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Verfahren zur Erzeugung von echten Färbungen und Drucken mit Estersalzen
von Leukoküpenfarbstoffen Aus den Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen (Indigosolen,
s. Patent 424 981) können auf der Faser durch saure Oxydationswirkung Färbungen
entwickelt werden (Patent 418 487).
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5 Dieses Färbeverfahren kann auch so ausgeführt werden, daß die zur
Entwicklung notwendige Oxydationswirkung durch einen Dämpfprozeß ausgelöst wird
(s. Patent 433I46 441371, 479 678).
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1o Es wurde nun gefunden, daß in diesem Dampfentwicklungsverfahren
Ammoniumbichromat in vorzüglicher Weise als Oxydationsmittel dienen kann. Ein Estersalz
wird mit Ammoniumbichromat gleichzeitig mit den üblichen Zusätzen, wie 1,5 Verdickung
usw., auf die Faser gebracht. Beim Dämpfen erfolgt glatt Entwicklung.
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Dieses Verfahren weist gegenüber den bisherigen verschiedene Vorteile
auf.
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Bei Verwendung von Chloraten (wie Natrium-2o chlorat), die als Oxydationsmittel
bisher hauptsächlich gedient haben, war die Mitvenvendung von Stoffen, die beim
Dämpfen Säure abgeben, wie Ammonsalze (Ammoniumrhodanid) oder Diäthyltartrat usw.,
Körper, die bei der Tema5 peratur des Dämpfens dissozieren oder verseift werden
und dadurch die nötige Säure liefern, unerläßlich. Ein Chlorat wirkt nur in Gegenwart
von Säure als Oxydationsmittel und die Entwicklung der Färbung aus einem Indigosol
3o muß durch saure Oxydationswirkung geschehen (Patent 479 678). In den meisten
Fällen war ferner die Verwendung eines Oxydationskatalysators, wie Ammoniumvanadat,
angezeigt.
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Im vorliegenden Verfahren ist die Verwendung sowohl der Säure liefernden
Stoffe als auch der Oxydationskatalysatoren entbehrlich.
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Das Verfahren ist auch vorteilhafter als dasjenige des Patents 525
302, wo Al (C103)3 als Oxydationsmittel zur Verwendung gelangt. Ammoniumbichromat
ist leichter zugänglich als Al (C103) 3' Wird z. B. eine Färbung aus dem
Estersalz von Leukoindigo nach dem bisherigen Verfahren mit Chlorat und den üblichen
Zusätzen entwickelt, so wird meistens nicht der volle rotstichigblaue Indigoton,
sondern es wird vielmehr eine etwas schwächere grünstichigblaue Nuance erhalten.
Es rührt dies von Überoxydation her. Dieser Übelstand kann zum größten Teil behoben
werden durch Mitverwendung einer die Überoxydation verhindernden Puffersubstanz,
wie z. B. Dimethylanilin-p-sulfonsäure (s. Patent 535249)- Er wird aber noch besser
vermieden, wenn an Stelle von Chlorat erfindungsgemäß Ammoniumbichromat verwendet
wird. Der Hauptvorteil des vorliegenden Verfahrens besteht jedoch, wie erwähnt,
in der größeren Einfachheit, da säureabgebende Mittel und Oxydationskatalysatoren
überflüssig sind.
Es war die günstige Wirkung von Ammoniumbichromat
entsprechend dem vorliegenden Verfahren nicht vorauszusehen.
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Es ist wohl möglich, mit Hilfe von Natriumbichromat und gewissen Säure
abgebenden Mitteln gemäß dem Verfahren des Patents 479 678 brauchbare Färbungen
zu entwickeln. Entsprechend dem vorliegenden neuen Verfahren werden jedoch immer
auf einfachere Weise bessere Resultate erzielt.
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Die Druckpasten und Klotzlösungen, die Ammoniumbichromat enthalten,
sind gut haltbar. Ein Zusatz von Ammoniak, das beim Dämpfen sich ohne weiteres verflüchtigt,
erhöht noch diese Haltbarkeit. Eine verlängerte Dauer des Dämpfens bis zu 15 Minuten
ist nicht nachteilig. Dadurch ist also die Möglichkeit gegeben, Estersalze mit kurzer
Entwicklungsdauer ohne weiteres zu kombinieren mit Estersalzen von längerer Entwicklungsdäuer.
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Das Verfahren wird erläutert durch folgende Beispiele Beispiel i Es
werden folgende Druckpasten hergestellt:
Estersalze von Leukoindigo . . . . . . . . 8o Teile |
Glycerinessigester ................ 5o - |
Wasser .......................... 300 - |
Stärke-Traganth-Verdickung ....... 540 - |
Ammoniumbichromat ............. 2o - |
Ammoniaklösung (25 0/0) . . . . . . . . . . . io - |
i ooo Teile |
Drucken auf Baumwolle, trocknen, 8 Minuten im Mather-Platt dämpfen, waschen, seifen
und waschen.
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Beispiel 2
Estersalz von Leukotetrabromindigo 5o Teile |
Diäthylenglykoldiäthyläther . . . . . . . . 50 - |
Wasser .......................... 38o - |
Stärke-Traganth-Verdickung ....... 500 - |
Ammoniumbichromat ............. 2o - |
i ooo Teile |
Drucken auf Baumwolle, trocknen, 8 Minuten im Mather-Platt dämpfen, waschen, seifen
und waschen.
Drucken auf Baumwolle, trocknen, 8 Minuten im Mather-Platt dämpfen, waschen, seifen
und waschen.
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Beispiel q.
Estersalz der- Leukoverbindung von |
2 : i : 2': i'-Naphthioindigo ...... q.o Teile |
Diäthylenglykoldiäthyläther . . . . . . . . ioo - |
Wasser .......................... 340 - |
Stärke-Traganth-Verdickung ....... 500 - |
Ammoniumbichromat . ........... 2o - |
i ooo Teile |
Drucken auf Baumwolle, trocknen, 8 Minuten im Mather-Platt dämpfen, waschen, seifen
und waschen.
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Beispiel 5
Es wird folgende Klotzlösung hergestellt |
Estersalz von Leukoindigo . . . . . . . . 8o Teile |
Glycerinessigester................. 50 - |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
740 - |
Stärke-TraganthVerdickung ....... zoo - |
Ammoniumbichromat ....... *'*'"' 20 - |
Ammoniaklösung (25 %) ... . .......
io - |
i ooo Teile |
Baumwolle wird in dieser Lösung geklotzt, ausgewrungen, getrocknet und während 8
Minuten im Mather-Platt gedämpft. Es wird gewaschen, geseift und gewaschen.
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In allen Fällen werden lebhafte, voll entwickelte Färbunzen erhalten.