmehl, dadurch gekennzeichnet, daß Reinkulturen der Gattungen Radiobacter, von Nannedaplionformen, wie insbesondere Stichococcus, Aphanocapsa, Dactylococcopsis und Verwandten, 'der Gattungen Spirulnia, Iscystis und Arthrospira, und von Amöben sowie der an sich bekannten Bodenalgen (Blaualgen), Cyanophyceen, Croococcus u. dgl., einzelner dieser Gruppen oder von mehreren zu Humus, insbesondere Gartenerde, zugesetzt werden, das Gemisch hierauf unter biologischer Kontrolle in an sich bekannter Weise reifen gelassen und Erde von dem hierdurch erhaltenen Impfbeet mit einem Humusmutterbeet innig vermischt wird; worauf die Masse nach der Reifung in bekannter Weise einer Mischung aus Müll und Fäkalien sowie gegebenenfalls zerkleinerten Knochen und/oder Kalksteinmehl zugesetzt und das Gemisch zur Reifung gebracht wird, wobei zwischen Impf- und Mutterbeet gegebenenfalls ein oder mehrere Zwischenstufen durch Überführung der. angereicherten Erde, insbesondere in Form wäßriger Aufschwemmungen, vom Impfbeet auf ein Zwischenbeet und von diesem nach Reifung gegebenenfalls auf weitere Zwischenbeete eingeschaltet werden. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des als Enderzeugnis erhaltenen organischen Düngemittels in das Mutterbeet und ,ein Teil hiervon über die jeweiligen Zwischenbeete zum Impfbeet zwecks Auffüllung desselben rückgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT701903X | 1937-01-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE701903C true DE701903C (de) | 1941-01-27 |
Family
ID=3679461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1937H0151873 Expired DE701903C (de) | 1937-01-16 | 1937-06-04 | Verfahren zur Herstellung eines organischen Duengemittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE701903C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE923791C (de) * | 1951-04-12 | 1955-02-21 | Henri Coanda | Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln |
DE1008758B (de) * | 1951-11-08 | 1957-05-23 | Applic Biolog | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln unter Verwendung von Algen und Moosen |
DE1019323B (de) * | 1954-04-09 | 1957-11-14 | Annie France Harrar | Verfahren zur Herstellung von Impferden fuer die Verbesserung landwirtschaftlich bzw. gaertnerisch genutzter Boeden |
DE1029839B (de) * | 1953-05-07 | 1958-05-14 | Tosaku Yoshioka | Mittel zur Verbesserung und Regelung der Duengerwirkung auf landwirtschaftlichen Kulturboeden |
-
1937
- 1937-06-04 DE DE1937H0151873 patent/DE701903C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE923791C (de) * | 1951-04-12 | 1955-02-21 | Henri Coanda | Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln |
DE1008758B (de) * | 1951-11-08 | 1957-05-23 | Applic Biolog | Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln unter Verwendung von Algen und Moosen |
DE1029839B (de) * | 1953-05-07 | 1958-05-14 | Tosaku Yoshioka | Mittel zur Verbesserung und Regelung der Duengerwirkung auf landwirtschaftlichen Kulturboeden |
DE1019323B (de) * | 1954-04-09 | 1957-11-14 | Annie France Harrar | Verfahren zur Herstellung von Impferden fuer die Verbesserung landwirtschaftlich bzw. gaertnerisch genutzter Boeden |
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