DE144217C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
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- A23J1/12—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from cereals, wheat, bran, or molasses
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Maisarten enthalten etwa 8 bis 12 Prozent Stickstoffverbindungen, die ihrer Zusammensetzung
nach keinen einheitlichen chemischen Körper darstellen. Es wurde nun
gefunden, daß man mit Hülfe von höheren Gärungsalkoholen (Amyl-, Propyl-, Isobutylalkohol)
in der Hitze aus Mais einen Körper auslaugen kann, der, wenn er aus der alkoholischen
Lösung nach dem weiter unten beschriebenen Verfahren abgeschieden wird, ein
weißes, leichtes, geschmack- und geruchloses Pulver darstellt, das einen Stickstoffgehalt von
15,5 bis 16 Prozent aufweist.
Zwar hat bereits Ritthausen in seinem Werk »Die Eiweißkörper der Getreidearten,
Hülsenfrüchte und Ölsamen«, Bonn 1872 (S. 115 bis 117) die Behandlung von Mais mit
Weingeist empfohlen/ Nach diesem Verfahren erhält man jedoch kein einheitliches Produkt,
sondern ein Gemenge verschiedener Körper, welches Wasser anzieht und sich schwer trocknen
und pulvern läßt.
Später hat man vorgeschlagen, die im Mais enthaltenen Stickstoffverbindungen mittels warmen,
etwas Alkalilauge enthaltenden Alkohols abzuscheiden , indem man den Mais damit behandelt
und aus der Lösung die Eiweißstoffe in bekannter Weise mittels verdünnter Säuren
ausfällt (vergl. die Patentschrift 117631, Kl. 89).
Aber auch nach diesem Verfahren erhält man lediglich ein Gemisch von Eiweißsubstanzen,
deren physikalische und chemische Beschaffenheit eine derartige ist, daß eine Reinigung
bezw. Reindarstellung der Produkte nicht mög-
lieh ist. ,, . .-·■■:·
Wenn man dagegen gemäß vorliegender Er7 findung Mais mit höheren Gärungsalkoholen
behandelt, so erhält man einen einheitlichen Körper, der sich auch leicht in eine für den
Gebrauch geeignete Form bringen läßt.
. Das nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Produkt löst sich unter dem Einfluß
verdauungsfördernder Fermente vollständig auf und stellt demnach eine Nährsubstanz ersten
Ranges dar. Der trockne Zustand und die Eigenschaft, an der Luft kein Wasser aufzunehmen,
machen das Produkt unbegrenzt hahS bar und schützen es vor der Einwirkung von
Mikroorganismen; es zeigt keine der unangenehmen Eigenschaften der Peptone, die infolge
ihrer hygroskopischen Natur leicht veränderlich und nur schwierig aufzubewahren sind. Das
Produkt kann daher mit Nährmitteln in jedem Verhältnis gemischt und der Mischung so ein
beliebiger Gehalt an Stickstoff erteilt werden.
Erst mit Hülfe des vorliegenden Verfahrens ist es gelungen, ein einheitliches reines Produkt
zu gewinnen, wenn sich dieses auch in Mischung mit anderen Eiweißkörpern bei den
oben angeführten Verfahren gleichfalls abscheiden mag.
Daß tatsächlich ein einheitliches Produkt nach dem vorliegenden Verfahren entsteht, schließen
die Erfinder daraus, daß, wenn man Mais nach dem Verfahren von Ritthausen behandelt
und das erhaltene Gemenge mittels wasserfreien Amylalkohols bei 1250 bis 1300 digeriert,
dieser nur etwa 60 Prozent des Gemenges in Lösung bringt, der Rest aber völlig unlöslich ist. ,
Der in Lösung gegangene Teil ist das neue Produkt. Versuche haben gezeigt, daß dieses
weder durch Lösungsmittel noch durch eine chemische Behandlung sich in weitere Körper,
zerlegen oder spalten läßt, ohne seine Konstitution zu ändern, woraus ebenfalls geschlossen
werden kann, daß es sich in der Tat um ein einheitliches Produkt handelt.
Das Verfahren ist folgendes:
Das Verfahren ist folgendes:
ίο Man geht dabei von frischem Maiskorn oder
auch von dem getrockneten Korn aus, wie es in den Maisstärkefabriken zur Verwendung gelangt.
Das Ausgangsmaterial wird zu mehr oder minder dicken Körnern zerstoßen und mit kochendem entwässertem Amylalkohol verrührt
oder zerrieben, worauf aus der alkoholischen Lösung die Eiweißstoffe oder dergl.
durch Kohlenwasserstoffe, z. B. Petroläther oder Kohlenstofftetrachlorid, Äther oder dergl. ausgefällt
werden. Das abgeschiedene Produkt wird, um den Amylalkohol zu entfernen, mit dem verwendeten Fällungsmittel ausgewaschen.
Dieses Auswaschen ist von äußerster Wichtigkeit, weshalb große Sorgfalt darauf zu verwenden
ist. Nach dem Auswaschen trocknet man das Produkt in einer beliebigen Trockenvorrichtung,
während die Lösungs- bezw. Fällungsmittel wiedergewonnen und abermals verwendet werden können. Das so erhaltene
Produkt enthält dann kein Lösungsmittel mehr und stellt eine handelsfähige Ware dar.
Bei der beschriebenen Behandlung wird auch das im Mais enthaltene Öl entfernt bezw. von
den Proteinkörpern getrennt, da bei deren
Ausfällung das Öl in den genannten Fällungsmitteln gelöst bleibt. Der Gehalt des verbleibenden
Mais an Stickstoffkörpern ist viel geringer, als dies ursprünglich der Fall war.
Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes Ausführungsbeispiel.
Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes Ausführungsbeispiel.
1500 g trockene Rückstände aus der Maisstärkefabrikation
werden in einem Extraktionsapparat mit siedendem Amylalkohol, also bei etwa 1300C. behandelt. Die Menge des Amylalkohols
beträgt etwa 3 1 auf 1500 g Rückstände.
Die auf diese Weise erhaltene amylalkoholische Lösung wird mit dem dreifachen
Volumen Petroläther versetzt. Der erhaltene Niederschlag wird abgeschieden und zwecks
Entfernung der noch darin enthaltenen Spuren von Amylalkohol mit etwa einem Volumen
Petroläther gewaschen. Nach dem Waschen wird die Masse in einer Vakuumtrockenvorrichtung
getrocknet, deren Temperatur man allmählich auf 105 bis iio° steigert.
Die Vorteile des neuen Verfahrens und der nach demselben erhaltenen Produkte sind folgende:
In'-der. europäischen Bierbrauerei war bisher
die.t^'erwendung von Mais· als billiges stärkehaltiges·
Ausgangsmaterial nicht beliebt, einerseits wegen der Gegenwart des Öls, welches
dem Bier einen unerwünschten Geschmack erteilte, andererseits wegen des- größen Über-Schusses
an Stickstoffkörpern, welche der Haltbarkeit des Bieres Einbuße taten. Der Mais,
welcher nach der angegebenen Abscheidung der stickstoffhaltigen Körper übrig bleibt, zeigt
diese Übelstände nicht, da die Fettsubstanz vollständig entfernt und der größte Teil der
Protei'nkörper beseitigt ist. Er eignet sich in besonderem Maße zur Herstellung von Dünnbier
und kann hier den Stärkezucker ersetzen, dessen Verwendung bekanntlich schwere Mißstände
mit sich bringt.
Was die Verwendung des nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Produktes als
Nährmittel betrifft, so bietet dieses infolge seiner pulverigen Beschaffenheit den die Verdarning
fördernden Säften eine große Angriffsfläche. Die vollständige Geschmack- und Ge- ruchlosigkeit
stellt das Produkt über die meist verwendeten Peptone und erlaubt es, dasselbe mit anderen Nährmitteln zu mischen, ohne
deren Eigenschaften zu ändern.
Die Einfachheit des beschriebenen Verfahrens gestattet es, das neue Erzeugnis sehr billig in
den Handel zu bringen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Abscheidung von stickstoffhaltigen Substanzen und Fett aus Mais oder dessen Rückständen unter Gewinnung eines einheitlichen Eiweißstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsmaterialien mit höheren Alkoholen (Propyl-, Isobutyl-, Amylalkohol) in der Siedehitze behandelt, aus der erhaltenen Lösung den Eiweißstoff durch ein geeignetes Fällungsmittel, insbesondere Petroläther oder Kohlenstofftetrachlorid ausfällt und den Niederschlag zwecks vollständiger Entfernung des Lösungsmittels zweckmäßig mit dem reinen Fällungsmittel auswäscht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country Status (1)
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