DE173878C - - Google Patents

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DE173878C
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indigo
glucose
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hydrosulfite
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \%
Zur Erzeugung oder Fixierung von Indigo auf dem Druckwege kommen, abgesehen von einigen alten nun gänzlich verlassenen Methoden, folgende Verfahren in Betracht:
i. Erzeugung von Indigo auf der Faser; mit Hilfe der Orthonitrophenylpropiolsäure und des Orthonitrophenylmilchsäureketons (Indigosalz Kalle).
2. Fixierung von Indigo durch Dampffarben
ίο auf dem Küpenwege unter Verwendung von Glukose oder Hydrosulfiten als Reduktionsmittel.
Von den beiden unter i. genannten Verfahren der Indigosynthese auf der Faser hat nur die Verwendung des Indigosalzes Bedeutung gewonnen, trotzdem die Möglichkeit der Herstellung sehr dunkler Nuancen und die Kombinationsfähigkeit mit Farbstoffen, welche der erforderlichen Passage in stark alkalischen Entwicklungsbädern nicht zu widerstehen vermögen ausgeschlossen ist.
Der von der Firma Schlieper & Baum zu Elberfeld erfundene Glukosedruck ist hingegen durch die volle Ausnutzung des Indigos ausgezeichnet und übertrifft hierin weitaus die bislang bekannten Indigohydrosulfitdruckmethoden.
Das Hydrosulfitdruckverfahren, das schon lange bekannt ist, bereitete in der Praxis große Schwierigkeiten durch die schon in der Kälte auftretende starke Zersetzlichkeit des Reduktionsmittels und ergab eine auch nicht annähernd genügende Ausnutzung des Indigos, trotzdem es inzwischen nun gelungen war, Hydrosulfite von ziemlich guter Haltbarkeit herzustellen.
Die Formaldehyd-Hydrosulfitverbindung für sich im Indigodruck verwendet ergibt zwar gleichmäßige Resultate, aber vom ökonomischen Standpunkt aus betrachtet arbeitet das Verfahren weniger gut und ist zur Erzielung dunkelster Indigodruckfarben weniger geeignet, da der Farbstoff nicht zur vollständigen Entwicklung kommt und deshalb zum Teil verloren geht.
Es wurde nun die wichtige und überraschende Beobachtung gemacht, daß unter Verwendung der haltbaren Hydrosulfitverbindungen bei Gegenwart sehr starker ätzender Alkalien eine volle Ausnutzung des Färbstoffes (Indigo) zu erreichen ist.
Während man bisher bei der Bereitung von Indigohydrosulfitdruckfarben das zur Lösung des Indigoweiß notwendige Alkali in Form von Salzen flüchtiger Säuren (Na2 COa, Na C2 H3 O2 usw.) anwendete, kann man ohne Schädigung der Haltbarkeit der Druckfarben diesen ätzende Alkalien in großen Mengen zu setzen und erzielt hierdurch eine vorzügliche Ausnutzung des Indigos und eine wesentliche Ersparnis an Reduktionsmittel.
Gegenüber dem Glukosedruck bietet das Verfahren folgende Vorteile:
i. größere Einfachheit, indem Farbstoff und Reduktionsmittel in einer Operation auf die Faser gebracht werden. Man erspart also die umständliche und teure Vorbehandlung der zu bedruckenden Ware mit Glukoselösung. Auch wird das Reduktionsmittel im Vergleich zu dem Glukosedruck bei dem vorliegenden Verfahren besser ausgenutzt, da ja bei ersterem das auf den nicht bedruckten Stellen befindliche Reduktionsmittel (Glukose) verloren geht;
2. sicheres Arbeiten, da die zur Erzielung des günstigsten'Effektes erforderlichen Versuchsbedingungen leichter einzuhalten sind als beim Glukosedruck, welcher wie bekannt stets besondere Sorgfalt und Beaufsichtigung erfordert. Außerdem 'hat das vorliegende Verfahren auf alizarinrot gefärbtem Stoff die gleiche Wirkung wie der sogenannte Glukosedruck. Das Alizarinrot wird durch
ίο die reduzierende Wirkung der Hydrosulfitverbindung zerstört und der Indigo fixiert. Selbstverständlich ist es, daß die Druckfarbe ohne Indigo zum Weißätzen des Türkischrot benutzt werden kann. Das so herstellbare Weiß ist von tadelloser Reinheit.
Zur Veranschaulichung des Verfahrens diene folgendes Beispiel:
Da mpfindigoblaudruck farbe.
120 g Formaldehydverbindung des Na-
triumhydrosulfits werden in
50 g Wasser bei 40 bis 500 C. gelöst, abgekühlt und langsam eingerührt in
500 g alkalische Gummiverdickung.
150 g Indigoteig 20 Prozent werden mit
180 g alkalischer Gummiverdickung verrührt, abgekühlt und B. in A. eingerührt
A.
B.
ι kg.
Alkalische Gummiverdickung.
120 g Gomme industrielle (E. Bernard
& Ge., Mülhausen i/E.) werden in
430 g heißem Wasser aufgelöst und nach dem Abkühlen langsam und unter fortwährendem Kühlen
450 g festes Ätznatron zugegeben
ι kg.
Der gebleichte event, türkischrot gefärbte (nicht präparierte) Baumwollstoff wird mit der Dampfindigoblaudruckfarbe bedruckt, sehr gut getrocknet und hierauf 2 bis 3 Minuten bei 99 bis ioo° C. im Mather-Platt-Dampfkasten gedämpft. Sodann wird gut gewaschen, wobei das Indigoweiß durch freiwillige Oxydation in Indigoblau übergeht, event, noch gesäuert und geseift.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Neuerung in dem Verfahren des Indigodrucks auf weißem oder türkischrot gefärbtem, nicht präpariertem Baumwollstoff, gekennzeichnet durch die Anwendung der haltbaren Hydrosulfitverbindungen. des Patentes 165280 und durch die gleichzeitige Verwendung starker ätzender Alkalien in den Druckfarben.
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