DE23603C - Verfahren zur Abscheidung von Nichtzuckerstoffen aus Rübensäften - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Nichtzuckerstoffen aus Rübensäften

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DE23603C
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magnesia
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beet juice
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DENDAT23603D
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R. BERGREEN in Roitzsch b. Bitterfeld
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/005Purification of sugar juices using chemicals not provided for in groups C13B20/02 - C13B20/14

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die bekannte Eigenschaft der schwefligen Säure, coagulirend auf Protei'nkörper einzuwirken, sowie die Umsetzung der organischsauren Alkalien des Rübensaftes in schwefligsäure Salze zu bewerkstelligen, hat schon zu verschiedenen Zeiten Veranlassung gegeben, die schweflige Säure direct auf den rohen Rübensaft, also vor dessen Scheidung mit Kalk, einwirken zu lassen.
Da aber bei Einwirkung freier schwefliger Säure auf rohe Rübensäfte sich der Uebelstand zeigt, dafs infolge der gleichzeitig stattfindenden Erhitzung die Bildung von Invertzucker begünstigt wird, so hat man, jedenfalls hierdurch veränlafst, schon versucht, die Abscheidung von Nichtzuckerstoffen durch saure . schwefligsaure Magnesia geschehen zu lassen, und zwar nachdem eine vorherige Kalkscheidung Platz gefunden hatte, indefs ohne wirklich praktischen Erfolg.
Um obigen Zweck ohne jeglichen störenden Einfliifs der schwefligen Säure auf den Rohrzucker zu erreichen bezw. um die schädlichen Folgen des Kalkzusatzes auf die Rübensäfte α priori gänzlich oder gröfstentheils auszuschliefsen, wende ich basisch schwefligsaure Magnesia auf den Rohsaft an.
Die Herstellung dieser basisch schwefligsauren Magnesia geschieht in der Weise, dafs ich gasförmige oder flüssige schweflige Säure bei Temperaturen, die unter deren Siedepunkte liegen, in »voluminöse«, aus löslichen Magnesiasalzen präcipitirte Aetzmagnesia einleite.
Zum Unterschied von der aus Magnesit hergestellten Aetzmagnesia, welche stets krystallinische Structur behält, will ich die erwähnte voluminöse Magnesia »colloidale Magnesia« nennen.
Als Aufschlemmimgsmittel kann Wasser oder selbst Rohsaft dienen, und leite ich die Operation so, dafs in die Flüssigkeit eingetauchtes Lackmuspapier stets noch stark blau wird.
Um eine Lösung basisch schwefligsaurer Magnesia von bestimmtem Gehalt zu erzeugen (bekanntlich mufs dieser wechseln je nach dem Gehalt der Rüben an Prote'inkörpern und organischsauren Salzen), verfahre ich in der Weise, dafs ich für eine bestimmte gewogene Quantität colloidaler Magnesia das erforderliche Quantum Schwefel abwiege und letzteren, zu schwefliger Säure verbrannt, in die Magnesiamilch einleite.
Es ist, wie betont, für die eben beschriebene Herstellung basisch schwefligsaurer Magnesia von Wichtigkeit, dafs die angewendete Magnesia aus löslichen Magnesiasalzen präcipitirt wurde, da nur aus dieser hergestelltes basisches Magnesiumsulfit sich im rohen Rübensaft vollkommen löst, während die krystallinische Structur des aus Magnesit hergestellten Präparates keine Scheidung in gewünschter Weise hervorbringen würde.
Eine andere Bereitungsweise für die basisch schwefligsaure Magnesia ist, aus colloidaler oder auch krystallinischer, in Wasser vertheilter Aetzmagnesia oder kohlensaurer Magnesia durch Einleiten von schwefliger Säure das neutrale oder saure Salz darzustellen und dieses dann mit colloidaler Magnesia oder kohlensaurer Magnesia in beliebigem Ueberschufs zu digeriren. Es löst sich dann die Magnesia mit Leichtigkeit auf.
Man könnte auch doppeltschwefligsauren Kalk mit schwefelsaurer Magnesia umsetzen, so dafs
Gyps entsteht, und nun die gleichzeitig erhaltene Lösung von saurer schwefligsaurer Magnesia so, wie eben angegeben, behandeln.
Zur Kennzeichnung der Natur des so gewinnbaren basischen Magnesiumsulfits erwähne ich, dafs eine klar abfiltrirte Lösung der auf die beschriebene Weise hergestellten basischen schwefligsauren Magnesia eine Zusammensetzung aufwies von Mg S O3 -f- 2 Mg (OH)1 , und dafs bei der Erwärmung bis nahe dem Siedepunkte eine Abscheidung von Magnesia in grofsen, schönen Flocken stattfindet, wobei schweflige Säure nicht entweicht. Es kann aber auch der Gehalt von Mg (OU)2 gröfser oder kleiner sein als in der erwähnten chemischen Formel, und zwar je nach der Temperatur, welche bei der Herstellung des basischen Magnesiumsulfits angewendet wurde.
Dauert die Erwärmung nicht lange und wird die Hitze nicht zu hoch getrieben, so löst sich der flockige Niederschlag beim Erkalten wieder auf. Bei länger andauerndem Kochen jedoch wird die ausgefällte Magnesia so dicht, dafs sie sich nicht wieder vollkommen aufzulösen vermag. Bei Zusatz von Säure scheidet sich kein Schwefel ab. Das neutrale Salz läfst beim Erwärmen der Lösung durchaus keinen Niederschlag fallen. Es ist somit der Beweis vorhanden, dafs die wie oben beschrieben dargestellte Lösung in der That ein basisches Salz enthält.
Die Anwendung der somit charakterisirten basisch schwefligsauren Magnesia erfolgt so, dafs zunächst dem kalten oder erwärmten rohen Rübensaft ein genügendes Quantum dieses Scheidemittels, welches selbstverständlich je nach der Zusammensetzung der Rüben wechselt, zugesetzt wird, noch ehe der Rübensaft eine vorhergehende Scheidung mit Kalk erfahren hat; dafs alsdann dieses Gemisch eine Anwärmung erfährt, die unter Umständen, welche ebenfalls von der Rübenqualität abhängen, eventuell bis zum länger anhaltenden Kochen auszudehnen ist, und dafs schliefslich behufs vollständiger Klärung des Saftes eine weitere genügende Menge der vorhin erwähnten colloidalen Magnesia (bezw. statt dessen Kalk oder Zuckerkalk) zugesetzt wird, so lange, bis der Schlamm sich rasch zu Boden setzt und die klargeschiedene Zuckerlösung über dem Schlamm steht.
Auch hier mufs, im Falle die gewünschte Klärung ohne Aufkochen nicht erfolgen sollte, dieses sowie e'n länger anhaltendes Kochen stattfinden.
Setzt man anstatt der erwähnten colloidalen Magnesia Kalk oder Zuckerkalk zu, so ist die Flüssigkeit vor der Trennung des Saftes vom Schlamme einer Behandlung mit Kohlensäure zu unterwerfen, sobald die Anwesenheit von ungelöstem Zuckerkalk oder eine ungenügend rasche Trennung des Schlammes von klarem Safte solches bedingen sollte.

Claims (2)

Paten t-An Sprüche:
1. Ein Verfahren der Rübensaftscheidung, darin bestehend, dafs zunächst dem rohen Rübensafte vor dessen Scheidung mit Kalk eine genügende Menge des in der beschriebenen Weise hergestellten basischen Magnesium-. Sulfits zugemischt und nach erfolgter, wenn nöthig bis zum Kochen getriebener Anwärmung die Vollendung der Scheidung durch Zusatz einer genügenden Menge von colloidaler Magnesia, Kalk oder Zuckerkalk bewerkstelligt wird.
2. Für die Zwecke dieser Rübensaftscheidung die Herstellung von löslichem basischen Magnesiumsulfit durch Einleiten von schwefliger Säure in aufgeschlemmte colloidale Magnesia, die aus löslichen Magnesiasalzen präcipitirt ist, bei Temperaturen, welche unter dem Kochpunkte liegen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE958460C (de) * 1953-04-14 1957-02-21 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften, insbesondere zur Verbesserung der Filtrierfaehigkeit

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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