DE888833C - Verfahren zur Herstellung von Kulturen des Termobakteriums mobile Lindner - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kulturen des Termobakteriums mobile Lindner

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DE888833C
DE888833C DEM745A DEM0000745A DE888833C DE 888833 C DE888833 C DE 888833C DE M745 A DEM745 A DE M745A DE M0000745 A DEM0000745 A DE M0000745A DE 888833 C DE888833 C DE 888833C
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Germany
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cultures
mobile
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termobacterium
fermentation
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DEM745A
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Irene Maal
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/20Bacteria; Culture media therefor

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  • Fodder In General (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kulturen des'Termobakteriums mobile Lindner Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von, Kulturen des Termobakteriums mobile Lindner, die im Vergleich zu den bekannten, aus Zuckerlösungen herge3tellte#n Kulturen, erhebliche Vorzüge, z. B. mit Bezug auf größere Ausbeuten an Bakterien und dadurch- bedingtes größeres Gärvermögen, aufweisen. Erfindungsgemäß werden die erwähnten, Kulturen, dadurch hergestellt, daß Extrakte vegetabilischer Herkunft, z. B. von Früchten, durch das Termobakterium mobile Lindner bei geeigneten Temperaturen, z. B. zwischen io und 4o', vergoren werden, In Ausübung der Erfindung kann man derart verfahren, daß Extrakte pflanzlicher Herkunft zunächst einer pasteurisierenden. oder sterilisierenden Behandlung, z. B. durch Erhitzen auf etwa 6o bis 900, unterworfen, nach Abkühlen auf geeignete Temperatur, z. B. io', mit einer ReinktrItur von Termobakterien mobile Lindner (Pseudomona-s Lindneri) beimpft werden und das beimpfte Material bei Temperaturen zwischen etwa io und 40' der Gärung während etwa 12 bis 36 Stunden unterworfen wird. Den Pflanzenextrakten kann man in gegebenen. Fällen noch Zucker, z. B. Gl-,ucoise oder Fructose, zufügen. Der Prozentsatz an zugesetztein Zucker richtet sich danach, wie stark man die Gärung haben will. Hierbei ist der Gehalt des pflanzlichen, Extrakts an Zucker mit zu berücksichtigen. Der Zuckerzusatz kann z. B-. etwa 1/2 bis 6% betragen. Früchte, wie getrocknete Feigen, Aprikosen, Birnen oder Pflaumen-, werden in, kleine Stücke g eschnitten, und mit Wasser versetizt. Hierbei kann im allgemeinen etwa 1 1 Wasser auf 150 g-der zerkleinerten Früchte angewendet werden. Die Früchte werden mit -dem Wasser etwa 5 Minuten auf ioo' erhitzt. Man läßt dann etwa 24 Stunden stehen und erhitzt nunmehr nochmals 5 Minuten auf ioo'. Zweck dieser Behandlung ist die Abtötung von Da,uersporen, die sich häufig bei vegetäbilischen Extrakten bilden. Die Mischung bleibt dann nochmalis etwa 12 Stunden stehen, damit die Früchte möglichst gut ausgelaugt werden. Alsdann, wird. die Flüssigkeit zweimal filtriert und je-nach.der",Q.-äalität der Früchte und der gewünschten Gärung mit einem entsprechenden Zusatz von Zucker versehen-, worauf nochmals auf ioo' erhitzt wird. Nach Ab- kühlung auf etwa io' erfolgt die Beimpfungg mit Termobakterium mobile Lindner und die Vergärung.
  • An Stelle von Früchten der oben gegebenen Art können auch andere Pflahzen zur Herstellung von Extrakten. verwendet werden, u. a. hat sich Kohl als gut geeignet erwiesen-.
  • Die erfindungsgemäß unter Verwendung von, aus Pflanzenextrakten herges.tellten Kulturen, bieten zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, bei denen sie die bekannten, durch Beimpfen von Zuckerlösungen hergestellten, mit Termobakterium mobile Lindner erzeugten Kulturen erheblich übertreffen.
  • Die erfindungsgemäßen Kulturen bieten u. a. die Möglichkeit, die verschkdensten, Stoffe, besonders solche, bei denen Dauerspo-renbildungen eine Gefahr für Verderb schaffen, wi# z. B. Gras, Klee, Luzerne, Bier- und Weintre-ber, Obsttrester usw., in einfachster -Weise zu präparieren und haltbar zu machen-, ohne daß --in unerwünschter Abbau von Eiweißstoffen stattfindet, wie dies bei Anwendung gewisser Chemikalien der Fall ist.
  • Im allgemeinen wird man zur Nutzbarmachung der erfindungsgemäß gewonnenen Gäfansätze, z. B. zur Konservierung von Klee, Treber usw., die Gäransätze nicht-- soi -wie sie anfallen, sondern in Verdünnung mit Wasser, vorteilhaft durch Zusatz von Melasse, verwenden. Man kann z. B. einer etwa 25- bis 3o0/aigen, mit Wasser verdünnten, Melasselösung bei etwa 15 bis #25' eine passende Menge der Kultur zufügen und die Mischung nach mehrstündigem, z. B. iostündigem Stehen-lassen zwecks Vermehrung der Bakterien zurAnwendung bringen. Nach einer Ausführungsform werden, z., B. 2% einer erfindungsgemäß hergestellten Kultur mit etwa 40/0 Melasse je Liter Wasser vermengt und das Lösungsgemisch nach längerem Stehenlassen z. B. -unter Aufspritzen oder Aufsprühen auf Klee, Treber - od. dgl. zur Anwendung gebracht. Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise durch Besprühen von schichtweise gut festgestam#13#,ten Futtermengen in- geschlossenen Behältern mit Kulturen gemäß Erfindung jdie§,elben- bei dreijähriger Lagerung frei -von Dauersporen tInd, Buttersäure- gehalten werden können. Bei Verabreichung dieses Futters als Stallfutter für Rindvieh und Schweine ergab sich,-daß das Rindvieh im Winter die gleiche Milchmenge liefert wie in der Weidezeit und der Fettgehalt sogar noch bie auf 4,6% gesteigert wurde.
  • . In gleicher Weise können, roh geschnitzelte Kar.-toffeln mit Kultur-en gemäß Erfindung präpariert werden, ohne daß der Stärkegehalt abgebaut wird. Derart präparierte Kartoffeln waren- nach 11/2 Jahren Lagerzeit noch ebenso frisch wie im Anfang, da für derartige Futterstoffee schädliche Vorgänge durch die Gärung unterdrückt wurden.
  • Lang dauernde tierphysiolbgische und klinische Värsuche haben ergeben, daß der Genuß des Terrnobakteriums mobil-- Lindrier absolut unschädlich ist und daß derselbe sogar noch therapeutische Vorteile bietet, indem das Terrno-bakterium mobile Lindner eine ausgesprochen antago-nistische Wirkung gegenüber pathogenen, Keimen aufweist. Viehbestände, welche mit Futtermitteln gefüttert wurden, die mit erfindungsgemäßen Kulturen präpariert waren, wurden gegen Maul- und Klauenseuche geschützt, die in benachbarten Stallungen herrschte. Durch Verabreichung der erfindungsgemäßen Kulturen in, natura, konnten seuaenkranke Tiere innerhal-b'N'On 7 Tagen geheilt werden.
  • Minderwertige, für die Kakao- und Schokoladenin(dustrie unbrauchbare Kakaobohnen erfuhrendurch Behandlung mit Kulturen gemäß der Erfindung eine derartige Verbesserung ihrer Eigenschaften, daß sie einen Kakao von guter Qualität lieferten.
  • Pasteurisierte Vollmilch kann durch Impfung mit der erfindungsgemäßen Kultur in ein kefirälmliches Getränk mit feinem Nußgeschmack übergeführt werden, das bei Magenschwäche, Darmfäul-ni#stu.dgl. heilende Wirkung ausübt. Durch Impfung von Vollmilch mit größeren Mengen der erfindungsgemäßen Kultur erhält man ein sprudelndes, joghurtartiges Erzeugnis. Durch eine doppelt so starke Impfung der Vollmilch erhält man Weichkäse von fein-stem Geschmack, der für Kranke, Rekonvaleszenten und Kinder gut geeignet ist. Die sonst in der Molke beim Käsen zurückbleibend-en Eiweißstoffe werden durch che mit der erfindungsgernäßen Kultur veranlaßte Gärun.g ebenfalls aust der Molke ausgeschieden und in den Weichkäse übergiefü-hrt.
  • Obstsäfte und daraus hergestellte Getränke 'können. nach Pasteurisieren durch Impfung mit Kulturen gemäß Erfindung haltbar gemacht und unter Beibehaltung ihres natürlichen Geschmacks jahrelang aufbewahrt werden..
  • Hefen können - in derart behandelten Getränken kaum zur Entwicklung kommen. Durch Einstellung der Obstsäfte auf pff-Werte zwischen 5 und 6 und Impfung mit erfindungsgemäBen Kulturen- kann man, eine Gärung hervorrufen, durch welche ein schäumendes Getränk entsteht.
  • Es ist bereits bekannt, schwach, vergorene, haltbare Getränke aus leicht pasteurisierten säure- und zuckerhaltigen Produkten, wie z. B. Magermilch oder Obstsäfte, dadurch herzustellen, daß man sie mit einer durch Termobakterium. mobi#le Lindner in Gä,rung gebrachten Zucker-lösung in einem, solchen Verhältnis versetzt, daß, die Säure des- zucker' haltigen Ausgangsmaterials noch imstande ist, eine Vergärung des in ihm enthaltenen# Zuckers zu verhindern.
  • Es ist weiterhin bekannt, durch Anwendung des Termobakteriums mobile Lindner aus Milch oder Molke Produkte mit milder Säuerung, reinem Geschmack und großer Haltbarkeit zu gewinnen. Schließlich ist auch bereits das Einsilieren von pflanzlichen Futtermitteln mit Hilfe von Termobakterium mobile Lindner unter Ausschaltung einer Buttersäuregärung beschrieben worden.
  • Bei allen die-sen Verfahren wurden Kulturen verwendet, die durch Vergären von Zuckerlösungen mit Termobakterium mobile Lindner entstanden sind. Demgegenüber zeichnen sich die erfindungsgemäß aus pflanzlichen Extrakten hergestellten Kulturen durch eine stärkere Bildung von Bakterien beim Gärvorgang und eine dadurch bedingte stärkere Gärung aus. So wird z. B. bei der Vergärung von Milch zu Quark, die Ausbeute erheblich ,größer als bei Anwendung der bekannten, aus Zuckerlösungen hergestelltenKulturen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß: bei Anwendung von vegetabilischen Extrakten gemäß der Erfindung keine so starke Säuerung eintritt wie bei der bekannten Anwendung von zuckerhaltigen Nährlösungen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kulturen von Termobakterium mobile- Lindner, dadurch ge- kennzeichnet, daß wäßrige Pflanzenextrakte, denen gegebenenfalls noch vergärbarer Zucker zugefügt wird, mit dem Bakterium geimpft und der Garung unterworfen werden und der so erhaltene Gäransatz gegebenenfalls noch einer zur Vermehrung der Bakterien geeigneten Behandlung, z. B. durch Zusatz zu einer Melasselösung und mehrstündiges Stehenlassen, un-terworfen, wird.
DEM745A 1943-08-27 1949-11-30 Verfahren zur Herstellung von Kulturen des Termobakteriums mobile Lindner Expired DE888833C (de)

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CH888833X 1943-08-27

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