DE536989C - Verfahren zur Herstellung von Lufthefe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lufthefe

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DE536989C
DE536989C DEW65635D DEW0065635D DE536989C DE 536989 C DE536989 C DE 536989C DE W65635 D DEW65635 D DE W65635D DE W0065635 D DEW0065635 D DE W0065635D DE 536989 C DE536989 C DE 536989C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lufthefe Bei der Herstellung von Lufthefe werden als stickstoffhaltige Nährstoffe sowohl solche organischer als auch solche anorganischer Herkunft benutzt. Die Hefe kann beide Arten zu ihrem Wachstum verwerten, jedoch bevorzugen die Hefefabriken die organischen stickstoffhaltigen Nährstoffe, da diese eine Hefe von größerer und nachhaltigerer Triebkraft und besserer Haltbarkeit ergeben. Wo bisher stickstoffhaltige Nährstoffe anorganischer Herkunft (Ammonsalze) zugesetzt wurden, wurden sie entweder nur aus Ersparnisgründen zum Ersatz von Nährstoffen organischer Art angewandt oder als Reizmittel in einer an sich überreichen Nährlösung, um die Hefe zu vergrößerter Erzeugung anzuregen.
  • Nach dem nachstehend beschriebenen Verfahren sollen auch Ammonsalze einer Nährlösung von stickstoffhaltigen Nährstoffen rein organischer Art zugesetzt werden, aber in einer ganz bestimmten Weise und zu einem anderen Zweck. Die Ammonsalze dienen hier nicht zur Ersparnis von stickstoffhaltigen Nährstoffen organischer Art, auch nicht als Reizmittel, sondern es soll durch einen besonders geregelten Zusatz von Ammonsalzen zu der eigentlichen Nährlösung, in der nur organisch stickstoffhaltige Nährstoffe in einer für das Wachstum der Hefe mehr als ausreichenden Menge vorhanden sind, eine bessere und zweckmäßigere Ernährung der Hefezellen und dadurch ein schnelleres Wachstum und bessere Haltbarkeit herbeigeführt werden. Wenn Hefezellen in einer Nährlösung organische stickstoffhaltige Stoffe und Ammonsalze vorfinden, so nehmen sie zunächst und hauptsächlich die Ammonsalze auf, weil das Ammoniak seiner einfachen Zusammensetzung wegen von ihnen viel leichter und schneller mit dem Zucker zusammen verarbeitet werden kann als der organisch in viel zusammengesetzterer Weise an Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff gebundene Stickstoff. Selbst wenn die Ammonsalze nur in geringen Mengen zugegeben werden, bevorzugen die Hefezellen den darin enthaltenen Stickstoff, besonders wenn sie unter Verhältnissen leben und wachsen sollen, die ihnen zunächst noch fremd sind, also im Lufthefebetrieb. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Anstellhefe der Nährlösung zugesetzt wird und unter der ungewöhnlich starken Lüftung und bei Temperaturen wachsen soll, die an der unteren Grenze ihres Temperaturoptimums liegen.
  • Diese Eigenschaften der Hefezellen werden in folgender neuartiger Weise für die Verbesserung des Lufthefeverfahrens angewandt, um die Hefe unter starker Lüftung von Anfang an schneller wachsen zu lassen und trotzdem eine hervorragend haltbare und triebkräftige Hefe zu erhalten. Als eigentliche Nährlösung wird, wie üblich, eine solche genommen, die den für das Wachstum der Hefe völlig ausreichenden Stickstoff in organischer Bindung enthält. Dieser wird eine verhältnismäßig geringe Menge Stickstoff in Form von Ammonsalzen als LIerschußstickstoff zugesetzt, und zwar im praktischen Betrieb vor oder bei der Läuterung oder Klärung der Nährlösung. Letztere wird in üblicher Weise aus Rohstoffen, wie z: B. Melasse, Malz, Malzkeimen usw., hergestellt. Die Anstellhefe, also Hefezellen, die vorher in Reinzucht unter anderen Wachstumsbedingungen gewonnen werden, soll in der neuen Nährlösung unter starker Lüftung bei einer Temperatur von anfänglich ungefähr z2 ° bis 24' C leben und sich vermehren. Wenn sie nur organisch gebundenen Stickstoff vorfindet, so dauert es verhältnismäßig lange, ehe sie sich an die neuen Verhältnisse gewöhnt hat. Sie wächst zunächst langsamer unter Ausnutzung ihres eigenen Stickstoffgehalts, auch muß die Lüftung schwächer sein, und verhältnismäßig große Mengen Zucker werden zu dieser Zeit statt zum Aufbau von Hefesubstanz zur Alkoholbildung verwendet. Findet die Hefe aber Ammonsalze vor, so kann sie diese von Anfang an mit dem Zucker zusammen verarbeiten, eine stärkere Lüftung ist hierfür sogar vorteilhaft, sie zeigt dabei sofort kräftiges Wachstum ohne stärkere Alkoholbildung. kräftiges die Hefezellen sich dann nach und nach an die neuen Verhältnisse (starke Lüftung, niedrige Temperatur) gewöhnt und sich gekräftigt, so können sie auch den organischen Stickstoff verarbeiten und in sich aufnehmen.
  • Es wäre verkehrt, während der ganzen Gärzeit Ammonsalze oder soviel Ammonsalze zuzusetzen, daß sie bis Ende der Gärzeit ausreichen. Die Hefezellen würden dann während der ganzen Zeit hauptsächlich den Ammonstickstoff aufnehmen, dadurch mit Stickstoff überernährt werden und eine abnorme Zusammensetzung erhalten, bei der sie eine schlechte Haltbarkeit zeigen. Diese Wirkung der Ammonsalze bei einer solchen falschen Zugabe wird vielfach als Reizwirkung bezeichnet, man erhält dabei eine große Ausbeute an Hefe, aber von einer unbrauchbaren Beschaffenheit und schlechten Haltbarkeit.
  • Setzt man dagegen der Nährlösung nur anfangs so viel Ammonsalze zu, daß die Hefezellen bereits in der ersten Zeit freudig wachsen, später aber keine mehr, so ist der gesamte Ammonstickstoff in kurzer Zeit verbraucht, die Hefezellen sind dann allein auf den Stickstoff in organischer Bindung angewiesen. Diesen vermögen sie dann in völlig ausreichendem Maße zu verarbeiten, sie verändern und verbessern auch ihre Zusammensetzung, die bei der Verarbeitung der Ammonsalze nicht die normale war. Die Hefe verliert auch ihren allzu hohen Stickstoffgehalt und besteht am Schlusse der Gärzeit aus Hefezellen, die bei normalem Stickstoffgehalt eine sehr gute Triebkraft und große Haltbarkeit zeigen. Die Aufnahme des organischen Stickstoffs wird nach Verbrauch der Ammonsalze auch dadurch erleichtert, daß die Temperatur der Nährlösung dann eine höhere geworden ist und bei den oberen Grenzen des Temperaturoptimums der organische Stickstoff besser verwertet wird.
  • Die Vorteile des Verfahrens liegen also in der leichteren Anpassung der Anstellhefe an die neuen Verhältnisse in der Nährlösung, wodurch die Hefe unter starker Lüftung bereits zu Beginn der Gärzeit kräftiger wachsen kann, so daß sie Störungen während der erheblich abgekürzten Gärzeit besser überwinden kann und Infektionen weniger ausgesetzt ist. Nach dem Verbrauch des anorganischen Stickstoffs findet sie nur noch organischen Stickstoff zur Ernährung vor, mit dem sie kräftig zu einer richtig zusammengesetzten Hefe von guter Haltbarkeit und Triebkraft auswächst.
  • Ausführungsbeispiel 3 ooo kg Melasse mit einem Gehalt von =,9 °/o löslichem Stickstoff in örganischer Bindung = 57 kg Stickstoff werden, in üblicher Weise verdünnt, invertiert und geklärt, mit einem Auszug aus 3oo kg Malzkeimen versetzt, der 5 kg organischen Stickstoff enthält. Die Nährlösung, in der im ganzen 62 kg gelöster organischer Stickstoff vorhanden ist, wird dann mit 35 kg Ammonsulfat, die 7 kg anorganischen Stickstoff enthalten, versetzt. Nach Abkühlung der Lösung auf --2' C wird die nötige Menge Anstellhefe zugesetzt und der Gärprozeß in der bei der Lufthefefabrikation üblichen Weise unter allmählicher Steigerung der Temperatur auf 29' C in etwa 12 Stunden beendet. Es werden 1500 kg neue Hefemasse als weiße, sehr haltbare und triebkräftige Hefe mit einem Stickstoffgehalt von 1,9 °/a erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur- Herstellung von Lufthefe unter Zusatz von Ammonsalzen zu der mit organischer Stickstoffnahrung reichlich versehenen Nährlösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammonsalze nur zu Beginn der Gärung bei niedriger Anfangstemperatur in solchen Mengen zugesetzt werden, daß sie in kurzer Zeit aufgezehrt sind.
DEW65635D 1924-03-02 1924-03-02 Verfahren zur Herstellung von Lufthefe Expired DE536989C (de)

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DEW65635D DE536989C (de) 1924-03-02 1924-03-02 Verfahren zur Herstellung von Lufthefe

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DE (1) DE536989C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE759841C (de) * 1940-12-13 1951-08-16 Max Seidel Verfahren zur Erzeugung von Hefe oder anderen technisch verwendbaren Mikroorganismen
DE933443C (de) * 1949-11-01 1955-09-29 Backhefe G M B H Verfahren fuer gleichzeitige Gewinnung von Hefe und Spiritus

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE759841C (de) * 1940-12-13 1951-08-16 Max Seidel Verfahren zur Erzeugung von Hefe oder anderen technisch verwendbaren Mikroorganismen
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