DE185655C - - Google Patents

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DE185655C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
    • C13B20/123Inorganic agents, e.g. active carbon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 185655 KLASSE 89 c. GRUPPE
Dr. R. STUTZER in GÜSTROW.
Bei der gewöhnlichen Scheidesaturation muß man, wie bekannt, durchschnittlich 2 Prozent Kalk, in sehr vielen Fällen aber noch mehr, verwenden, um an den Filterpressen und im ganzen Betriebe eine glatte Arbeit zu erreichen. Diese Menge ist aber durchaus nicht etwa für die Reinigung der Säfte selbst erforderlich, sondern sie wird vor allen Dingen zur-Erzielung einer glatten
ίο Filtration bei den Filterpressen und zur Erreichung eines festen Schlammes angewandt. Gelingt es jedoch, die Eiweißkörper vor der Saturation in unlösliche Form überzuführen, so erzielt man auch mit geringen Kalkmengen eine tadellose Reinigung und leichte Filtration der Säfte.
Das Abscheiden der Eiweißkörper bietet indessen im Großbetriebe sehr große Schwierigkeiten. Es ist schon wiederholt empfohlen worden, die Eiweißstoffe durch erhöhte Temperatur im Saft auszuscheiden und vor oder auch nach der Kalkzugabe durch Filtration zu entfernen. Nun ist aber einmal durch verschiedene Forscher festgestellt worden, daß etwa nur ein Drittel der Eiweißstoffe des Rübensaftes durch Erhitzung auf hohe Temperatur gerinnt, daß man somit nie in der Lage ist, durch dieses Mittel den schädlichen Einfluß der Eiweißstoffe zu beseitigen.
Ferner aber t ist auch der Rohsaft mit teilweise geronnenen Eiweißstoffen absolut nicht ' filtrierbar, und alle Bemühungen in dieser Hinsicht sind bisher in der Praxis ohne jeglichen Erfolg geblieben. Es gibt heutzutage kaum noch ein Filtermaterial, welches nicht schon zur Filtration von Rohsaft verwendet wurde; sie alle aber zeitigten keinen Erfolg. Genau so ging es mit einer großen Anzahl verschiedener Filter.
Hierauf ging man dazu über, verschiedene indifferente Körper (wie Kieselgur, Ziegelmehl usw.) dem Saft zuzusetzen, um ihn dadurch filtrationsfähig zu machen. Auch das mußte man indessen wieder aufgeben, weil man zur Erzielung eines Erfolges so große Mengen jener Mittel anwenden mußte, daß das Verfahren gegenüber der Anwendung größerer Kalkmengen nicht mehr wirtschaftlich war. Schließlich sind Verfahren vorgeschlagen worden, mittels welcher man den Saft nach Behandlung mit geringen Mengen Kalk durch Zusatz indifferenter Körper (Kieselgur, kohlensaurer Kalk, Filterpreßschlamm usw.) filtrationsfähig machen wollte. Aber auch diese Verfahren führten nicht zum Ziel, einmal, weil man dabei ebenfalls große Mengen des indifferenten Zusatzmittels anwenden mußte, um eine Wirkung zu erreichen, andererseits, weil es sich zeigte, daß auch geringere Mengen Kalk nicht imstande sind, die Eiweißstoffe vollkommen aus dem Saft abzuscheiden, diese vielmehr teilweise zersetzen, so daß sie als lösliche organisch saure Kalksalze in den Saft übergehen.
Diesem Übelstande abzuhelfen und die Eiweißstoffe schon vor der Behandlung mit
Kalk in eine Form überzuführen, in welcher sie beim geringsten Zusatz von Kalk vollkommen ausgefällt werden, so daß der Saft filtrierbar wird, ist der Zweck vorliegender Erfindung, der dadurch erzielt werden soll, daß dem auf etwa 850 C. angewärmten Rohsaft geringe Mengen Kieselgur zugesetzt werden und der Saft kurze Zeit damit gerührt wird, worauf ihm ohne vorherige FiI-tration ein geringer Zusatz von Kalk beigegeben wird, durch welchen alle Eiweißstoffe sofort vollkommen ausgefällt werden. Daß bei dieser Arbeitsweise tatsächlich alle Eiweißstoffe vollkommen aus dem Saft ausgeschieden werden, bei umgekehrter Behandlung des Saftes, d. h. erst mit Kalk, dann mit Kieselgur, dagegen nicht, beweist folgender Versuch:
A. Rübenrohsaft.
auf ι oo Z.
0,579 Prozent Gesamtstickstoff.
21,75
19,25 Z.
88,5 Quot.
Dieser Saft wurde bei 850 C. mit 0,05 Kieselgur 5 Minuten gerührt; dann wurde ihm 1,0 Prozent CaO zugeführt, worauf er mit CO2 bis 0,108 saturiert, filtriert, dann mit C0.2 bis o,oö Alk. saturiert, gekocht und wieder filtriert wurde. Der Rohsaft war frei von Eiweißstickstoff.
B. Rübenrohsaft.
auf 100 Z.
0,621 Prozent Gesamtstickstoff.
21,7
19,2 Z.
88,5 Quot.
Dieser Saft wurde mit 1 Prozent CaO versetzt, damit 15 Minuten bei 8o° C. gerührt, ihm dann 0,05 Prozent Kieselgur zugeführt, worauf er bis 0,104 Alk. mit Kohlensäure saturiert, filtriert und mit C0.2 bis 0,004 Alk. gebracht, gekocht und filtriert wurde.
Das Filtrat enthielt 0,063 Prozent Eiweiß-( stickstoff.
Das neue Verfahren wird derart gehandhabt, daß man dem auf etwa 850 C. erwärmten Rohsaft eine geringe Menge (0,05 bis 0,25 Prozent) rohe, unausgewaschene und ungeglühte Kieselgur zusetzt und etwa 5 Minuten damit rührt, darauf 1J2 bis 1 Prozent Kalk zusetzt und weiter rührt, bis sich der Kalk völlig gelöscht hat. (Bei Verwendung von Kalkmilch ist ein weiteres Rühren nicht erforderlich.) Es bildet sich dann im Saft sofort ein auffallend rasch zu Boden sinkender, flockiger, hellgrauer Niederschlag. Schüttelt man diesen Niederschlag mit Natronlauge und setzt nach vorheriger Filtration etwas Säure zu, so scheidet sich das Eiweiß in deutlichen Flocken ab, ein Beweis dafür, daß das Eiweiß aus dem Rohsaft in der oben angegebenen Weise ausgefällt wird.
Man kann nun den Saft entweder durch Filterpressen schicken und den reinen Saft aussaturieren, oder man saturiert den Saft ohne vorherige Filtration bis 0,08 bis 0,10 Alk., wie das in einzelnen Fabriken üblich ist, und behandelt ihn dann in gewohnter Weise weiter.
Bei Versuchen nach vorliegendem Verfahren im Laboratorium, wobei der Saft einmal in gewohnter Weise mit 2 Prozent Kalk, das andere Mal mit 1 Prozent Kalk nach vorherigem Rühren mit 0,25 Prozent Kieselgur behandelt worden war, wurden die im folgenden angegebenen Resultate erzielt. In beiden Fällen wurden die Säfte im Laboratorium zu Füllmassen verarbeitet.
Rohsaft
Zucker 14,9 Prozent
Wasser 83,36
Asche 0,47
N. I,37 -
Q. 89,5 -
Gewöhnliche Arbeitsweise :
Rohsaft mit 2 Prozent Kalk
88,3 Prozent
Neue Arbeitsweise:
Rohsaft
mit ι Prozent Kalk
und vorher
0,15 Prozent Kieselgur
88,7 Prozent
4,81
2,54
3,95 93.18 -
Bei den bisherigen Versuchen im Großbetriebe geht die Arbeit mit 0,1 Prozent Kieselgur und 1 Prozent Kalk vom Gewicht der verarbeiteten Rüben glatt vonstatten. Man erzielt dabei einen tadellosen, festen Schlamm, die Säfte sind feurig und blank und zeichnen sich durch leichtes Kochen und leichte Kristallisationsfähigkeit aus, so daß aus der ersten Füllmasse eine hohe Ausbeute erzielt wird, und die Ablauf menge demnach sehr gering ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von heißgemachtem Zuckerrohsaft mit Kalk und
    Kieselgur, gekennzeichnet durch die nicht
    umkehrbare Reihenfolge der Benutzung
    von Kieselgur und Kalk derart, daß man
    zwecks vollkommener Fällung der Eiweißstoffe und Erzielung eines nitrations fähigen Saftes dem heißen Rohsaft zuerst rohe, unausgewaschene und ungeglühte Kieselgur zusetzt, gut durchrührt und dann ohne vorherige Filtration Kalk zugibt.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
DENDAT185655D Active DE185655C (de)

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DE (1) DE185655C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2823737A1 (de) * 1978-05-31 1979-12-06 Oltmanns Ziegelwerk Vorrichtung zum fortlaufenden lochen der wandung duennwandiger gewellter rohre

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2823737A1 (de) * 1978-05-31 1979-12-06 Oltmanns Ziegelwerk Vorrichtung zum fortlaufenden lochen der wandung duennwandiger gewellter rohre

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