DE184381C - - Google Patents

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DE184381C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 184381 KLASSE 8 ti. GRUPPE
Verfahren zum Ätzen gefärbter Böden. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1906 ab.
Bekanntlich zeigen eine Anzahl der auf der Faser erzeugten Azofarbstoffe — wie a-Naphtylaminbordeaux — eine außerordentlich große Widerstandsfähigkeit gegen die Salze der Formaldehydsulfoxylsäure entweder in reiner Form (Rongalit C) oder in Verbindung mit Formaldehydbisulfit (Hydrosulfit NF, Hyraldit), so daß sie sich durch diese in den üblichen Dämpf apparaten nur in ganz ungenügendem Maße ätzen lassen.
In dem Patent 167530 und in dessen Zusätzen 172675 und 172676 ist dann gezeigt worden, daß man auch solche schwer ätzbaren Farbstoffe in ausgezeichneter Weise mit Formaldehydsulfoxylaten oder Formaldehydhydrosulfiten ätzen kann, wenn man den Druckpasten Metallsalze event, gleichzeitig mit Nitriten, Metalloxyde oder Metalle zusetzt.
Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß sich ebenfalls ausgezeichnete Ätzeffekte erzielen lassen, wenn man den betreffenden Druckpasten an Stelle der genannten Substanzen die Salze von organischen Ammoniumbasen oder diese Basen selbst zusetzt.
Nachstehend ist eine Reihe derartiger Verbindungen genannt: Tetraalkylammoniumchlorid, Trimethylphenylammoniumchlorid, Trimethyltolylammoniurnchlorid, Trimethyltolylammoniumjodid, Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid, Dimethylphenylbenzylammoniumhydroxyd, Methylenviolett 3 R A, Rhodamin B extra, Thioninblau G O, Methylenblau B G, Indulinscharlach, Safranin T extra, Janusblau G> Janusgrün G.
In zweiter Linie seien genannt Nilblau, Methylenblau N N, Janusgrün B.
Man kann hierbei entweder so verfahren, daß man diese Verbindungen den Ätzpasten zufügt, oder daß man den gefärbten Stoff vorher mit Lösungen dieser Verbindungen klotzt und alsdann mit der gewöhnlichen Rongalit- oder Hydrosulfit NF-Paste ätzt. Erstere Arbeitsweise ist jedoch die vorteilhaftere. 4
Ebensogut kann man die Ammoniumverbindungen usw. auch schon dem zu verwendenden Rongalit selbst zufügen.
Die eigenartige Wirkung der Salze der organischen Ammoniumbasen bezw. der Basen selbst bei vorliegendem Verfahren ist durchaus überraschend', zumal in manchen Fällen eine äußerst geringe Menge davon bereits genügt, um tadellose Resultate zu erzielen. So gelangt man z. B. schon durch Zusatz von 0,25 g Indulinscharlach pro Liter Druckfarbe zu reinweißen Ätzeffekten. Ein Vorzug des vorliegenden Verfahrens gegenüber demjenigen der Patente 167530 und 172675 besteht darin, daß die Pasten hier ohne Zusatz von Alkali hergestellt werden können, so daß das Verfahren nicht nur zum Weißätzen, sondern in gleichem Maße auch für die Erzeugung von Bunfteffekten mit basischen Farbstoffen geeignet ist. Derartige Bunteffekte lassen sich allerdings auch bereits mittels des Verfahrens des Patents 172676 herstellen, doch muß hierbei schließlich abgesäuert werden, was eine besondere Operation notwendig macht
und wodurch leicht die Effekte leiden können. Bei vorliegendem Verfahren kommt diese Operation in Wegfall. Außerdem fallen diese Illuminationseffekte nach dem Verfahren des Patents 172676 bei Verwendung von Tanninfarben infolge der Anwesenheit des Eisens weniger lebhaft aus als nach dem vorliegenden Verfahren.
Von den in Lehn es Färberzeitung 1905,
S. 236 und 331, angegebenen Vorschriften zum Buntätzen unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß nach ersteren bei Naphtylaminbordeaux nur dann brauchbare Resultate erzielt werden, wenn lange genug, mindestens 5 Minuten, gedämpft wird, während bei letzterem auch bei wesentlich kürzerer Dämpf dauer volle, den zuerst genannten wesentlich überlegene Bunteffekte auf genannten Böden erzielt werden.
Wendet man bei vorliegendem Verfahren solche organische Ammoniumverbindungen an, die selbst Farbstoffe sind, so erzielt man ■— wenn es sich um die Herstellung von Bunteffekten handelt — nur dann gute Resultate, wenn die Farbstoffe nicht gleichzeitig, zur Illumination dienen.
Das Verfahren läßt sich für die verschiedensten gefärbten Böden, wie a-Naphtylaminbordeaux, p-Nitranilinrot, Chloranisidinorange, Chrysoidinbister usw. anwenden.
Beispiel I.
Der mit α-Naphtylaminbordeaux gefärbte Stoff wird bedruckt mit folgender Ätzfarbe.
250 Teile Rongalit C werden in
650 Teilen Gummiverdickung 1 : 1 bei
etwa 50 ° C. gelöst und
10 Teile Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid, in
90 Teilen Wasser gelöst, zugesetzt.
1000 Teile.
Nach dem Drucken und Trocknen wird 5 Minuten im Mather-Platt-Apparat gedämpft und dann gespült.
An Stelle des Dimethylphenylbenzylammoniumchlorids kann man auch die freie Ammoniumbase verwenden.
Beispiel II.
Der gefärbte Stoff wird, wie in Beispiel I
beschrieben, bedruckt, unter Verwendung von 0,25 Teilen Indulinscharlach an Stelle von 10 Teilen Dimetylphenylbenzylammoniumchlorid. .
Beispiel III.
Der gefärbte Stoff wird mit einer Lösung von 10 Teilen Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid in iooo Teilen Wasser geklotzt, getrocknet und mit folgender Ätzfarbe druckt:
be-
250 Teile Rongalit C
750 Teile Gummiverdickung
1000 Teile.
ι : i.
Beispiel IV.
Buntätze.
Der gefärbte Stoff wird mit folgender Ätzfarbe bedruckt:
30 Teile Auramin G werden in 60 Teilen Acetin J1,
135 Teilen Wasser und 220 Teilen Gummiverdickung ι : 1 durch
Erwärmen gelöst, dann rührt man 85 Teile Anilin,
210 Teile Tannin in Alkohol 3:4, 250 Teile Rongalit C zu, erwärmt bis zur Lösung des Rongalits, kühlt ab und gibt
10 Teile Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid zu.
1000 Teile.
Nach dem Drucken und Trocknen wird 5 Minuten im Mather-Platt-Apparat gedämpft, brechweinsteiniert und gespült.
Beispiel V.
Der ungefärbte Baumwollstoff wird mit einer Lösung von
25 Teilen ß-Naphtol,
200 Teilen Wasser,
59 Teilen Natronlauge 22 ° Be.,
75 Teilen Tragant 60: 1000, 641 Teilen Wasser
.1000 Teilen
geklotzt, getrocknet und durch folgendes Diazobad passiert.
Diazobad.
14,3 Teile α - Naphtylamin werden mit 300 Teilen heißem Wasser und 11,8 Teilen Salzsäure 22 ° Be. in Lösung gebracht, abgekühlt und 23,6 Teile Salzsäure 22 ° Be. zugegeben, dann wird mit 200 Teilen Eis ab- no gekühlt und unter gutem Rühren eine Lösung von 7,5 Teilen Natriumnitrit in 26 Teilen Wasser zugesetzt event, filtriert und kurz vor Gebrauch 30 Teile essigsaures Natron zugegeben, mit kaltem Wasser auf 950 Teile eingestellt und dann eine Lösung von 0,25 bis 0,5 Teilen Indulinscharlach in 50 Teilen Wasser zugesetzt.
Der Stoff wird nach der Passage des Diazobades gespült und 5 Minuten bei 40° C. mit 5 Teilen Seife pro 1000 Teile Wasser geseift.
Der so gefärbte Stoff wird mit einer Ätzfarbe, die 250 Teile Rongalit C pro 1000 Teile enthält, bedruckt und 5 Minuten im Mather-Platt-Apparat gedämpft.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zum Weiß- und Buntätzen gefärbter Böden, darin bestehend, daß man Druckfarben verwendet, welche außer Formaldehydsulfoxylat, event, in Verbindung mit Formaldehydbisulfit, Salze organischer Ammoniumverbindungen bezw. freie Ammoniumbasen enthalten, wobei die Salze der Ammoniumverbindungen, sofern sie selbst Farbstoffe sind, nicht gleichzeitig auch zur Illumination dienen sollen.
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