DE228694C - - Google Patents

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DE228694C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes

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  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERL
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVr 22£694 — KLASSE Sn. GRUPPE
MORITZ FREIBERGER in BUDAPEST.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1908 ab.
Stickstoffsauerstoffverbindungen sind vermöge ihrer oxydierenden Eigenschaften imstande, gewisse Farbstoffe zu zerstören. So kann z. B. Indigo selbst in dunklen Tönen durch Aufdruck von Salpetersäure geätzt werden. Da aber die Salpetersäure die Anwendung von Metalldruckformen oder Metalldruckwalzen ausschließt und die Festigkeit des Fasermaterials Not leidet, ist eine industrielle Anwendung dieser Reaktion ausgeschlossen.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das es ermöglicht, die oxydierende Wirkung von Stickstoffsauerstoffverbindungen zur Ätzung von Farbstoffen in einwandsfreier Form und ohne Korrosion der Faser zu benutzen, indem auf das zu ätzende Gewebe Druckfarben aufgetragen werden, die im wesentlichen Salze von Stickstoffsauerstoffverbindungen, welche die Metalldruckwalzen nicht angreifen können,
ao enthalten, und indem dann durch eine nachfolgende saure Passage die Ätzwirkung herbeigeführt wird.
Hierbei ist es wichtig, daß die Konzentration und Temperatur des Säurebades derart gewählt wird, daß die Dauer der Passage möglichst kurz bemessen werden kann, wodurch bei Erzielung einer vollständigen Ätzung eine Schwächung der Faser vermieden wird.
Als Ätzmittel sind verwendbar die Salze und Doppelsalze der Salpetersäure und salpetrigen Säure und die Gemische von Nitraten und Nitriten, wie sie durch Einwirkung von Untersalpetersäure auf Alkalien entstehen, sowie überhaupt solche Salze, welche mit Säuren freie Stickstoffsauerstoffsäuren geben. Als Kornponenten des die Ätzwirkung auslösenden Säurebades dienen starke Säuren, insbesondere Schwefelsäure, saure Salze und Salze, welche mit Säuren saure Salze geben, und deren Gemische.
Durch Kombinierung der Ätzfarbe mit Färbstoffen, Albuminfarben, Direktfarben, Schwefelfarben u. a., oder Farbstoffbildnern können bunte Effekte, sogenannte Buntätzen, erzielt werden.
Auch kann durch Zusatz eines Reduktionsmittels, welches oft unerwarteter Weise die Ätzwirkung erhöht, auf derselben Stelle des Gewebes hintereinander eine Reduktions- und eine Oxydationswirkung ausgeübt werden, wodurch die Erzeugung ganz neuartiger und origineiler Effekte ermöglicht ist. Die Wirkung der Ätze kann weiter durch Vordruck oder Überdruck von Druckfarben, die reduzierende oder stark alkalische Mittel enthalten, örtlich aufgehoben werden, woraus sich weitere Möglichkeiten der Ausgestaltung des Verfahrens ergeben.
In Persoz, Traite theorique et pratique de l'impression des tissus 1846, Bd. Ill, S. 48, Abs. 2, ist ein Verfahren zum Ätzen von Indigo angedeutet, wonach ein mit Chromaten und Nitraten geklotzter Stoff mit Säure bedruckt und auf diese Weise geätzt werden soll. Dieses Verfahren ist wertlos und hat nie praktische Verwendung gefunden, da es außer anderen den Nachteil besitzt, daß der Stoff stark brüchig wird. Demgegenüber läßt das vorliegende Verfahren den Stoff völlig unangegriffen; außer-
dem hat es vor jenem den Vorzug, daß der Maschinendruck ermöglicht wird und daß das Klotzen mit salpetersaurem" Natron wegfällt, was nicht nur eine erhebliche Verbilligung, sondern auch Beseitigung der mit diesem Imprägnieren verbundenen Feuersgefahr bedeutet.
Das Verfahren sei durch folgende Beispiele erläutert:
ίο I. Man druckt auf Indigogrund folgende Ätze: 200 g salpetersaures Zink, ι kg Stärkekleister und passiert nach dem' Trocknen durch Schwefelsäure 40 ° Be. bei 50 bis 80 ° C. einige Sekunden. Hierauf wird gewaschen, y2 Minute bei 40 ° C. durch Natronlauge i° Be. passiert, gewaschen und getrocknet.
II. Wie Beispiel I, aber unter Verwendung von 200 g Natriumnitrit, 200 g Stärkekleister als Ätze.
III. Die in Beispiel II beschriebene Ätze wird bei 80 ° C. einige Sekunden passiert durch ein Bad von 300 1 Wasser, 100 kg Schwefelsäure 66° Be., 100 kg Salzsäure 20° Βέ., 30 kg Oxalsäure.
IV. Die in · bekannter Weise mit Naphtol (20 g ß-Naphtol R, 40 ecm Natronlauge 22° Be., 20 g Paraseife PN im Liter Präparierflotte) vorbereitete Ware wird mit den Ätzfarben bedruckt, einige Sekunden bei 50 bis 80 ° C.
durch Schwefelsäure 40 ° Be. gezogen und gewaschen. Zur Entwicklung des Gelb (Chromgelb) wird in üblicher Weise chromiert und hierauf nach Bedarf noch schwach geseift.
Ätzweiß : 200 g salpetersaures Zink, 1 kg Stärkekleister, 20 g Ameisensäure cone.
Ätzgelb: 200 g salpetersaures Blei, 1000 g - Traganthwasser.
Ä t ζ r ο t : Paranitranilindruckfarbe mit einem Gehalt von 16 g Paranitranilin und einem Zusatz von 200 g salpetersaurem Natron im Liter Druckfarbe.
V. Die wie in Beispiel IV naphtolierte Ware wird bedruckt mit folgender Gelbätze: 150g salpetersaures Blei, 60 g Hydrosulfit NF cone,
ι kg Stärkekleister. 4-5
Hierauf überdruckt man mit dem Ätzrot des Beispiels IV und passiert durch den Mather-Platt. Die weitere Behandlung erfolgt nach Beispiel IV. Man erhält Gelb in Rot und Blau, wobei das Rot auch das Blau ätzt.
VI. Indigogefärbte Ware wird mit Kresotingelb G oder Aurophenin O überfärbt. Diese grüne Färbung wird mit folgender Ätzweißfarbe bedruckt, dann matherplattiert und nach Beispiel I in Schwefelsäure passiert und fertiggestellt.
Ätzweißfarbe : 100g Nitrat, 100g Hydrosulfit NF cone, 8 g Anthrachinonteig, ι kg Stärkekleister.
VII. Wie Beispiel VI. Die indigoblaue Ware wird aber anstatt mit direktziehenden Farbstoffen in bekannter Weise mit Paranitranilinrot überfärbt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Weiß- bzw. Buntätzen mit oxydierbaren Farbstoffen, insbesondere Indigo, gefärbter Ware mittels Stickstoffsauerstoffverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ätzmittel Salze von Stickstoffsauerstoffverbindungen verwendet, die durch kurze Einwirkung warmer, starker Säuren zur Wirkung gebracht werden.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Mitverwendung reduzierender Substanzen in den Ätzdruckfarben, wodurch' mittels einer Aufdruckfarbe auf ein und derselben Gewebestelle hintereinander Reduktions- und OxydationsWirkungen hervorgerufen werden können.
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