DE222460C - - Google Patents

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DE222460C
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indigo
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVI 222460-KLASSE Zm. GRUPPE
Dr. LUDWIG KALB in MÜNCHEN. Verfahren zur Erzeugung von Indigofärbungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1909 ab.
Bekanntlich ist bei der Verküpung des Indigos dessen physikalische Beschaffenheit von größter Wichtigkeit. Besondere Verfahren werden angewandt, um den Farbstoff in eine möglichst fein verteilte Form zu bringen, welche für eine vollständige, leichte und schnelle Reduktion erforderlich ist. Trotzdem macht eine rationelle Verküpung das Einhalten bestimmter Temperaturen und einer Konzentration notwendig,
ίο die wiederum zum Färben ungeeignet ist; daher der getrennte Ansatz von Stammküpe und Färbeküpe.
Die in den Patenten 217477 und 220173 beschriebenen wasserlöslichen Dehydroindigoverbindungen haben sich nun als hervorragend geeignet zur Herstellung von Indigofärbungen erwiesen. Sie lassen sich nämlich nicht nur infolge ihrer wasserlöslichen Form außerordentlich leicht durch Reduktionsmittel in Indigo- küpen überführen, welche sich in der üblichen Weise zum Färben verwenden lassen, sondern sie gehen überhaupt durch alle nicht oxydierend wirkenden Einflüsse, gleichgültig, ob diese in der Wirkung von Säuren, Alkalien, Licht oder Wärme bestehen, in die stabileren Indigofarbstoffe über. Läßt man diesen Vorgang auf der Gewebe- oder Papierfaser stattfinden, so erhält man direkt echte Indigofärbungen.
Zur Bereitung einer Hydrosulfitnatronküpe verfährt man beispielsweise so, daß man die wäßrige Lösung der Dehydroindigobisulfitverbindung in eine Lösung der nötigen Menge Hydrosulfit und Ätzalkali eingießt. Die Reduktion findet viel leichter als die des Indigos statt; sie verläuft häufig quantitativ, äugenblicklich, und zwar bereits in der Kälte. Die Konzentration ist dabei gleichgültig.
Was die Herstellung von Indigofärbungen durch andere, nicht oxydierend wirkende. chemische Einflüsse betrifft, so kann man z. B. so verfahren, daß man Gewebe- oder Papierfaser mit wäßrigen Lösungen der Dehydroindigobisulfitverbindungen tränkt oder bedruckt und die getrocknete, gelb erscheinende Ware durch verdünnte Mineralsäure, Ätzalkali-, Ätzkalk- oder Alkalicarbonatlösungen bei 80 bis 100 ° passiert. Die Indigofärbungen werden dadurch sofort hervorgerufen. Bei alkalischer Entwicklung wird vor dem Waschen gesäuert. Als Entwicklungsflüssigkeiten können z. B. Salzsäure von 5 Prozent, Natronlauge von 1 bis 5 Prozent, Sodalösung von 5 bis 10 Prozent dienen. Stark verdünnten Entwicklungslösungen setzt man zweckmäßig ein Neutralsalz zu. Durch Zugabe von Reduktionsmitteln, z. B. Glukose, zur Druckfarbe kann die Entwicklung der Färbungen unterstützt werden.
Die Herstellung von Drucken oder Färbungen kann auch in der Weise erfolgen, daß man die Ware mit der verdickten Lösung der Dehydroindigoverbindungen unter Zusatz eines in der Hitze wirkenden Alkalis, wie z. B. Bicarbonat, Magnesia usw., bedruckt oder tränkt und hierauf dämpft.
Auch durch Belichtung, besonders im feuchten Zustand, werden die Dehydroindigobisulfitverbindungen unter Bildung der entsprechenden Indigofarbstoffe zersetzt. Man kann diese Eigen-
schaft auch zur Herstellung von Lichtdrucken auf Textil- oder Papierfaser benutzen. . 'Man bringt zu diesem Zweck wäßrige Lösungen der Dehydroindigoverbindungen gleichmäßig auf Gewebe oder Papier und setzt dieses nach dem Trocknen im Dunkeln oder bei unschädlicher Beleuchtung, beispielsweise unter einem photographischen Negativ, einer starken Lichtquelle, wie dem Sonnenlicht, aus. Hierdurch wird auf
ίο der Faser ein entsprechendes Positiv hervorgerufen, indem sich an den vom Licht getroffenen Stellen Indigofarbstoff abscheidet. Die an den nicht belichteten Stellen unverändert gebliebene gelbe' Dehydroindigoverbindung wird nachher mit Wasser weggespült. Die Lichtempfindlichkeit ist nur schwach ausgeprägt beim einfachen Dehydroindigobisulfit, sie steigert sich beim Dibrom- und Tetrachlorderivat und erreicht ihren Höhepunkt im Tetrabromderivat.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzeugung von Indigofärbungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die in den Patenten 217477 und 220173 beschriebenen Dehydroindigoverbindungen mit den üblichen Verküpungsmitteln behandelt und aus den erhaltenen Küpen in der gebräuchlichen Weise färbt, oder daß man andere, nicht oxydierend wirkende Einflüsse, wie Säuren, Alkalien oder alkalisch wirkende Mittel, Wärme oder Licht, in Gegenwart von Gewebe- oder Papierfaser auf sie einwirken läßt.
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