AT160872B - Verfahren zum Aufschließen von Bastfasern und zum Aufbereiten von Rohr - Google Patents

Verfahren zum Aufschließen von Bastfasern und zum Aufbereiten von Rohr

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AT160872B
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Benckiser Gmbh Joh A
Anton Volz
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  Verfahren zum Aufschliessen von Bastfasern und zum Aufbereiten von Rohr 
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   Baumwolle einerseits und Bastfasern andererseits unterscheiden sich jedoch in ihrem chemischen Aufbau und in ihrer Struktur nicht unerheblich. So ist Baumwolle eine fast reine
Zellulosefaser, die nur etwa 4 bis 5 % Verunreinigungen, bestehend aus Pektinsäure, Farbstoff,
Baumwollwachs,   Baumwollöl und   Eiweisssubstanz, enthält. Im Gegensatz dazu ist der
Zellulosegehalt von Bastfasern wesentlich niedriger, z. B. von   Ramiefaser   nicht höher als   61   bis   65"/"so dass   die Fremdstoffe dieser Faser das vier-bis sechsfache der Baumwolle betragen. 



   Diese Abweichungen beziehen sich jedoch nicht allein auf die Höhe der Verunreinigungen, sondern auch auf die Art derselben und auf die Einlagerung bzw. Einbettung in die eigent- liche Zellulosefaser. Selbst   die begrifflich   unter dem Namen Pektinsubstanz zusammen- gefassten   Stoffklasse   weichen in ihrem Verhalten in verschiedenen Eigenschaften voneinander ab. Da ausserdem für die Wirksamkeit eines   Behandlungs- bzw. Aufschliessverfahrens   nicht das Verhalten einzelner Komponenten bestimmend ist, sondern auch die Art, wie sie mit- einander verbunden sind, also das innere Verbandsgefüge, so ist es im allgemeinen nicht üblich und auch nicht möglich, die Behandlungsmethoden für Baumwolle auf die Bastfaser zu übertragen und umgekehrt.

   Infolgedessen konnte auch aus dem Vorschlag, Metaphosphat beim Beuchen der fast aus reiner Zellulose bestehenden Baumwollfaser mit zu verwenden, nicht ohne weiteres die Lehre abgeleitet werden, es auch zum Aufschliessen von Bastfasern zu verwenden. 



   Ferner ist es nicht mehr neu, die erfindungsgemässen Produkte als Wasch-, Reinigungs-,
Netz-und Bleichmittel zu gebrauchen. Da jedoch bekannte Waschmittel keine spezifische Wirkung beim Aufschliessen von Bastfasern zeigen, konnte auch aus diesem bekannten Verwendungszweck von anhydrischen Phosphaten nicht ohne weiteres geschlossen werden, dass diese Verbindungen sich besonders vorteilhaft für das Aufschliessen von Bastfasern eignen. 



   Schliesslich ist auch schon ein Verfahren zum Aufschliessen von vegetabilischen Rohstoffen offenbart worden, gemäss welchem man die Rohstoffe mit schwer löslichen Stoffen in pulverförmigem Zustand in Gegenwart einer   Flüssigkeit behandelt.   Der besondere Effekt der patentgemässen kombinierten Behandlungsmethode liegt jedoch in der an sich ergänzenden Wirkungsweise der hierbei zur Anwendung gelangenden Verfahrenselemente, die darin besteht, dass die in der Faser eingelagerten Fremdkörper durch die patentgemässen Phosphate in einen vorzüglichen   Lösungs- und. Quellungszustand   versetzt und durch die nachfolgende Behandlung mittels Absorbentien vollends aufgesaugt und durch anschliessendes Spülen leicht entfernt werden können.

   Diese Wirkung bleibt jedoch völlig aus, wenn man die Faser lediglich mit pulverförmigen, schwer   löslichen   Substanzen und Wasser behandelt. Die patentgemässe Arbeitsweise ist daher mit der der Veröffentlichung weder identisch, noch konnte sie aus dieser entnommen werden. 



   Beispiel 1 : Man behandelt Rohr in einer kochenden Lösung von i gll Natriumhexametaphosphat und i g/l calc. Soda,   spült kurz oder   trocknet unmittelbar. Man erzielt auf diese Weise eine gute Ablösung des Schilfes (Blätter) und einen schönen Hochglanz. 



   Beispiel 2 : Ramie wird in ein kaltes oder lauwarmes Bad, das i g eines Polyphosphatgemisches entsprechend der Summenformel   NaGPO     und 3 g   calc. Soda im Liter enthält, eingeweicht und darauf die Badtemperatur innerhalb l Stunde auf   1000 C   erhöht. Je nach der Art und Menge des Ausgangsmaterials hält man die Behandlungsflotte   i   bis   2   Stunden auf Kochtemperatur. Darauf wird die Ware gespült oder gesäuert und gespült und schliesslich in einer Aufschlämmung oder Quellung von Bentonit behandelt, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält so eine weiche, helle Faser. 



   Beispiel 3 : Die von der Yuccapflanze mechanisch gewonnenen Faserbündel werden nass oder getrocknet mit einer Lösung von 4 g im Liter eines   Natriumpolyphosphatgemisches   der Summenformel   NaGP4013 und 2   g im Liter calc. Soda bei 30  C eingeweicht, die Temperatur langsam zum Kochen getrieben und i Stunde im Kochen erhalten. Dann wird mit Wasser gespült und in einem 25  C warmen Bad mit   200 g   im Liter   Atznatronlauge   etwa 5 Minuten getränkt, abgequetscht oder geschleudert oder ablaufen gelassen, kurz gespült, mit Salzsäure neutralisiert, gespült und, wie üblich,   gechlort,   gespült, gesäuert und nach gutem Spülen getrocknet. Man erhält so eine sehr schöne helle, lange und feine, gekräuselte Faser. 

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Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : i. Verfahren zum Aufschliessen von Bastfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man sie in kalten oder heissen Bädern mit Phosphorsäuren, die konstitutionswasserärmer als die Pyrophosphorsäure sind, bzw. deren Alkali-oder Aminsalzen für sich allein oder in Verbindung mit Alkalien, Säuren oder Salzen behandelt und dadurch die darin enthaltenen Pektinstoffe, <Desc/Clms Page number 3> Pflanzenschleime und Pflanzengummen zum Quellen bzw. in Lösung bringt und die gelösten Pflanzenstoffe durch Zusatz absorbierender Mittel, wie z. B. Tone, Bentonit, abgestorbene Hefezellen usw., von der Faser entfernt und diese dadurch weitgehend oder ganz freilegt.
    2. Verfahren zum Aufbereiten von Rohr, dadurch gekennzeichnet, dass man das Rohr mit den in Anspruch i angegebenen quellenden Mitteln behandelt, ohne die gequollenen Stoffe vom Rohr zu entfernen.
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