DE58378C - Verfahren der Reinigung von Zuckersäften mittels Bariumsaccharats - Google Patents
Verfahren der Reinigung von Zuckersäften mittels BariumsaccharatsInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B20/00—Purification of sugar juices
- C13B20/02—Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es hat sich bei demjenigen Verfahren der Rübenzuckerfabrikation, bei welchem mit Bariumsaccharat
gearbeitet wird, als vortheilhaft herausgestellt, das Bariumsaccharat erst dann anzuwenden,
wenn die Säfte schon eine Vorscheidung mit Kalk durchgemacht haben und demgemäfs
eine Reinigung von den vorhandenen organischen Nichtzuckerstoffen, Säuren u. s. w.
mit Hülfe des Kalkes als schwächeres Scheidungsmittel vorangegangen ist. Naturgemäfs
bleibt bei dieser Vorscheidung durch Kalk noch ein grofser Procentsatz von Nichtzuckerstoffen
unzersetzt und gelöst im geschiedenen Saft — einmal der Löslichkeit der Kalksalze wegen,
andererseits infolge der geringeren Wirkung des Kalkes auf die Nichtzuckerstoffe.
Diese Wirkung wird nun ergänzt durch den nachfolgenden Zusatz von Bariumsaccharat zu
dem schon vorgeschiedenen und gereinigten Dünnsaft, und zwar erfolgt dieser Zusatz nicht
erst, nachdem die Säfte aufgekocht oder eingedickt sind, sondern direct nach der ersten
Saturation, welche ja immer bei einer niedrigeren Temperatur als der Siedetemperatur vorgenommen
wird.
Es ist dieser Punkt — der sofortige Zusatz von Bariumsaccharat zu dem schon vorgeschiedenen
Saft und das nachfolgende Aufkochen — insofern von höchster Bedeutung, als
dadurch weder den Verunreinigungen Gelegenheit gegeben wird, sich durch Verkochen zu
verändern, noch Störungen · in der Verdampfstation zu bewirken, eine Einwirkung, welche
sich durch Ablagern der schwefelsauren Salze und den schädlichen Einflufs der Ammoniakdämpfe
auf die Röhren in sehr unliebsamer Weise bemerklich macht.
Durch die nachträgliche Behandlung der Säfte mit Bariumsaccharat wird (nach Angaben
der Erfinder) eine bisher nicht erreichte vollkommene Reinigung derselben erzielt, und es
ist ferner als wesentlicher Punkt dabei anzusehen, dafs dieser Bariumsaccharatzusatz in
dem Mafse erfolgt, dafs nach Abbindung der Schwefelsäure ein Ueberschufs von Bariumsaccharat
verbleibt.
In Betreff der reinigenden Wirkung des Bariumsaccharats ist Folgendes zu bemerken:
Einmal erfolgt die Reinigung schon dadurch, dafs schwefelsaure Alkalien und alkalische
Erden, speciell Gyps, durch Baryt zerlegt werden und so der Aschengehalt der zu gewinnenden
Producte vermindert wird, und das. andere Mal dadurch, dafs die freien Alkalien bezw. das freiwerdende Alkali im Entstehungszustande
(in statu nascendi) viel energischer auf die organischen Beimengungen und zur Austreibung
des Ammoniaks einwirkt, als ein blofser Zusatz von Alkalien.
Es ist trotz des hohen Preises des Baryts vortheilhaft, diesen Bariumsaccharatzusatz so
hoch zu bemessen, dafs nach Abbinden der Schwefelsäure noch ein Ueberschufs zur Zerstörung
der ammoniakalischen Nichtzuckerstoffe verbleibt, weil einmal der Baryt mit den Nichtzuckerstoffen
unlösliche Verbindungen eingeht und aufserdem am energischsten zur Austreibung des Ammoniaks beiträgt. Es hängt diese Ver-
Wendung im Ueberschufs von dem Schwefelsäuregehalt der Fabrikwässer ab.
Das Verfahren wird in der Praxis in folgender Weise ausgeführt:
Es wird zuerst der aus dem Diffuseur erhaltene Rohsaft mit Kalk geschieden, mit
Kohlensäure saturirt und filtrirt. Darauf wird d,er Saft mit Bariumsaccharat (je nach seinem
,Schwefelsäuregehalt mit ι bis 3 pro Mille auf Rüben berechnet), welches man vorher zweckmäfsig
mit Rohsaft anrührt, versetzt, aufgekocht, mit Kohlensäure saturirt, filtrirt und in gewöhnlicher
Weise weiter behandelt.
Der infolge des Ueberschusses ν,οη Bariumsaccharat im Saft verbleibende Barytgehalt wird
in bekannter Weise entfernt und der Saft bis zur Erreichung der normalen Alkalität saturirt,
filtrirt und wie üblich weiter behandelt.
Nachdem die leicht krystallisirbaren Producte gewonnen sind, wird der Ablauf zur Fällung
von Bariumsaccharat mit Barythydrat versetzt. Dieses Bariumsaccharat wird durch Auswaschen
gereinigt und dann, wie oben erläutert, in den schon geschiedenen Dünnsaft eingeführt.
Auf diese Weise wird die zweckmäfsigste Verwendung des Bariumsaccharats erzielt; das
werthvolle und am energischsten wirkende Reinigungsmittel wird erst dann verwendet,
wenn die reinigende Kraft der anderen Scheidungsmittel erschöpft ist, und in solcher Menge,
dafs die starke Alkalität des Baryts zersetzend auf die organischen Stickstoffverbindungen einwirken
kann; es wird aber ferner der Saft durch den Zusatz von Bariumsaccharat an
Zucker angereichert, also neben der völligen Reinigung zugleich eine Erhöhung der Ausbeute
an Zucker erzielt. Dieser Gewinn an Zucker ergiebt sich aus den Nachproducten; indem man dieselben mit Baryt behandelt,
kann man ein Bariumsaccharat gewinnen, durch dessen Einführung in den schon geschiedenen
Dünnsaft nach Angabe des Erfinders eine Füllmasse vom Reinheitsquotienten 98 zu erzielen
wäre, ein Reinheitsgrad, der dem schon geschiedenen Dünnsaft, in welchen das Bariumsaccharat
eingeführt wird, zu Gute kommt.
Claims (1)
- Patent-An sprdch:Bei der Reinigung von Zuckersäften der Zusatz von Bariumsaccharat zu dem durch bekannte Scheidungsmittel gereinigten Dünnsaft vor dem Aufkochen desselben und derart, dafs nach Abbindung der Schwefelsäure ein Ueberschufs an Baryt verbleibt, zum Zweck, das energischer wirkende werthvolle Scheidungsmittel für die vollkommene Reinigung und Austreibung des Ammoniaks nach Anwendung der weniger energischen Scheidungsmittel zu benutzen und gleichzeitig damit eine Anreicherung des Saftes zu erzielen.
Publications (1)
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DE58378C true DE58378C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1028950B (de) * | 1954-12-06 | 1958-04-24 | Giovanni Battistoni | Melassenentzuckerungsverfahren |
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