DE347128C - Verfahren zur Behandlung vegetabilischer Fasern, insbesondere zwecks Erzielung eines Wollcharakters - Google Patents
Verfahren zur Behandlung vegetabilischer Fasern, insbesondere zwecks Erzielung eines WollcharaktersInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/01—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
- D06M15/15—Proteins or derivatives thereof
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. JANUAR 1922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8 k GRUPPE 1
Verfahren zur Behandlung vegetabilischer Fasern, insbesondere zwecks Erzielung
eines Wollcharakters.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Dezember 1919 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem 'Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in Frankreich vom 2. September 191g beansprucht.
Das nachfolgend zu beschreibende Verfahren zwar sowohl physikalisch, was Griff, Wärme
verfolgt das Ziel, Fasern vegetabilischen Ursprungs, d. h. also solche, die aus Zellulose oder
Zelluloseprodukten bestehen, so zu bearbeiten, daß sie wollartige Eigenschaften erhalten, und
leitung und Aussehen anlangt, als auch chemisch bezüglich ihrer Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe.
Die Erfinderin hat gefunden, daß diese Eigen-
Die Erfinderin hat gefunden, daß diese Eigen-
schäften den Zellulosefasern verliehen werden '
können, wenn man auf ihnen Produkte eines vorsichtigen Abbaues von· Proteinkörpern durch
konzentrierte Mineralsäuren fixiert. Die Pro-, dukte des Abbaues sind ,Lösungen, die beim..
Zusatz von Wasser gefäüf werden.
Dieses Verhalten .der-^Prc&einkörper benutzt
nun das vorliegende Verfahren, um die Zellulosefasem
zu veredeln, und zwar, indem es die ' ίο Ausfällung der Abbauprodukte auf der Faser
bewirkt. Das kann auf verschiedenen Wegen ; geschehen. Entweder man imprägniert die zu ;
behandelnde Faser mit der Abbauflüssigkeit, j also der stark sauren Lösung des aufgeschlossen ;
nen Proteinkörpers, preßt ab und wäscht dann | aus, oder aber, man imprägniert die Faser mit j
gewöhnlichen Proteinlösungen, behandelt dann ' mit der Hydrolysierungsflüssigkeit, preßt ab ,
und wäscht. In beiden Fällen bildet sich auf der ; Faser ein ihr fest anhaftender Niederschlag des ·
unlöslichen Abbauzwischenproduktes des Pro- j teinkörpers. j
Als Proteinkörper sind vorzugsweise geeignet: Kasein, Ei- oder Blutalbumin, Gelatine u. dgl.
Gute Hydrolysierungsmittel, die schon bei ge- j wohnlicher Temperatur wirken, und daher für
den vorliegenden Zweck besonders in Frage kommen, sind: Salpetersäure von 65 bis 80 Prozent,
Schwefelsäure von 55 bis 65 Prozent, SaIzsäure von 25 bis 37 Prozent, Phosphorsäure von
55 bis 570 Be. Die Säuren können auch in Mischungen angewendet werden.
Die Einwirkungsdauer und Temperatur richtet sich nach der Art der Faser, der Proteinsubstanz
und des Aufschließungsmittels. Die Aufschließung kann, wie z. B. bei Kasein und Schwefel- ]
säure von 65 Prozent, bereits in einigen Sekunden genügend durchgeführt sein, sie kann auch,
wie z. B. bei Salpetersäure, mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Temperaturschwankungen
zwischen 5 und 20 0C spielen keine entscheidende
Rolle. Die Fällung erfolgt durch einfaches Auswaschen der behandelten Faser.. Als Ausgangsprodukt
für das Verfahren können außer den nativen Proteinen auch Umwandungsprodukte derselben, wie z. B. die Formaldehydverbindungen derselben, verwendet werden. Ebenso
können die Fällungen auf der Faser noch nachträglich mit Formaldehyd evtl. bei Gegenwart
von Ammoniak behandelt werden.
Das Verfahren eignet sich für alle Arten vegetabilische Fasern, natürliche wie künstliche,
in jeder Form, als lose, versponnene oder verwebte Faser. Die Behandlung der Faser kann
als Vorbereitung für alle Färb-, Druck- und Reservagedruckverfahren dienen.
Ausführungsbeispiele:
ι. ι kg Blutalbumin wird langsam und unter
Abkühlen in ein Gemisch von 6 kg Salpetersäure 83 Prozent und 3 kg Schwefelsäure
Prozent eingetragen. Die Faser wird einige Minuten in dieser Lösung belassen, ausgequetscht
und ausgewaschen.
2. Die Faser wird mit einer schwach ammoniakalischen ioprozentigen Lösung von Kasein
getränkt, getrocknet, einige Zeit Formaldehyddämpfen ausgesetzt, sodann 2 Minuten mit
75prozentiger Salpetersäure bei Zimmertemperatur behandelt, abgequetscht und ausgewaschen.
Wenn die in diesem Falle entstehende leichte Gelbfärbung durch den nebenbei gebildeten
Xantoproteinfarbstoff stört, läßt sich die Färbung durch Behandlung mit einer schwachen
Sodalösung leicht entfernen. .
3. Man kann in dem Ausführungsbeispiel 2
die 75prozentige Salpetersäure ersetzen durch Teile Salpetersäure von 44° Be und 15 Teilen
Schwefelsäure von 52° Be.
4. Man kann in dem Ausführungsbeispiel 2 die 75prozentige Salpetersäure ersetzen durch
ein Gemisch von 92 Teilen Salpetersäure von Be und 8 Teilen Phosphorsäure von 45° Be.
Claims (4)
1. Verfahren zur Behandlung vegetabilischer Fasern, insbesondere zwecks Erzielung
eines Wollcharakters, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Faser Produkte eines durch Einwirkung von konzentrierten Mineralsäuren
bewirkten leichten Abbaues von Proteinstoffen fixiert werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faser mit einer Flüssigkeit, die durch Einwirkung von konzentrierten Mineralsäuren
auf Proteinkörper erhalten ist, getränkt und darauf mit Wasser gewaschen
wird.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faser mit einer Proteinlösung getränkt wird und nach evtl. vorgängiger Trocknung
mit konzentrierten Mineralsäuren behandelt und alsdann mit Wasser gewaschen wird;
4. Bei dem Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 die Behandlung der ursprünglichen
Eiweißkörper oder des auf der Faser gefällten Abbauproduktes mit Substanzen, die das
Protein fällen oder chemisch verändern, wie n0
z. B. Formaldehyd, Tannin, Phosphorsäure oder ammoniakalische Formaldehydlösung.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR512644T | 1919-09-02 | ||
US343579A US1400381A (en) | 1919-09-02 | 1919-12-09 | Process for the treatment of vegetable fibers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE347128C true DE347128C (de) | 1922-01-14 |
Family
ID=26214664
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (4)
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---|---|
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GB (1) | GB150665A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2431119A (en) * | 1944-04-08 | 1947-11-18 | Hall Lab Inc | Vegetable protein-polyphosphate urea solution and process of preparing same |
US3436302A (en) * | 1965-09-02 | 1969-04-01 | Dow Chemical Co | Method of bleaching groundwood pulp web with acid |
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1919
- 1919-09-02 FR FR512644A patent/FR512644A/fr not_active Expired
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- 1919-12-09 US US343579A patent/US1400381A/en not_active Expired - Lifetime
- 1919-12-12 GB GB31191/19A patent/GB150665A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1400381A (en) | 1921-12-13 |
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GB150665A (en) | 1921-01-06 |
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