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Gewinnung und Regenerierung von Entfärbungskohle. In den letzten Jahren
sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung vom Entfärbungskohlen pflanzlichen
Ursprungs iin der Literatur bekannt geworden.
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Die nach den verschiedenen Verfahren hergestellten Entfärbungskohlen
sind untereinander nicht gleichwertig; sie zeigen erhebliche Unterschiede im Adsorptionsvermögen
gegen Geruch, Geschmack und Farbstoffe. Gegen ein und denselben Farbstoff verhalten
sich die einzelnen Kohlensorten sehr verschieden; so adsorbieren manche Kohlen in
vorzüglicher Weise blaue Farbstoffe, wie Methylenblau, oder gelbe Farbstoffe, während
sie gegenüber roten Farbstoffen an Adsorptionsvermögen gegen andere Kohlen, welche
die genannten blauen oder gelben Farbstoffe schlechter absorbieren, erheblich zurücktreten.
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Zur Entfäxbung von Rotweinen, sogenannten Schileherweinen, wurde bis
vor kurzem nur eine tierische Kohle, hergestellt durch Extraktion von Knochenkohle
mit Salzsäure, verwendet, die .dem Wein, in entsprechender Weiise zugesetzt, nur
die roten Farbstoffe entzieht, die gelben Farbstoffe aber unverändert läBt, so daß
der Charakter des Weines nicht geändert wird.
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Der aus Knochenkohle erhaltenen Kohle kommt lediglich die nach der
österr: Patentschrift 14918 (astresko) erhältliche in ihrer Wirkung annähernd gleich.
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Andere Kohlen, wie nach. dem Patent '75973 erzeugte Kohle oder die
nach dem tschechoslowak.Patente395 hergestellte Kohle, erwiesen sich zurBehandlung
vonWeinen nicht geeignet, erstere wegen ihrer ,zu geringen Wirksamkeit überhaupt,
letztere weil sie mit den roten Farbstoffen zugleich die gelben Farbstoffe sowie
die Geruchs- und Geschmackstoffe bindet, wodurch der Weincharakter in unzulässiger
Weise geändert wird.
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Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß. bei der Einwirkung
von Salzgemischen, welche einerseits Chlorzink, anderseits Chloride der Alkalien,
alkalische Erden oder Erde, wie Chlorkalzium, Chlorkalium, Chlorstrontium, Chlormagnesium,
Chlormangan usw., enthalten, auf organische Stufte aller Art, wie Holzabfälle, Torf,
Braunkohle usw., Kohlen erhalten werden, welche die zur Behandlung von Wein zwecks
Entfärbung lediglich der roten Farbstoffe erforderlichen Eigenschaften in ausgezeichneter
Waise besitzen.
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Diese Tatsache konnte nicht . vorgesehen werden, denn bei Anwendung
der einzelnen Komponenten der genannten Salzgemische zur Herstellung von Kohle wird
.in keinem
halle eine Kohle von der Qualität, wie sie die Salzmischungen
ergeben, erreicht, weshalb das Verfahren einen unzweifelhaften technischen Fortschritt
bedingt.
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Das wesentliche Moment für das neue Verfahren liegt des weiteren in
der wichtigen Erkenntnis, daß zur Erreichung der heschriebenen neuen Kohle die Notwendigkeit
besteht, daß gewisse Verhältnisse in der Mischung von Chlorzink mit den genannten
anderen Salzen eingehalten werden müssen.
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Es ist gefunden worden, daß eine für die roten Weiinfarbstoffe hoch
adsorptive Kohle nur dann erhalten werden kann, wenn die zur Anwendung kommende
Salzm:isch:ung zur Verkohlung der organischen Substanzen annähernd aus gleichen
Raumteilen von starker Chlorzinklauge mit starker Chlorkalziumlauge etwa q.o° Be
bzw. äquivalenten Mengen Ader genannten anderen Salze besteht.
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Zur Erzeugung von Entfärbungskohle nach dem beschriebenen Verfahren
werden organische Stoffe aller Art mit der Mischung der Lauge der genannten Salze
getränkt, die Masse getrocknet, bis zur völligen Umwandlung in fertige Kohle auf
höhere Temperatur erhitzt, die verkohlte Masse mit Wasser ausgelaugt, die erhaltene
Kohle sodann mit Säure zur E :tfernung der Salze behandelt, .die gereinigte Kohle
mit Wasser völlig ausgewaschen, getrocknet und gemahlen. Beispiel. roo kg Holzspäne,
Torf usw. werden mit einer Mischung von gleichen Ratenteilen starker Chlorzinklauge
und starker Chlorkalziumlauge bzw. äquivalenten Mengen der Lauge anderer der genannten
Salze oder auch Mischungen derselben getränkt, wobei 5oo kg und mehr von der Salzlauge
aufgenommen werden. Die durchtränkte Masse. wird in bekannten Einrichtungen getrocknet,
wobei die Masse immer flüssiger wird und eine weitgehende Auflösung der organischen
Substanz in der Schmelze eintritt. Nach Entfernung der Hauptmenge des Wassers geht
die Masse in ,einen gelatinösen Zustand über, bis schließlich eine -trockene Masse
restilüiert. Dieselbe wird sodann bis zur völligen Umwandlung der organischen Substanzen
in fertige Kohle erhitzt, die kohl,ige Masse mit Wasser zur Wiedergewinnung- -der
angewandten Salze systematisch gelaugt, die-erhaltene Kohle zu _ihrer vollkommenen
Reinigung von den anhaftenden Salzresten mit Säure behandelt und sodann mit Wasser
ausgewaschen, getrocknet und gemahlen. Durch dieses Verfahren kann auch erschöpfte
rntfärbungskohle irgendeiner Herkunft rege-leriert werden.