DE319687C - Verfahren zur Beseitigung der Gemuese- und Futterpflanzen anhaftenden eigenartigen Geruch- und Geschmackstoffe - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung der Gemuese- und Futterpflanzen anhaftenden eigenartigen Geruch- und Geschmackstoffe

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DE319687C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
    • A23B7/00Preservation or chemical ripening of fruit or vegetables
    • A23B7/10Preserving with acids; Acid fermentation

Description

  • Verfahren zur Beseitigung der Gemüse- und Futterpflanzen anhaftenden eigenartigen Geruch- und Geschmackstoffe. Das Verfahren bezweckt, Gemüse- und Futterpflanzen sowie Bestandteile derselben, die mit einem eigenartigen, der Bevölkerung im allgemeinen unangenehm oder jedenfalls nicht zusagenden Kohl-, Rettig- u. dgl. Geruch und Geschmack behaftet sind (Pflanzen, insbesondere aus der Familie der Cruciferen), durch mehr oder weniger starke Beseitigung dieser Eigenschaften so zu verbessern (veredeln), daß sie in weitestgehendstem Umfange für die verschiedensten Lebensmittelzwecke nutzbar oder besser als bisher nutzbar gemacht werden können. Die veredelten Pflanzenteile sollen besonders als Streckungs-, Ersatz- und Füllmittel, z. B. für Brotmehl, Kuchenmehl, Mischgemüse und Kaffeersatz, verwendet werden. Eine erhebliche Rolle spielten bisher für derartige Zwecke u. a die Rüben verschiedener Brassicaarten. Es. ist bekannt, daß die erwähnten Eigenschaften im wesentlichen auf die in diesen Pflanzen und Pflanzenteilen enthaltenen Allylverbindungen (Allylsenföl und verwandte Stoffe) zurückzuführen sind. Es ist demnach wichtig, die Unschädlichmachung dieser Substanzen ohne nachteilige Beeinflussung des Nähr- und Genußwertes solcher Pflanzen oder Teile derselben zu erreichen.
  • Dieser Zweck wird gemäß vorliegender Erfindung auf biologischem Wege mit Hilfe von Kulturen von Bakterien und Sproßpilzen, wie sie sich bei der Einsäuerung von Sauerkraut entwickeln, erreicht. Im wesentlichen sind dabei 'Milchsäurebildner wie Bakterium brassicae sowie Oidiutn laktis und Saccharomyces brassicae (Sauerkrautmischkulturen) beteiligt. Es ist zwar bekannt, daß man. zerkleinerte, »rohe Rüben« mit einem Wassergehalt von etwa 85 Prozent durch Einsäuern haltbar machen kann, wobei neben dem Kochsalz die durch den Lebensprozeß der genannten Kleinlebewesen entstehende Milchsäure als Konservierungsmittel wirkt. Unter Brühebildung tritt hierbei unter völliger Aufschließung der Masse Jedoch ein Nährstoffverlust ein. Es wurde nun gefunden, daß durch die Einwirkung solcher Bakterien und Hefen unter bestimmten Bedingungen auf »getrocknete« Ware (Rüben o. dgl, mit einem Wassergehalt von etwa io bis 2o Prozent) lediglich eine Unschädlichmachung der eigenartigen Geruch- und Geschmackstoffe erreicht werden kann. Wird derartige Trockenware mit Kulturen von geeigneten Hefen und Bakterien leicht durchfeuchtet, so findet unter Vermeidung von Lakenbildung keine merkliche Beeinflussung des Nährwertes, sondern nur eine Umbildung der Geschmacksstoffe statt, während beim Einsäuern zerkleinerter roher Rüben infolge des hohen Wassergehaltes der Rüben und des Kochsalzzusatzes starke Lakenbildung und eine tiefgehende Zersetzung (Auslaugung, Vergärung des Zuckers usw.) eintreten.
  • Das vorliegende Verfahren ist also sowohl hinsichtlich der Beschaffenheit der Rohstoffe, als auch hinsichtlich der Behandlung grundsätzlich von dem üblichen Einsäuerungsverfahren verschieden. Dies ergibt sich aucr aus dem Verlauf und. der Dauer des -bei ihm eingeleitetem biöfokisehen Vorgangs, insbesondere- gern ; eblen,,:,jeglcher sichtbarer Gärungsvorgänge und äußerer und innerer Veränderung des Rohmaterials. Ferner ist die Säurebildung so gering,. daß sie in dem fertigen Produkt geschmacklich gar nicht zur Geltung kommt. Während z. B. getrocknete, nach dem vorliegenden Verfahren behandelte Kohlrübenschnitzel nach beendetem Prozeß Kohlrübenschnitzel geblieben sind, wird bei der sonst üblichen Einsäuerung aus den frischen Kohlrüben ein ganz anderes Produkt, nämlich »Kohlrübensauerkraut«, gebildet.
  • Das vorliegende Verfahren kann auch nicht mit solchen Verfahren verglichen werden, wie sie bei der Gewinnung von Sauerfutter durch Einsäuerung von Grünmais, Gras, Klee; Lupinen, Kartoffelkraut usw. angewendet werden, da sich diese Verfahren unmittelbar an die Herstellung von Sauerkraut und Rübensauerkrautgewinnung anlehnen und die Umwandlung unverdaulicher oder schwerverdaulicher Nähr- oder Futterstoffe in leichtverdauliche bezwecken. Die Voraussetzung hierfür ist auch in diesem Falle eine tiefgehende Einwirkung der durch Milchsäurebakterien usw. erzeugten Gärungsvorgänge; um eine derartige Einsäuerung handelt es sich bei dem vorliegenden Verfahren jedoch nicht. Obwohl die bei dem vorliegenden Verfahren und dem bekannten Einsäuerungsverfahren angewendeten Bakterien- und Hefekulturen dieselben sind und sein können, so entfalten sie doch bei ersterem unter vollständig anderen Wachstumsbedingungen eine andere Lebenstätigkeit, als bei der üblichen Einsäuerung.
  • Das Verfahren wird z. B. mit Kohlrüben in folgender Weise ausgeführt.
  • Getrocknete, zerkleinerte, auch gemahlene Kohlrüben werden mit Kulturen von geeigneten Hefen und Bakterien, z. B. Sauerkrautkulturen; leicht durchfeuchtet, dann zusammengestampft oder leicht gepreßt und unter Bedeckung einer mäßigen Wärme (etwa 25°) überlassen. Nach Verlauf von ¢8 -bis 96 Stunden ist die Masse zu lockern. Diese-Behandlung (Durchmischen der Masse und Einstampfen) kann in kürzeren Zeitabständen zwei- bis dreimal wiederholt werden. Nach dem Verschwinden des unangenehmen Kohlrübengeruchs wird die Masse abermals gelockert und leicht nachgetrocknet (gedörrt).

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Beseitigung der Gemüse-und Futterpflanzen, insbesondere Pflanzen oder Planzenteilen aus der Familie der Cruciferen oder verwandten Familien anhaftenden eigenartigen, Geruch- oder Geschmackstoffe, dadurch gekennzeichnet, däß man diese Pflanzen oder Pflanzenteile in getrocknetem Zustande mit Bakterienkulturen der Sauerkrautgärung oder ähnlichen Hefe- oderBakterienkulturen durchfeuchtet, zusammenstampft oder leicht zusammenpreßt und die Masse dann bei mäßiger Wärme stehen läßt, worauf sie gelockert .und gegebenenfalls leicht nachgetrocknet wird.
DE1917319687D 1917-10-18 1917-10-18 Verfahren zur Beseitigung der Gemuese- und Futterpflanzen anhaftenden eigenartigen Geruch- und Geschmackstoffe Expired DE319687C (de)

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