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Filterstoffe bestehend aus anorganischen oder organischen Stoffen oder Faserstoffen, z. B.
Asbest, Kaolin, Kieselgur, Infusorienerde, Zellulose, Baumwolle, Leinen, Jute usw., allein oder in Mischung miteinander werden in grossem Masse zur Filtration von Flüssigkeiten in Form von Kuchen, Platten, Schichten oder in loser Form angewandt.
Bis jetzt war man gezwungen, entweder nach der Filtration diese Filterstoffe, wenn sie mit Schmutzteilchen beladen waren, als wertlos wegzuwerfen, oder man konnte sie nur durch Waschen mit heissem oder kaltem Wasser und mit eventuellen Zusätzen, die geringe Reinigungswirkung haben, für eine lediglich sehr beschränkte Wiederverwendung reinigen, wobei man aber niemals auch nur annähernd die gesamten, an diesen Materialien anhaftenden und teilweise adsorptiv gebundenen Schmutzteilchen restlos entfernen konnte. Dadurch wurde die Filtrationswirkung dieser Stoffe immer mehr verschlechtert und verringert. Daneben haftet den Filterstoffen nach öfterem Gebrauch schlechter Geruch und Geschmack an, so dass nach verhältnismässig kurzer Zeit trotz wiederholter Waschung die Filterstoffe als wertlos weggeworfen werden müssen.
Für einen rein anorganischen Filterstoff, nämlich Asbest, ist bereits ein Reinigungsverfahren vorgeschlagen worden, bei dem der gebrauchte Filterstoff zwecks Zerstörung der aufgenommenen organischen Stoffe zunächst vergoren und dann oxydiert wird, wobei man erforderlichen Falls anschliessend eine Behandlung mit reduzierend wirkenden Stoffen folgen lassen kann. Man erhält auf diese Weise einen dem ursprünglichen vollkommen gleichwertigen Filterasbest.
Es wurde nun gefunden, dass man auch organische Filterstoffe allein oder in Mischung mit anorganischen Filterstoffen zwecks Reinigung derselben Behandlung jedoch ohne Anwendung eines Ver-
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leistung. Weiterhin hat das neue Verfahren den Vorteil, dass die Filterstoffe so dem Reinigungsvorgang unterworfen und anschliessend wieder verwendet werden können, wie sie meistens anfallen, nämlich als Gemisch von anorganischen und organischen, oder aber als rein organische Stoffe.
Ebenso kann sich, wie dies für anorganische Filterstoffe bekannt ist, an die erste Behandlung eine zweite mit reduzierenden Stoffen anschliessen, wenn durch die Oxydation Fremdkörper auf den Filter niedergeschlagen worden sind.
Durch diese Behandlung werden nicht nur die aus dem Filtrat etwa aufgenommenen organischen Stoffe, sondern darüber hinaus auch die die Filtration stark bestimmenden in jedem neuen Filterstoff vorhandenen schädlichen Eisen-Kalk-und Magnesium-Salze herausgelöst, die Filtrationsfähigkeit dadurch erhöht und der Filterstoff neutral gegen das Filtrationsgut gemacht.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Reinigungsverfahren muss in der Weise ausgeführt werden, dass die Faser nicht durch die Reinigungsmittel angegriffen wird. Dabei müssen die Mengen der Reinigungsmittel je nach dem Grade der Verschmutzung des zu behandelnden Filterstoffes in gewissen Grenzen geändert werden.
Von den an sich bekannten oxydierenden Agenzien, wie z. B. Natriumhypochlorit, Kaliumbiehromat, Wasserstoffsuperoxyd, Natriumperoxyd, Natriumperborat usw., hat sich als besonders wirkungsvoll Kaliumpermanganat in saurer, alkalischer oder neutraler Lösung erwiesen. Als reduzierende Agenzien kann man anwenden : schweflige Säure, Oxalsäure, Natriumsulfitlaugen usw.
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Beispiele :
1. Man gibt zu dem zu regenerierenden Filterstoff, der aus einem Gemisch von anorganischen und organischen Stoffen besteht, nach dessen Zerteilung in warmem oder kaltem Wasser Kaliumpermanganat im ungefähren Verhältnis 100 (trockener Filterstoff) : 0-30 (KMnO) in saurer, alkalischer oder neutraler Lösung.
Bei Verwendung anderer oxydierender Stoffe sind diese in einer solchen Menge zuzusetzen, dass die Sauerstoffmenge der des angewandten Kaliumpermanganates entspricht. Nach der Behandlung wird, wenn notwendig, eine Behandlung mit reduzierenden Agenzien, z. B. S02, durch- geführt, u. zw. in einer Menge, die zu den entstandenen Oxydationsprodukten im chemischen Verhältnis steht.
2. Bei stark verschmutzten organischen und anorganischen Filterstoffen gibt man zu dem zu regenerierenden Gut Kaliumpermanganat im Verhältnis 100 : 5'00 wobei auch die saure oder alkalische Lösung eine entsprechend höhere Konzentration als im ersten Beispiel erfährt. Auch hier kann statt des KMnO4 die äquivalente Menge eines Sauerstoff abgebenden Mittels angewandt werden. Nach dieser Behandlung unterzieht man das oxydierte Produkt, wenn notwendig, wie im ersten Beispiel angegeben, einer Reduktion.
Die zweckmässigen Grenzen der Mengen an Oxydationsprodukten, bezogen auf 100 g Faserstoff (trocken) betragen zirka 0'2-6'0 g KMn04 bzw. im Sauerstoff äquivalente Mengen eines andern Oxydationsmittels.