DE850884C - Maelzverfahren - Google Patents

Maelzverfahren

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DE850884C
DE850884C DEJ3458A DEJ0003458A DE850884C DE 850884 C DE850884 C DE 850884C DE J3458 A DEJ3458 A DE J3458A DE J0003458 A DEJ0003458 A DE J0003458A DE 850884 C DE850884 C DE 850884C
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DE
Germany
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seeds
substances
microorganisms
malt
malting
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Expired
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DEJ3458A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Siegel
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HANS ALBRECHT JUNGEL DR
Original Assignee
HANS ALBRECHT JUNGEL DR
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C1/00Preparation of malt
    • C12C1/02Pretreatment of grains, e.g. washing, steeping
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C1/00Preparation of malt
    • C12C1/027Germinating
    • C12C1/047Influencing the germination by chemical or physical means

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description

  • Mälzverfahren In den Mälzereien werden Samen verschiedener Art, insbesondere Gerste und Weizen, zum Keimen gebracht, um in ihnen Enzyme zu bilden, welche die Zellwände auflösen, den Abbau der unvergärbaren Stärke in vergärbaren Zucker vorbereiten bzw. durchführen, Eiweiß und andere Inhaltsstoffe abbauen oder dazu dienen, in ungekeimtem stärke- und eiweißhaltigem Material, dem die gekeimten Samen später zugesetzt werden, die gleichen Vorgänge zu bewirken. Die Dauer des Mälzverfalirens sowie die Ausbeute und die Qualität des erhaltenen Malzes hängen in jedem Fall sehr wesentlich von der Qualität des verwendeten Samenmaterials ab, und zwar insbesondere von dessen Kennfähigkeit und Keimenergie. Je nachdem vol1zieltt sich die Keimung und damit die Enzymbildung und damit wieder die Auflösung des Kornes mehr oder weniger schnell, einheitlich und vollkommen.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Keimfähigkeit und Keimenergie der Samen so zu erhöhen, daß ihre Auflösung schneller, einheitlicher und vollkommener verläuft und damit eine wesentliche Verkürzung der Mälzdauer, eine Erhöhung der Extraktausbeute und eine bessere Qualität des Malzes mit allen sich hieraus ergebenden Vorteilen für die späteren Verarbeitungsstufen und das Endprodukt selbst erzielt werden.
  • Dieser Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man die Samen mit bestimmten Mikroorganismen, die `'Fuchs- und Wirkstoffe und bzw. oder Reizstoffe bilden, behandelt. Die Behandlung kann durch Infektion der Samen mit den lebenden Organismen, durch abgetötete Organismen oder durch Anwendung von Extrakten solcher Organismen, die Wuchs- und Wirkstoffe und bzw. oder Reizstoffe bilden, erfolgen. Solche Mikroorganismen können Bakterien, z. B. der Acotobacteraä; ' Actinomvceten, z. B. Act. griseus, oder Pilze, z. B. der Aspergillusart, sein, die in der Natur an vielen Stellen vorkommen und nach den in der Biologie allgemein bekannten Methoden isoliert und vermehrt bzw. mit Lösungsmitteln, wie z. B. Äther oder Alkohol, zu Extrakten verarbeitet werden können. Je nach der Natur der Wuchs-, Wirk- oder Reizstoffe hat hierbei die Extraktion oder Konzentration bei bestimmten PH-Werten und bzw. oder in Verbindung mit dem Zusatz reduzierender Stoffe, z. B. Zinnchlorür, oder Puffersubstanzen zu erfolgen bzw. muß die Dauerwirkung der al)-getöteten Mikroorganismen oder der Extrakte durch die Beigabe reduzierender Stoffe und bzw. oder Puffersubstanzen erhalten oder gesteigert werden.
  • Nach der Behandlung' der Samen dringen die Wuchs-. Wirk- oder Reizstoffe durch die Samenschale und inbesondere durch die Keimwurzeln in das Innere des Kornes ein und regen, in Verbindung mit dem Wasser, eine erhöhte Keimung an. Der Keimungsvorgang wird auch bei solchen Samen noch ausgelöst und stimuliert, bei denen die Keimfähigkeit oder die Keimenergie geschwächt oder geschädigt ist.
  • Im Fall der Anwendung von lebenden Mikroorganismen der gekennzeichneten Art besteht eine besondere Verbesserung des erfindungsgemäßen Malzverfahrens darin, daß man diesen leicht resorbierbares, energetisches Material und unentbehrliche Mineralsalze zur Verfügung stellt, damit sie sich schon während der ersten Zeit kräftig entwickeln können, ehe die Versorgung der Mikroorganismen mit Nährstoffen in Form von Wurzelausscheidungen oder durch den keimenden Samen selbst einsetzt.
  • Bei bestimmten Samen, welche antibiotische Stoffe bei der Keimung ausscheiden, kann es zweckmäßig sein, die lebenden Organismen erst nach Beginn des Malzverfahrens dem Grünmalz zuzusetzen.
  • Anwendungsbeispiel dargestellt bei der Herstellung von Malz aus Gerste für Brauzwecke Nachdem die Gerste aus der Luft-Wasser-Weiche gekommen ist, wird sie wie üblich auf der Tenne ausgebreitet, damit das entbehrliche Wasser ablaufen kann. Dann wird das Material. in Naßhaufen auf der Tenne aufgeschüttet oder in Malztrommeln eingefüllt. Vor, während oder nach dem Aufschichten bzw. Einfüllen wird das Material mit Mikroorganismen genannter Art oder mit Extrakten, Suspenmionen oder Lösungen, welche ihre Wuchs-, Wirk- oder Reizstoffe enthalten, behandelt und durch Umwenden für eine gleichmäßige Verteilung der wirksamen Substanzen gesorgt.
  • Die Behandlung der Samen mit den Mikroorganismen oder den die wirksamen Substanzen enthaltenden Extrakten, Suspensionen oder U-sungen kann auch in der Weise erfolgen, daß man diese bereits bei der Weiche der Samen, am besten -diese letzten Stadium, zusetzt. Dadurch wird ebenfalls eine gleichmäßige Behandlung aller Samen sowie ein gutes Eindringen der wirksamen Substanzen in die Samen gewährleistet.
  • .Mehrere unter betriebsüblichen Bedingungen durchgeführte Großversuche unter Behandlung von 25o bis 2ooo,kg Braugerste haben ergeben: a) Die Malzdauer wird um durchschnittlich 25 % verkürzt; b) die Keimenergie erhöht sich um 7 bis g0/0; c) der Mälzungsschwund geht von durchschnittlich i i % auf durchschnittlich 7'/o zurück; d) die Extraktausbeute erhöht sich um durchschnittlich 3 bis 4%.
  • Eine genau gleich große 'Menge des unbehandelten und 'des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten :Malzes wurde in einer Brauerei zur Herstellung von je ioo 111 @N'ürze getrennt verwendet, um Untersuchungen über die Auswirkung der unterschiedlichen Nlalz<lualität auf die Bierherstellung und die Bierbeschaffenheit zu ermöglichen. Das daraus hergestellte Bier wurde 12 Wochen unter üblichen Bedingungen in der Brauerei gelagert und anschließend untersucht. Hierbei ergab sich: Das aus dem erfindungsgemäß behandelten Malz hergestellte Bier ergab eine um 0,46% höhere Stammwürze. Der Endvergärungsgrad war bereits während der Hauptgärung vollständig erreicht, während (las aus unbehandeltem Malz hergestellte Bier bei der Prüfung auf den Endvergärungsgrad noch =/1o° an Extraktgehalt verloren hat. Der Gehalt an nicht abgebauten Eiweißstoffen war bei dem Bier aus behandeltem Malz geringer.
  • Die Großversuche haben gezeigt, daß die Anwendung der Erfindung bei der Herstellung von Malz aus Gerste für Brauzwecke inbesondere folgende Vorteile ergibt: i. Wesentliche Verkürzung der Malzdauer; 2. Erhöhung der Keimfähigkeit und Keimenergie; 3. schnellere und einheitlichere Auflösung der Körner; .4. verringerter Mälzungsschwund; 5. erhöhte Extraktausbeute; 6. bessere Qualität des Bieres, insbesondere hinsichtlich a) höherem Gehalt an Stammwürze; b) höherer Endvergärung und damit besserer Haltbarkeit; c) verringertem Gehalt an ausfallbarem Eiweiß.
  • Das vorstehend für die Behandlung von Gerste für Brauzwecke geschilderte Verfahren kann in gleicher oder entsprechender Weise angewendet werden bei allen anderen Verfahren, bei denen es darauf ankommt, die Inhaltsstoffe von Samen oder Früchten durch Enzyme, die sich bei der Keimung bilden, freizulegen, umzuwandeln oder abzubauen, so z. B. bei der Herstellung von Malz aus Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Hirse, Reis oder anderen Samen oder Früchten, bei der Herstellung von Malz für die Spiritus-, Alkohol- oder Trinkbranntweinfabrikation, bei der Fabrikation von Kaffee-Ersatzprodukten (Malzkaffee u. a.), bei der Herstellung von Malz für die Hefeindustrie und andere Gärungsindustrien, für das Bäckereigewerbe usw.
  • Für die Behandlung von i t Gerste oder anderem Samenmaterial verwendet man 21 einer konzentrierten Suspension von lebenden oder abgetöteten Mikroorganismen oder deren Extrakte, wenn man die Gerste u. dgl. beim oder nach dem Ausweichen behandelt, und etwa to 1, wenn man die Behandlung in der \\'eiche vornimmt.
  • Gerste und andere zu %-ermälzende Samen mit Mikroorganismen zu behandeln, ist an sich nicht neu. So ist es bereits bekannt, die Gerste mit Milchsäurebakterien zu behandeln mit dem Ziel, einen genügenden Säuregrad im Malz herzustellen. und den Eiweißabbau zu fördern. Die Aufgabe, die den :@7ilclisäurel)akterien hier zufällt, ist eine grundlegend verschiedene von der Aufgabe, die den Mikroorganismen bzw. deren Extrakten nach der Erfindung zufällt. Säure ist im Sinn der vorliegenden Erfindung nicht günstig.
  • Bei der Pilzmalzherstellung kommen Schimmelpilze zur Anwendung, die durch ihre Fermente die Stärke von Gerste u. d.gl. unmittelbar -4rzuckern sollen. Die entsprechenden Schimmelpilze werden auf festen Nährböden, z. B. auf Kleie, gezogen, die dann als Diastaseträger an Stelle von Malz ver-,vendet werden. Beim Pilzmalzverfahren handelt es sich also, im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, nicht um ein Mälzverfahren, sondern um die Herstellung eines Malzsurrogates.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Mälzen von Samen, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu mälzenden Samen mit Mikroorganismen, «-elche Wuchs-, Wirk- und bzw. oder Reizstoffe bilden, allein oder in Verbindung mit für die Mikroorganismen geeigneten Nährstoffen und bzw. oder Puffersubstanzen behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Samen mit abgetÖteten :Mikroorganismen, welche Wuchs-, Wirk- und bzw. oder Reizstoffe bilden, oder mit Extrakten solcher Mikroorganismen allein oder in Verbindung mit reduzierenden Stoffen und bzw. oder Puffersubstanzen behandelt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Grünmalz während des Mälz%-erfahrens behandelt. ,4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extrakte in Gegenwart von Puffersubstanzen und bzw. oder reduzierenden Stoffen gewinnt.
DEJ3458A 1950-10-29 1950-10-29 Maelzverfahren Expired DE850884C (de)

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DEJ3458A DE850884C (de) 1950-10-29 1950-10-29 Maelzverfahren

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DE850884C true DE850884C (de) 1952-09-29

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ID=7198006

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DE (1) DE850884C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5879311A (en) * 1996-05-17 1999-03-09 Mercury Diagnostics, Inc. Body fluid sampling device and methods of use

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5879311A (en) * 1996-05-17 1999-03-09 Mercury Diagnostics, Inc. Body fluid sampling device and methods of use

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