DE55171C - Verfahren zur Reinigung von Rohzuckersäften - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Rohzuckersäften

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DE55171C
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Germany
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lime
raw sugar
cleaning raw
sugar juices
soda
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Expired - Lifetime
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DENDAT55171D
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P. BEUSTER in Görlitz, Bismarckstrafse 31
Publication of DE55171C publication Critical patent/DE55171C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Bekanntlich wird bisher zur Scheidung und Läuterung der Rohsäfte fast ausschliefslich Aetzkalk als billigstes Mittel verwendet. Allein es ist ebenso bekannt, dafs der Kalk einerseits viele organische Nichtzuckerstoffe unzersetzt läfst und andererseits organischsaure Kalksalze bildet, welche bei der nachträglichen Saturation durch Kohlensäure nicht gefällt werden, also in. den Säften gelöst bleiben. Wenn auch einzelne dieser verunreinigenden fremden Bestandtheile durch Behandlung mit schwefliger Säure entfernt werden können, so bleiben doch noch solche zurück, welche sich erst beim Verdampfen ausscheiden, aber hierdurch das ungemein lästige Belegen der Heizrohre der Verdampf körper hervorrufen; ferner bleibt eine nicht unerhebliche Menge organischer Kalkverbindungen gelöst im Dicksaft zurück, und diese erschweren nicht nur das Kochen, sondern verhindern auch eine nicht unbedeutende Menge Zucker am Krystallisiren.
Um nun diese Uebelstände zu beseitigen (was allerdings nicht vollständig gelingt), benutzte man eine zwei- oder mehrmalige Filtration über Knochenkohle, und zwar sowohl für den Dünnsaft, als auch den concentrirten Saft. Diese Filtration ist jedoch sehr kostspielig und erfordert complicirte Filter und Einrichtungen zur Wiederbelebung der Knochenkohle, ganz abgesehen von dem Zuckerverlust.
Das vorliegende Verfahren bezweckt nun, diese Knochenkohle, welche die Herstellung des Zuckers sehr vertheuert, zu verdrängen, dadurch, dafs bereits im Rohsaft der gesammte sogenannte organische Nichtzucker unlöslich gemacht wird.
Das Verfahren besteht' in der combinirten Anwendung von kohlensaurem Natron und Barythydrat. Beide Stoffe sind bereits zur Anwendung in der Zuckerfabrikation in Vorschlag gebracht worden, aber niemals in dieser Combination und niemals im Rohsaft vor der Behandlung mit Kalk mit der ausgesprochenen Absicht bezw. der Wirkung, die Bildung von löslichen organischen Kalkverbindungen zu verhindern.
Je nach der Beschaffenheit der Rüben verwendet man pro 1000 Centner Rüben 25 bis 50 kg calcinirte Soda, welche man am besten schon in die Diffuseure einbringt. Den aus der Diffusionsbatterie abgelassenen Saft erhitzt man dann auf 900 C:, setzt hierauf 5 bis 7,5 kg Barythydrat und schliefslich auf 100 Centner Rüben 25 bis 30 kg Calciumhydrat in der Form von Kalkmilch hinzu.
Durch den Zusatz von Barythydrat und Soda wird nach Angabe des Erfinders fast der sämmt-, liehe organische. Nichtzucker unlöslich, und zwar findet dieser Procefs in der Weise statt, dafs diejenigen organischen Stoffe, welche zum gröfsten Theil an Natron gebunden bezw. mit diesem in lösliche Verbindungen ' eingetreten sind, nach der Umsetzung durch Baryt ausgefällt werden, während zur Klärung und Vermehrung des Niederschlages Kalk zugesetzt, wird.
Die weitere Verarbeitung des geschiedenen Saftes mit Hülfe von Kohlensäure und schwef-■' liger Säure findet in gleicher Weise wie bisher statt:
Für die Mengen der Zusätze von' Soda, Barythydrat und Kalk ist die Probe mafsgebend,
dafs der saturirte Saft, mit Salzsäure versetzt und aufgekocht, mit Magnesiumsulfat (Bittersalz) keine Reaction auf Baryt giebt, ein Beweis dafür, dafs sämmflicher organische Nichtzucker als unlösliches Barytsalz ausgeschieden ist.
Die weitere Behandlung des so gereinigten Saftes erfolgt in derselben Weise wie bisher, jedoch o.hne Filtration über Knochenkohle. Es geht hierbei sowohl das Eindampfen und Einkochen, als auch die Krystallisation schnell und ohne Schwierigkeit ,von statten, und ein Belegen der Heizkörper tritt nicht ein.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von Rohzuckersa'ften, bestehend in der combinirten Anwendung von kohlensaurem Natron, ■ Barythydrat und Kalkhydrat, derart, dafs die organischen Nichtzuckerstoffe, zuerst an Natron und dann an Baryt gebunden, durch gegenseitige Reaction dieser alkalischen Stoffe in eine derartige unlösliche Form gebracht werden, dafs Kalk, selbst bei Siedetemperatur, nicht mehr auf sie einwirken kann.
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