DE911254C - Adsorptionsmittel, insbesondere zum Beseitigen von Mikroorganismen, und Verfahren zur Herstellung solcher Adsorptionsmittel - Google Patents

Adsorptionsmittel, insbesondere zum Beseitigen von Mikroorganismen, und Verfahren zur Herstellung solcher Adsorptionsmittel

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DE911254C
DE911254C DEL5796D DEL0005796D DE911254C DE 911254 C DE911254 C DE 911254C DE L5796 D DEL5796 D DE L5796D DE L0005796 D DEL0005796 D DE L0005796D DE 911254 C DE911254 C DE 911254C
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DE
Germany
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adsorbents
plant
incrustations
water
microorganisms
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Expired
Application number
DEL5796D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Ludolph Meiler
Dr Phil Etmed Herman Schroeder
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LAB fur HOLZCHEMIE GmbH
Original Assignee
LAB fur HOLZCHEMIE GmbH
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J20/00Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Adsorptionsmittel insbesondere zum Beseitigen von Mikroorganismen, und Verfahren zur Herstellung solcher Adsorptionsmittel Die Erfindung bezieht sich auf neuartige, zu vielfacherAnwendung befähigte Adsorptionsmittel und auf Verfahren zur Herstellung solcher Adsorptionsmittel.
  • Es wurde gefunden, daß Inkrusten, wie sie bei der Säurehydrolyse von pflanzlichem Material anfallen, dann, wenn sie von ihren durch Wasser extrahierbaren Bestandteilen und Beimengungen befreit und gegebenenfalls mit Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, insbesondere deren Hydroxyden, behandelt worden sind, ausgezeichnete Adsorptionsmittel darstellen, welche insbesondere zum Beseitigen bzw. Zurückhalten von Mikroorganismen geeignet sind und so nicht nur als Bakterienfilter, z. B. bei der Wasserreinigung, sondern z. B. auch zum Enthärten und Reinigen von Flüssigkeiten, wie Zucker- und Fruchtsäften u. dgl., zum Reinigen von Gasen bzw. zur Adsorption solcher u. dgl. m., Verwendung finden können. Die Adsorption hat dabei in der üblichen Weise, am zweckmäßigsten nach dem Durchlauf-, Misch-, Filtrations- oder Absetzprinzip zu erfolgen.
  • Die Herstellung derartiger Adsorptionsmittel erfolgt in der Weise, daß Pflanzeninkrusten, die aus pflanzlichem Material durch Abbau bzw. Herauslösen der Zellulose mittels Säurehydrolyse erhalten werden, gegebenenfalls nach Sichtung oder Siebung, durch Auswaschen mit zweckmäßig heißem Wasser von ihren hierdurch extrahierbaren Bestandteilen und Beimengungen befreit, getrocknet und auf den jeweils gewünschten Aufteilungsgrad zerkleinert werden.
  • Die Inkrusten können dabei im Rahmen der Auswaschung oder nach derselben gegebenenfalls noch mit wäßrigen Aufbereitungen von Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, vorzugsweise deren Hydroxyden, oder auch Ammoniak behandelt werden und dann nochmals mit zweckmäßig heißem, vorzugsweise angesäuertem Wasser, welches auf einen pH-Wert von 2 bis 6, vorzugsweise 4, eingestellt ist, gewaschen werden, bis das Filtrat den gleichen pE-Wert zeigt.
  • Danach werden die Inkrusten getrocknet und auf den gewünschten Aufteilungsgrad zerkleinert. Durch eine solche Einstellung des pe auf etwa 2 bis 6 nach erfolgter zweckmäßig heißer Alkali- oder Erdalkalibehandlung wird das Adsorptionsvermögen, insbesondere gegenüber Mikroorganismen, noch weiter gesteigert.
  • Der erfindungsgemäßen Behandlung kann auch ein Adsorptionsmittel der vorerwähnten Art unterworfen werden, welches als solches bereits verwendet worden war. Die Mittel können also nach erfolgter Behandlung regeneriert und nach einer solchen Regenerationsbehandlung immer wieder erneut verwendet werden.
  • Gegebenenfalls kann es auch von Vorteil sein, das Material nach erfolgter Trocknung einer Erhitzung auf etwa 1000 zu unterwerfen. Die Wirkung des erfindungsgemäßen Adsorptionsmittels kann für manche Zwecke durch Zusatz von Kohle, insbesondere Aktivkohle undloder durch Zusatz von Silikaten, z. B. Bolus Alba, noch gesteigert werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Adsorptionsmittel können, ebenso wie solche bekannter Art, wie Aktivkohle und dgl., auch zur Beseitigung von Magen- und Darminfektionen, Ruhr, Typhus, Dissenterie, diarrhoeischen Zuständen, Vergiftungserscheinungen, Meteorismus, Übersäuerungen u. dgl. m. verwendet werden und übertreffen gerade in dieser Hinsicht die bisher bekannten Adsorptionsmittel wirkungsgemäß ganz wesentlich.
  • Nachstehende Herstellungs- und Anwendungsbeispiele mögen die Herstellung von Adsorptionsmitteln gemäß der Erfindung und deren Verwendung als Adsorptionsfiltermaterial zum Entfärben von Flüssigkeiten und zum Entfernen von Bakterien aus solchen im einzelnen noch näher veranschaulichen.
  • Herstellungsbeispiel 100 Gewichtsteile Inkrusten, die nach Herauslösung der Zellulose durch Säurehydrolyse aus Buchenholz nach dem Scholler-Verfahren gewonnen werden, sogenanntes Buchenholzlignin, werden zunächst gesichtet und gesiebt (Maschenweite 3 mm); hierauf werden die feinen Bestandteile mit 500 bis 100 Gewichtsteilen Wasser aufgenommen und schließlich 2 bis 3 Stunden gekocht; nach dem Trennen von der entstehenden braunen Lauge und mehrmaligem Auswaschen des Rückstandes mit heißem Wasser wird noch mit angesäuertem Wasser gewaschen, das mittels Phosphorsäure auf PH 3 eingestellt ist, bis das Filtrat annähernd das gleiche pH zeigt; hierauf wird der Rückstand getrocknet und bis zur Mehlfeinheit zerkleinert und gegebenenfalls zwecks Keimfreimachen auf 1000 erhitzt.
  • 1. Anwendungsbeispiel Es wird eine Suspension von Mikroorganismen, z. B. saccharomyces cerevisiae, hergestellt und die Zahl der in der Volumeinheit enthaltenen Mikroorganismen näherungsweise festgelegt. Hierauf ist ein Teil der Suspension mit 5 01o Adsorptionsmittel 5 Minuten lang zu schütteln und dann I Stunde lang stehen zu lassen.
  • Im Parallelversuch wird die Mikroorganismensuspension ohne Adsorptionsmittel I Stunde stehengelassen.
  • Es wird hierauf ohne nochmals aufzuschütteln die obere Hälfte der Flüssigkeit abgegossen und in beiden Fällen ermittelt, wieviele Mikroorganismen sich noch in der Volumeinheit der Suspension befinden.
  • Anzahl der Zellen vor der Adsorptionsmittelbehandlung .... 2I,5 pro Volumeinheit Anzahl der Zellen nach der Adsorptionsmittelbehandlung .... 3,5 pro Volumeinheit mithin noch vorhanden.. I6,2 0Io also adsorbiert ........ 83,8 01o 2. Anwendungsbeispiel Verwendet wird eine Suspension bakterium Coli; sonst Versuchsanordnung wie bei I.
  • Ergebnisse: Die Bakterienzahl wird aus vierzig Zählungen ermittelt.
    Bakterienzahl
    Bakterienzahl 0,000025 mma noch
    0,000025 mm³ noch Mittel aus vierzig Zählungen vorhandene
    Probe Mittel aus vorhandene nach 1 Stunde Adsorptions- Bakterien
    Nr. vierzig Zählungen Bakterien in % mittel in %
    Versuchsbeginn
    ohne Adsorptions-
    mittel mit i ohne
    I. Versuch ............... Io,5 I00 0,37 - 3,5
    Kontrolle .............. 11,3 I00 - I2,3 I00
    2. Versuch ............... I0,0 I00 0,3 - 2,77
    Kontrolle .............. IO,o I00 - II,0 I00
    3. Versuch ............... 9,2 I00 0,4 - 4,8
    Kontrolle .............. 9,1 I00 - 8,o 87,0
    4. Versuch ............... 7,4 I00 0,2 - 2,7
    Kontrolle , 6,5 100 - 7,6 I00
    5. Versuch ............ 7,0 100 °, 5 - 7,1
    Kontrolle .............. 7,2 100 - i 6,2 86,I
    Die Bakterienzahl sinkt von IOO °/0 auf 2,7 bis 7,1 01o bei Anwendung des Adsorptionsmittels, während bei den Versuchen ohne Adsorptionsmittel bestenfalls die Zahl der Bakterien auf 87 0/e fällt, meist jedoch noch die Ioo°/>ige Anzahl aufweist.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Adsorptionsmittel, insbesondere zur Beseitigung von Mikroorganismen, bestehend aus Pflanzeninkrusten, die aus pflanzlichem Material durch Abbau der Zellulose mittels Säurehydrolyse erhalten werden und die von ihren durch Wasser extrahierbaren Bestandteilen und Beimengungen weitgehend befreit sind.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Adsorptionsmitteln nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Pflanzeninkrusten, die aus pflanzlichem Material durch Abbau der Zellulose mittels Säurehydrolyse erhalten werden, gegebenenfalls nach Sichtung oder Siebung durch Auswaschen mit zweckmäßig heißem Wasser von ihren hierdurch extrahierbaren Bestandteilen und Beimengungen befreit, getrocknet und auf den jeweils gewünschten Aufteilungsgrad zerkleinert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzeninkrusten im Rahmen der Auswaschung oder nach derselben mit wäßrigen, zweckmäßig heißen Aufbereitungen von Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, vorzugsweise Hydroxyden, bzw. Ammoniak behandelt und anschließend mit zweckmäßig heißem, vorzugsweise angesäuertem Wasser, welches auf einen pH-Wert von 2 bis 6, vorzugsweise 4, eingestellt ist, gewaschen werden, bis das Filtrat den gleichen pH-Wert zeigt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Material nach erfolgter Trocknung einer Erhitzung auf etwa 1000 C unterworfen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Inkrusten Kohle, vorzugsweise aktive Kohle, und/oder Silikate, z. B.
    Bolus Alba, zugesetzt wird.
DEL5796D 1943-06-05 1943-06-05 Adsorptionsmittel, insbesondere zum Beseitigen von Mikroorganismen, und Verfahren zur Herstellung solcher Adsorptionsmittel Expired DE911254C (de)

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