DE267408C - - Google Patents

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DE267408C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 267408 KLASSE Sn. GRUPPE
ätzbaren Farbstoffen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1913 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ätzen von Indigo oder anderen auf gleiche Weise ätzbaren Farbstoffen, welches in der Hauptsache darin besteht, daß man auf den gefärbten Stoff eine Druckfärbe aus Glucose, Zinkoxyd und Zinnsalz oder Zinnoxydul aufdruckt, trocknet und hierauf durch ein 20 ° Be. starkes, siedendes Bad von Natron- oder Kalilauge durchgehen läßt, wäscht und trocknet.
Es ist nun schon ein Verfahren zum Ätzen von Indigofarbstoffen mittels Traubenzucker und Alkali bekannt, welches darin besteht, daß man eine Druckfarbe aus einem Gemisch von Traubenzucker, Natronlauge und einem Verdickungsmittel auf indigogefärbten Stoff auf-" druckt, trocknet, einige Zeit dämpft und hierauf das beim Dämpfen gebildete Reduktionsprodukt durch ein schwach alkalisches Bad zieht. Diesem Verfahren haften aber noch verschiedene Nachteile an:
Erstens sind die Druckfarben (da die Reduktionsprodukte Zucker und Alkali in der Farbe enthalten) wenig beständig, da unter der Einwirkung der Lauge der Zucker sehr bald zerstört wird und keine brauchbaren Resultate mehr zu erzielen sind.
Zweitens werden die Drucktücher und Mitläufer durch die stark alkalische Farbe sehr angegriffen und zerstört. Außerdem müssen die bedruckten Stoffe sofort weiterverarbeitet und fertiggestellt werden, da andernfalls die Zersetzung der Ätzfarbe auf dem Stoff vor sich geht und keine Ätzwirkung mehr zu erzielen ist.
Des weiteren muß die Ware nach diesem Verfahren gedämpft werden; hierbei findet eine Küpenbildung auf dem Stoff statt. Das Indigoweiß hat großes Bestreben, durch Aufnahme von Luftsauerstoff wieder zu Indigoblau zurürk zu oxydieren, und da die Ware doch unbedingt den Dämpfer verlassen muß und hierbei wieder mit Luft in Berührung kommt, so ist die notwendige Folge, daß eine teilweise Rückoxydation eintritt und infolgedessen keine reine, klare Ätzung erhalten wird. Dies ist eine der größten Schwierigkeiten, welche dem Verfahren anhaften. Ferner können nach diesem Verfahren nur ganz helle Indigofärbungen geätzt werden; bei mittleren oder gar dunkleren Färbungen versagt das Verfahren vollständig. Nach dem Dämpfen passiert die gedämpfte und geätzte Ware zwecks Abziehens der an den Druckstellen gebildeten Küpe ein schwaches, heißes, alkalisches Bad.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Aufdruck verdickter Glucoselösung auf indigogefärbten Stoff und nachherige Passage durch ein siedend heißes Natronlaugebad den Indigo zu ätzen bzw. abzuziehen vermag; man erzielt so ein weißes Muster auf blauem Grunde. Die Wirkung wird wesentlich erhöht, wenn der Farbe kleine Mengen von Zinnsalz oder Zinnoxydul sowie auch Zinnoxyd zugefügt werden.
Nachfolgend sei das Beispiel einer Weiß- und Buntätze gegeben:
Weißätze.
600 g Zuckerverdickung, 40 g Zinnsalz oder Zinnoxydul, 80 g Zinkoxyd, 280 g Wasser.
Buntätze (Gelb).
600 g Zuckerverdickung, 40 g Zinnsalz und ίο Zinnoxydul, 60 g Indanthrengelb G pulv., 290 g Wasser.
Zucker verdickung.
200 g Britishgum, 1800 g Wasser, 220 g Traubenzucker bis zur völligen Lösung verkochen. Nach dem Aufdruck der Farben wird getrocknet, hierauf durch ein siedendes, 19 bis 20° Be. starkes Natronlaugebad passiert, gewaschen und getrocknet. Man erhält so Weiß-
ao oder Bunteffekte in blauem Fond.
Während also nach dem eingangs beschriebenen bekannten Verfahren die Ware gedämpft _ werden muß, ist dies bei dem vorliegenden nicht erforderlich. Dies wäre auch zwecklos, da das Ätzen hier nicht durch Dämpfen, sondern direkt in dem siedenden, 20 ° Be. starken Natronlaugebad stattfindet, wodurch erstens die Operation des Dämpfens gespart und zweitens mit Sicherheit eine Rückoxydation vermieden wird, da Ätzen und Abziehen der Ätze in einem einzigen Bade stattfindet, welches der Luft keinen Zutritt gestattet. Mit diesem Verfahren werden nun gegenüber dem bekannten neue, bessere Wirkungen erzielt, von denen nachstehend einige angeführt sind:
Erstens sind die Druckfarben, da sie keine Natronlauge enthalten, unbeschränkt haltbar und ergeben nach monatelangem Stehen noch genau die gleichen guten Resultate. '
Dann werden die Drucktücher und Mitläufer der Druckmaschine nicht angegriffen von der unschädlichen Druckfarbe.
Außerdem kann die mit der Farbe bedruckte Ware unbeschränkt lange liegen bleiben, ohne an ihrer Wirkung im geringsten einzubüßen.
Des weiteren kommt das Dämpfen der bedruckten Ware in Wegfall, da das Ätzen des Stoffes im Bade stattfindet.
Und endlich wird Ätzen und Abziehen der Ätze in einem Bade bewirkt, welches aus siedend heißer Natronlauge von 20 ° Be. besteht, und da der Ätzprozeß unterhalb der Flotte stattfindet, wird dem Sauerstoff der Luft der Zutritt verwehrt und hierdurch eine teilweise Rückoxydation an den geätzten Stellen verhütet und eine reine, klare Ätzung und demzufolge klares Weiß erzielt. Infolgedessen arbeitet dieses Verfahren absolut sicher.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zum Weiß- oder Buntätzen Von Indigo oder anderen auf gleiche Weise ätzbaren Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den gefärbten Stoff eine Druckfarbe aus Glucose, Zinkoxyd und Zinnsalz oder Zinnoxydul und erforderlichenfalls nicht ätzbarem Küpenfarbstoff aufdruckt, trocknet und hierauf durch ein 20 ° Be. starkes siedendes Bad von Natron- oder Kalilauge durchgehen läßt, wäscht und trocknet.
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