DE197150C - - Google Patents

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DE197150C
DE197150C DE1905197150D DE197150DA DE197150C DE 197150 C DE197150 C DE 197150C DE 1905197150 D DE1905197150 D DE 1905197150D DE 197150D A DE197150D A DE 197150DA DE 197150 C DE197150 C DE 197150C
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sodium
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE Sm. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Juni 1905 ab.
Das Patent 194237 betrifft ein Verfahren zur Darstellung eines schwefelhaltigen roten Farbstoffs, welchem vermutlich folgende Zusammensetzung zukommt:
Wird diese in den üblichen Mitteln unlösliehe Verbindung mit geeigneten Reduktionsmitteln, wie z. B. Schwefelnatrium, Traubenzucker und Alkali, Hydrosulfit, Eisenoxydulsalzen, behandelt, so erhält man eine goldgelbe Lösung, aus der aber durch Oxydation der Farbstoff wieder regeneriert werden kann. Es wurde nun weiter gefunden, daß die »Leukoverbindung« des neuen Farbstoffs eine genügende Verwandtschaft zu den üblichen '- Textilfasern pflanzlichen oder tierischen Ur-Sprungs hat, um von ihnen in dieser Form aus den Lösungen aufgenommen zu werden; hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, den Farbstoff zu fixieren. Werden nämlich die mit der »Leukoverbindung« des Farbstoffs versehenen Fasern einer Oxydation, z. B. durch Berührung mit Luft, ausgesetzt, so wird aus der »Leukoverbindung« der ursprüngliche Farbstoff regeneriert, der dann sehr fest in und auf der Faser haftet.
Die Anwendungsweise des Farbstoffs schließt sich somit im allgemeinen jener des Indigos an. War an und für sich dieses Verhalten der neuen Verbindung nicht vorherzusehen, 40
45
so ist noch mehr die große Widerstandsfähigkeit der erzielten Färbungen überraschend. Die erhaltenen Färbungen zeigen reine blaurote Nuancen, die . eine ganz hervorragende Echtheit gegen die Einflüsse der Wäsche, Walke,· Seife und des Lichtes zeigen; auch ist noch besonders die große Chlorechtheit der Färbungen sehr bemerkenswert. Die Anwendungsweise des Farbstoffs sei an folgenden Beispielen erläutert:
I. Der Farbstoff wird in Form einer etwa 20 prozentigen Paste mit der erforderlichen Menge Schwefelnatrium oder Hydrosulfit unter Zuhilfenahme von Natronlauge durch Erwärmen reduziert. Man erhält eine goldgelbe Lösung, die nur an der Oberfläche infolge der Berührung mit Luft sich etwas oxydiert. Mit der zu färbenden Baumwolle geht man nun entweder in die warme Lösung bei etwa 8o° ein und färbt unter Umziehen oder »küpt« unter der Flotte bei gewöhnlicher Temperatur. In beiden Fällen wird die Baumwolle nach dem Färben abgepreßt und an der Luft behufs vollständiger Reoxydation des Farbstoffs verhängt.
Man erhält auf diese Weise blaurote Nuancen, die bei Anwendung von Schwefelnatrium*) etwas blaustichiger sind als beim Färben mit Hydrosulfit.
Man kann den Farbstoff auch in der
*) Der »Schwefelnatriumküpe« setzt man vor der °5 Benutzung vorteilhaft etwas Kochsalz und Soda zu.
(2. Auflage, ausgegeben am 5. Septembe'r igo8.J
Gärungsküpe oder nach. den anderen für Indigo üblichen Methoden verwenden. Bedingung ist vorherige Reduktion des Farbstoffs derart, daß eine Lösung erhalten wird, aus welcher der Farbstoff sich noch leicht durch Oxydation wieder zurückbildet.
II. Der Farbstoff wird in Form einer Paste mit Hydrosulfit und Natronlauge reduziert; die erhaltene Lösung macht man durch Zusatz von Säuren bzw. sauren Salzen, z. B. Salzsäure, Essigsäure oder Bisulfit, gerade neutral oder schwach sauer und geht nun mit der Wolle ein. Sie hat eine große Verwandtschaft zu dem Leukofarbstoff, und wenige Züge genügen, um satte, blaurote Färbungen zu erzielen. Die Fertigstellung erfolgt in der bei dem Indigo üblichen Weise.
Auch die anderen Verfahren zur Fixierung des Indigos auf der Faser, z. B. die Gärungsküpe, können hier mit gleichem Erfolg angewandt werden.
III. Auch im Druck läßt sich der Farbstoff auf der Baumwolle fixieren. Die hierzu geeigneten Methoden sind diejenigen, bei welchen der Farbstoff entweder als solcher aufgedruckt und durch spätere Behandlung reduziert und fixiert wird oder in schon reduziertem Zustande Verwendung findet.
a) Druckfarbe
350 g Britishgumverdickung 3 : 2,
500 g Natronlauge 40° Be.,
150 g Farbstoffpaste 2oproz.
1000 g.
b) Druckfarbe
400 g Britishgum 3 : 2,
330 g Natronlauge 400 Be.,
70 g Hydrosulfit NF (Höchst),
200 g Farbstoff paste 2oproz. .
g.
Drucken im Falle a) auf unpräpariertem oder mit Traubenzucker passiertem Stoff, trocknen. Im Falle a) und b) dämpft man 2 bis 4 Minuten im kleinen Mather und Platt, der Druck ist 45' dann gelb geworden, d. h. der Farbstoff ist in die Leukoform übergegangen. Man wäscht dann die Drucke behufs Reoxydation des Farbstoffs im fließenden Wasser, säuert schwach ab, wäscht und trocknet.

Claims (2)

Pa tent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Fixieren des Farbstoffs des Patents 194237 auf den Textilfasern, darin bestehend, daß man sie mit der durch Reduktion des Farbstoffs erhaltenen Lösung behandelt und dann einer Oxydation behufs Rückbildung des Farbstoffs aussetzt.
2. Verfahren zur Befestigung des Farbstoffs des Patents 194237 im Druck, darin bestehend, daß man den Farbstoff in Form einer alkalischen Druckfarbe mit oder ohne Verwendung von Reduktionsmitteln auf präpariertem oder nicht präpariertem Stoff aufdruckt und die so erhaltenen Drucke dämpft und wäscht.
DE1905197150D 1905-06-26 1905-06-26 Expired - Lifetime DE197150C (de)

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AT35485D AT35485B (de) 1905-06-26 1907-07-04 Verfahren zur Fixierung des Farbstoffs des Patentes Nr. 35420 auf Textilfasern.

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