DE561419C - Herstellung einer als Klaermittel verwendbaren kolloidalen Kohle - Google Patents

Herstellung einer als Klaermittel verwendbaren kolloidalen Kohle

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DE561419C
DE561419C DE1930561419D DE561419DD DE561419C DE 561419 C DE561419 C DE 561419C DE 1930561419 D DE1930561419 D DE 1930561419D DE 561419D D DE561419D D DE 561419DD DE 561419 C DE561419 C DE 561419C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/354After-treatment
    • C01B32/36Reactivation or regeneration
    • C01B32/366Reactivation or regeneration by physical processes, e.g. by irradiation, by using electric current passing through carbonaceous feedstock or by using recyclable inert heating bodies

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Description

  • Herstellung einer als Klärmittel verwendbaren kolloidalen Kohle Es ist bekannt, daß der Behandlung von durch kolloide Suspensionen verunreinigten Lösungen, z. B. Zuckerlösungen, gewöhnlich eine Vorfiltration vorangehen muß, bevor man sie mit Produkten, wie Aktivkohle, behandelt. Diese Vorfiltration, die bezweckt, die gummösen und andere suspendierten Stoffe zu entfernen, wird gewöhnlich mit Hilfe von Filtriermedien bewerkstelligt, wie Kieselgur, Holzmehl und ähnliche poröse Körper, die dazu bestimmt sind, die Filtrierfläche zu vergrößern und das Verstopfen der Filtertücher zu verhindern. Diese Filtriermedien können nicht die fein verteilten kolloiden Verunreinigungen zurückhalten, so daß die Vorfiltration, falls die Lösungen mit fein verteilten Kolloiden angereichert sind, nur ein unvollkominenes und ungenügendes Ergebnis ergibt. Andererseits kann man in der Großindustrie, wie z. B. in der Zuckerindustrie, auch kein praktisch zufriedenstellendes Ergebnis erhalten, wenn man die Klärung solcher Lösungen mit Hilfe von bekannten Methoden vornimmt, wie die Anwendung von Albumin oder anderer Kolloide, wie Casein, Gelatine, Agar-Agar u. dgl., weil rvan zu große Mengen dieser kostspieligen Klärmittel anwenden müßte. Diese werden nur bei der Behandlung des Weines, der Liköre, Fruchtsäfte u. dgl. benutzt. Durch die vorliegende Erfindung kann nun ein kohlenstoffhaltiges Filtrier- und Klärmittel hergestellt werden, welches eine größere Wirksamkeit als die oben angeführten Produkte hat, und das infolge seines kolloiden Charakters und seiner außerordentlich großen Oberfläche die Eigenschaft besitzt, auch die in den zu behandelnden Lösungen enthaltenen kolloiden, sehr fein verteilten. Verunreinigungen auszuflocken.
  • Es ist wohl bekannt, Graphit durch fortgesetztes Mahlen unter dem Einflug von peptisierenden Mitteln und Wasser in einen Zustand feinster Verteilung zu bringen. Ein solches Präparat wurde aber lediglich als Schmiermittel oder als Zusatz zu einem Schmiermittel verwendet. Es besitzt auch vermöge der kolloidalen Verteilung des Graphits eine große Oberfläche.
  • Unter Nutzbarmachung dieser bekannten Tatsache wird nun erfindungsgemäß aus verkohlten Stoffen, die vorher von etwa vorhandenen, als Elektrolyte wirkenden Verbindungen befreit wurden, z. B. Holzkohlenpulver, Kokspulver, die bekanntlich für sich schon eine gewisse Filtrierwirkung besitzen, mittels Peptisationsstoffen, wie Albumin, Casein, Gelatine, Gummiarahikum, Agar-Agar, Stärkekleister ü. dgl., in Gegenwart von Wasser durch feinste Vermahlung eine kolloidale hochwirksame Adsorptionskohle hergestellt. Je nach dem beabsichtigten Anwendungszweck des Fertigproduktes wird das Peptisierungsmittel ausgewählt. Albumin z. B. wird man am besten bei einem für die Zuckerindustrie bestimmten Klärmittel anwenden, hingegen Gelatine am besten bei einem für die Behandlung des Weines bestimmten Klärmittel. Die so erhaltene peptisierte Kohle kann entweder als Paste oder auch als Trokkenprodukt hergestellt werden. In letzterem Falle wirkt das Peptisierungsmittel wie ein Schutzkolloid. Das getrocknete Produkt besitzt infolgedessen reversible Eigenschaften, und man kann es durch Aufschwemmen mit Wasser in den früheren Zustand zurückbringen. Ausführungsbeispiel 9o Teile fein gemahlene, von Elektrolyten befreite Holzkohle oder Kokspulver werden mit io Teilen eines geeigneten Peptisierungsmittels gemischt, diese Mischung mit Wasser genügend verdünnt und in einer Kugelmühle so lange gemahlen, bis ein mit viel Wasser vermischtes und längere Zeit in Ruhe belassenes Muster fast keinen Bodensatz mehr gibt. Dann entfernt man den überschuB des Wassers aus der bis zum Maximum peptisierten Kohlenmasse entweder durch Abtropfenlassen über einem Sieb, oder man trocknet die Kohle. Gegebenenfalls kann die Trocknung so lange fortgesetzt werden, bis man ein Pulver erhält.
  • Behandelt man z. B. eine So°joige Rohzuckerlösung, welche durch kolloide Stoffe sehr stark verunreinigt ist, mit i % der erfindungsgemäß hergestellten kolloidalen Kohle, indem das Gemisch bis zum Kochen erhitzt, i Minute lang auf Kochtemperatur erhalten, dann io Minuten bei 8o° C sich selbst überlassen wird, so bildet sich eine vollkommen klare Lösung, während sich das Reinigungsmittel mit den Verunreinigungen in Form von Flocken auf dem Boden angesammelt hat.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung einer zur Klärung von Flüssigkeiten, welche Suspensionsstoffe enthalten, geeigneten kolloidalen Kohle, dadurch gekennzeichnet, däB verkohlte Stoffe, welche von etwa vorhandenen Elektrolyten befreit wurden, z.. B. Koks oder gewöhnliche Holzkohle, in Gegenwart von organischen Kolloiden, wie Albumin, Casein oder ähnliche Stoffe, und Wasser feinst vermahlen werden.
DE1930561419D 1929-03-07 1930-03-04 Herstellung einer als Klaermittel verwendbaren kolloidalen Kohle Expired DE561419C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1272272B (de) * 1958-09-02 1968-07-11 Jose Behmoiras Madjar Verfahren zur Verhinderung der Emulsionsbildung bei Extraktionen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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