DE50032C - Neuerung bei der Scheidung und Reinigung von Rübensäften mittelst Aetzkalk - Google Patents

Neuerung bei der Scheidung und Reinigung von Rübensäften mittelst Aetzkalk

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DE50032C
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DENDAT50032D
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Dr. E. küthe in Fröbeln und E. anders in Magdeburg, Sternstr. 2
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das vorliegende Verfahren der Scheidung und Reinigung von Rübensäften bezweckt, diese Arbeit mit nicht mehr Aetzkalk durchzuführen, als zur chemischen Einwirkung eben ausreicht, und die für die glatte Filterarbeit unumgänglich nothwendige körnige Beschaffenheit des Kalkniederschlages nicht mehr wie bei der üblichen Scheidesaturation dadurch hervorzurufen , dafs man doppelt und selbst dreimal; so viel Kalk zusetzt, als zur chemischen Einwirkung nothwendig ist, sowie den Niederschlag durch sofortiges Einleiten von Kohlensäure im Safte selbst zu erzeugen, sondern, um die schädliche lösende Einwirkung der Kohlensäure auf die ausgeschiedenen basisch organischsauren Kalksalze (bekannt als »Rückscheidung«) vollständig auszuschliefsen, diesen körnigen Niederschlag fertig gebildet in das Gemenge von geschiedenem Saft und Scheideschlamm zu bringen und gleichmäfsig in ihm zu verth eilen.
Zu dem Zwecke verwenden die Erfinder heifs (bei über 70° C.) gefällten kohlensauren Kalk (dessen Substanz in dieser Modification bekanntlich die Krystallform des Minerals Aragonit zukommt), wie er sich bei Anwendung " unseres Verfahrens selbst als Abfallproduct, nämlich beim Saturiren des vorher vollkommen klar filtrirten Scheidesaftes durch Kohlensäure bildet, also den in den Filterpressen nach der ersten oder einer weiteren Saturation aufgefangenen, fast trockenen bröckligen Saturationsschlamm.
Zur praktischen Ausführung der Erfindung verfährt man wie folgt:
Nachdem die von der Diffusion kommenden Säfte in geeigneten Vorwärmern bis über diejenige Temperatur erhitzt worden sind, bei welcher das Rübeneiweifs gerinnt, werden sie je nach ihrer Qualität mit etwa ι bis 18/4 pCt. Aetzkalk geschieden. Zu gleicher Zeit wird der gefällte kohlensaure Kalk oder Schlamm von den Kohlensäure - Saturationen hinzugefügt, und zwar ist es rathsam, sämmtlichen Schlamm, welcher bei der ersten, zweiten und etwaigen weiteren Saturationen abfällt, wieder zu verwenden.
Fabriken, welche den Kalk in Form von Kalkmilch anwenden, setzen den fast trockenen bröckligen Saturationsschlamm am. passendsten im Kalkmilchrührwerk zu.
Wird dagegen- mit trockenem Aetzkalk (Patent No. 32671 von Ehrenstein) geschieden, so wird derselbe in einem geeigneten Rührwert im Rohsafte aufgelöst und dann erst die erforderliche, durch die Praxis vollkommen geregelte Menge Saturationsschlamm in Form eines Breies hinzugesetzt, zu welchem das Absüfswasser von den Pressen oder Kohlenfiltern verwendet ist, und durch das Rührwerk gleichmäfsig mit dem Rohsaft vermischt.
Der Saft wird dann unter beständigem Umrühren mit dem Gemenge von Kalk und kohlensaurem Kalk, je nach Beschaffenheit der Säfte, entweder bei 6 50 R. geschieden oder kräftig

Claims (1)

  1. aufgekocht und durch Filterpressen gedrückt. Diese Filtration geht stets auch bei der Verarbeitung von veränderten (nicht mehr frischen) Rüben gut und leicht von statten und bewirkt eine bedeutende Ersparnifs an Tüchern gegenüber der Filtration von solchen Säften, welche nur mit Aetzkalk geschieden sind.
    Um aber ganz sicher zu sein? dafs der abfliefsende Saft vollkommen klar in die Saturation gelange, wird er vorher sofort noch einmal filtrirt, wozu bei einer täglichen Rüben-Verarbeitung von 6 ooo bis 7 000 Centnern drei kleine Filterpressen mit je 24 Kammern genügen. Auch können zu diesem Zwecke andere Filtrirapparate als Filterpressen · mit Vortheil benutzt werden, nur müssen sie einen absolut klaren feurigen, stark lichtbrechenden Saft liefern. Der Scheideschlamm wird in den Pressen. ausgesüfst und aus der Fabrik entfernt.
    Der nunmehr vollkommen klar filtrirte geschiedene Saft, welcher je nach dem Zuckergehalt und der Temperatur der Säfte eine KaIkalkalität von 0,18 bis 0,24 besitzt, wird nun so lange saturirt, bis letztere bis auf 0,02 gesunken ist. Der entstandene weifslich gelbe Schlamm läfst sich leicht filtriren; es genügen bei einer täglichen Rübenmenge von 6 000 bis 7000 Centnern vier bis sechs kleine 24-kammerige Filterpressen. Dieser nicht ausgesüfste Schlamm, welcher ganz körnig und bröcklig ist, wird zur Scheidung zurückgegeben und genügt bei einigermafsen guten Rüben vollauf zur leichten Filtration des Scheideschlammes. Bei schlechten Rüben genügt ein Zusatz von 0,2 bis 0,4 pCt. Aetzkalk (auf Rüben berechnet) als Milch oder Pulver zur ersten oder zweiten Saturation, um den hierdurch erzielten Ueberschufs an gefälltem kohlensaurem Kalk zur Scheidung zu verwenden und, eine leichte Filtrirbarkeit zu erzielen.
    Der klare Saft von einer Kalk-Alkalität von 0,02 wird nun mit Kohlensäure oder schwefliger Säure wie gewöhnlich weiter behandelt. Derselbe zeichnet sich nach Angabe der Erfinder durch einen hohen Reinheits- Quotienten und die fast vollständige Abwesenheit von organischsauren Kalksalzen aus, verkocht sich leicht, ohne die Röhren der Verdampfapparate in erheblicher Menge zu inkrustiren, liefert eine hochpolarisirende Füllmasse und aus ihr eine hohe Ausbeute an erstem Product, sowie eine kräftige und reichliche Krystallisation der Nachproducte und weniger Melasse.
    Durch das beschriebene Verfahren wird es ermöglicht, mittelst Filterpressen eine vollständige Trennung des Niederschlages, vom Scheidesaft, also ganz klare und feurige Säfte zu erzielen, ohne mehr Filtertücher als bei der Scheidesaturation zu verbrauchen und so zu vermeiden, dafs der zur Saturation gelangende Saft irgend welche Trübungen enthält. Ferner hat das Verfahren vor der üblichen Scheidesaturation noch den Vortheil voraus, dafs statt 2 bis 3 und mehr Procent Aetzkalk nur 1 bis i3/4 pCt. zur Anwendung gelangen, und dafs nur ein geringer Theil dieses Zusatzes durch Kohlensäure entfernt zu werden braucht, wodurch eine wesentliche Entlastung der Kalkofen-Station herbeigeführt wird.
    Pateντ-Anspruch:
    Bei der Scheidung und Reinigung von Rübensäften mittels Aetzkalk der Zusatz von gefälltem kohlensaurem Kalk von der Saturation von klarem geschiedenem Saft, um die Filtration des Scheideschlammes zu erleichtern.
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