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Verfahren zum Drucken von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe.
Das Drucken von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe erfolgte bisher meist in der Weise, dass der Farbstoff nach dem Dämpfverfahren bei Gegenwart von grösseren Mengen Natronlauge in Form seiner Leukoverbindang auf der Faser fixiert wurde ; die Anwendung von Natronlauge, namentlich in erheblicheren Mengen, hat aber verschiedene Unannehmlichkeiten, wovon z. B. nur die Veränderung (Merzerisation) der Baumwollfaser erwähnt sei (vgl. z. B. Laubers Handbuch des Zeugdruckes, Ergänzungsband II, Seite 20 ff..
182 ff., Gallois, Lehnes Färberzeitung [1911], Seite 301 ff., Peters Färberzeitung [1911], Seite 740 ff.), Es ist ferner bekannt, dass man Authrachinonküpenfarbstoffe auch ohne freies Alkali, lediglich mit Soda, aufdrucken kann. Der Farbstoff wird hiebei mit der Verdickung unter Zusatz von Reduktionsmitteln und Soda aufgedruckt, ohne, vorher in Lösung gebracht zu werden. D'o Tiefe und Egalität der Drucke wird hiebei wesentlich mitbestimmt durch die mehr oder minder feine Verteilung, in der der Farbstoff im Handel zu haben ist. Da dieses Verfahren nur eine geringe Ausnutzung des zugesetzten Farbstoffes gestattet, wird es auch nur zur Herstellung heller Nuancen empfohlen.
Es wurde nun gefunden, dass man die Ubelstiinde, die das Arbeiten mit stark alkalischen Druckfarben mit sich bringt, vermeidet und zugleich erheblich kräftigere, den zugesetzten Farbstoff besser zur Geltung bringende Drucke als nach dem Sodaverfahren erhält, wenn man in der aus Anthrachinonkllpenfarbstoffen bel Gegenwart von Alkahlauge hergestellten Küpe das überschüssige Alkali durch schwach saure bzw. alkalibindende Mittel abstumpft, wobei der Farbstoff in äusserst feiner Verteilung ausgefällt wird. Als
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erdehydrat, Borsäure, organische Spuren usw. genannt.
Es war nicht vorauszusehen, dass die genannten Küpenfarbstoffe, die sich in der so erhaltenen Druckfar@e nicht nicht oder nur teilweise in gelöster Form befinden, so gute Resultate geben würden, wie Dei Gegenwart von freier Alkalilauge, worin die Löslichkeit des Farbstoffes < " erheblich grössere ist. In vielen Fällen liefert das neue Verfahren. besonders gegenüber dem Soda verfahren, wesentlich bessere Drnckresultate, ja es ermöglicht sogar die Verwendung von Pulverfarben, die sich nach dem Sodaverfahren überhaupt nicht verwenden lassen.
Beispiel 1.
150 g Algolblan 3 G Teig, 30 g Glyzerin, 605 g Verdickung (z. B. Stärke-Tr ? gant- verdickung), 50 Natronlauge 50 Bé, 15 g Hydrosulfit werden gut miteinander verrührt und auf etwa 40 C erwärmt ; nachdem der Farbstoff gelost ist, wird hinzugerührt 70 g Natriumbikarbonat, 80 9 Rongalit C Pulver.
Die Baumwolle wird mit dieser Farbe bedruckt, getrocknet, fünf Minuten mit viel. möglichst gesättigtem Dampf im Mather-Platt gedämpft, breit chromiert mit 10 g Essigsäure und 3 g Bichromat im Liter Wasser, gespült, zehn Minuten kochend geseift und fertig ausgerüstet.
B e i s p i e l 2.
150 y Algolbrillantorange FR Teig, 30 9 Glyzerin, 285 Verdickung, 15 g Natronlange 50 , 20 g Hydrosulfit Pulver konzentriert werden gut verrührt, nachdem der Farbstoff
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Die Ware wird wie oben bedruckt und fertiggemacht.
Beispiel 3.
150 9. Algolblau 3 R Teig, 50 g Natronlauge 50 Bé, 15 g Hydrosulfit Pulver konzentriert, werden gut verrührt ; nachdem der Farbstoff verküpt ist, rührt man die Küpe ein in eine Mischung aus 605 y Verdickung, 30 y Glyzerin, 70 9 Kaliumbikarbonat, 80 9 Rongalit C.
Die Farbe wird auf Seide gedruckt und der Druck fertiggemacht, wie unter Beispiel 1 angegeben.
Beispiel4.
20 9 Algolrosa Pulver werden mit 30 g Glyzerin, 760 g Gummi-Stärkeverdickung,
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nachdem der Farbstoff gelöst ist, 70 g Rongalit C Pulver und 60 9 Natriumbikarbonat unter gutem Rühren hinzugegeben und solange gerührt, bis sich das Aussehen der Druckfarbe nicht mehr ändert.
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Verfahren zum Drucken mit Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe, dadurch ge- kennzeichnet, dass man in der bei Gegenwart von Ätzalkalien erhaltenen Farbstoffküpe das freie Alkali mit schwach sauren bzw. alkalibindenden Mitteln abstumpft und die so erhaltene Paste eventuell unter Zusatz von Atkalikarbonaten in der üblichen Weise unter Zusatz von Sulfoxylaten oder ähnlich wirkenden Reduktionsmitteln aufdruckt und den Farbstoff durch Dämpfen fixiert.