DE293400C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06Q—DECORATING TEXTILES
- D06Q1/00—Decorating textiles
- D06Q1/02—Producing patterns by locally destroying or modifying the fibres of a web by chemical actions, e.g. making translucent
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT:
PATENTSCHRIFT
KLASSE Sn. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. April 1914 ab.
Durch die Patentschrift 71480 ist die Erzielung partieller Rauheffekte auf rauhfähigen
Geweben durch Aufdruck von Rauhreserven bekannt geworden, welche an den bedruckten
Stellen das Rauhen verhindern, somit die gemusterte Rauhdecke nur an den nicht mit
Rauhreserven bedruckten Gewebestellen entstehen lassen. Man erhält auf diese Weise,
da das Gewebe im ungerauhten Fond vollständig erhalten bleibt, am Schluß ein schweres,
dickes Gewebe mit stellenweisen Rauheffekten, da nur ein solches Gewebe zur Anwendung
gelangen kann, welches zufolge seines rauhfähigen groben Schusses eine Rauhdecke
ermöglicht. , '
Es ist nun gefunden worden, daß in technisch einfacher und wirtschaftlich vorteilhafter
Weise Gewebe mit stellenweisen Rauheffekten erhalten werden, wenn man gemischte, aus
pflanzlichen und tierischen Fasern bestehende Gewebe mit Rauhreserven bedruckt, welche
nicht nur das Rauhen an den bedruckten Stellen verhindern, sondern gleichzeitig eine
Zerstörung oder Löslichmachung der einen die Rauhdecke ermöglichenden Faserart bewirken.
Es bleibt sodann an den bedruckten Stellen nur die ungerauhte Faser der anderen Art
übrig, während an den nicht bedruckten Stellen beide Fasern, somit auch die partielle
Rauhdecke erhalten bleibt. Bei der Durchführung des Verfahrens geht man folgenderweise
vor:
1. Auf einem aus pflanzlicher und tierischer Faser bestehenden Gewebe wird säurehaltige.
oder später säurebildende oder die pflanzliche Faser zerstörende Rauhreserve gedruckt. Die
Rauhreserve verhindert das Rauhen einerseits und bewirkt die Zerstörung der pflanzlichen
Faser andererseits, so daß an den ungerauhten, mit Rauhreserven bedruckten Stellen die
tierische Faser übrig, dagegen an den nicht mit Rauhreserve bedruckten Stellen das gemischte
Gewebe mit stellenweiser Rauhdecke erhalten bleibt.
2. Auf einem aus tierischer und pflanzlicher Faser bestehenden Gewebe wird alkalische
Rauhreserve oder tierische Faser lösende Rauhreserve gedruckt, welche die Verhinderung
der Rauhe und Zerstörung der tierischen Faser an den bedruckten Stellen besorgt,
so daß an diesen Stellen die pflanzliche Faser übrigbleibt, während an den nicht bedruckten
Stellen beide Arten Gewebefasern und die stellenweise Rauhdecke erhalten bleibt.
Die Anwendung einer faserzerstörenden Rauhreserve ermöglicht die Erzielung von
stellenweisen Rauheffekten auf Fondgeweben, welche für sich allein zum Rauhen vollständig
ungeeignet wären, da sie die Bildung einer Rauhdecke mangels geeigneten Materials überhaupt
unmöglich machen, andererseits auf der Rauhmaschine zerreißen würden. Die Erzielung
stellenweiser Rauheffekte auf derartigen Fondgeweben ist insofern möglich, als im Mo-
mente des Rauhens noch das ganze Fasermaterial des zur Anwendung kommenden gemischten
Gewebes erhalten ist, so daß an den nicht niit Rauhreserve bedruckten, Stellen
die stellenweise Rauhdecke entstehen kann, während an den mit Rauhreserve bedruckten
Stellen nicht nur die Rauhe des rauhfähigen Schusses der einen Art durch die Rauhreserve
verhindert, sondern auch die Zerstörung oder der Angriff des feinen Schusses des Fondgewebes
der anderen Art durch den Schutz der Rauhreserve und dadurch verhindert ist, daß
die rauhfähigen Schußfäden diese gleichsam verstecken, d. h. der Rauhmaschine unzugänglieh
machen.
Ausführungsbeispiele:
Eine Rauhreserve, welche die pflanzliche Faser zerstört, besteht aus 200 Teilen Schwefeisäure
660Be und 800 Teilen Dextrin verdickung (2:1, d.h. 2 Teile auf 1 Teil Wasser).
Eine Rauhreserve, welche die tierische Faser zerstört, besteht aus 600 Teilen Natronlauge
40 ° Be und 600 Teilen Dextrinverdickung (2:1).
Die angeführten Rauhreserven werden gedruckt, dann wird die Ware behufs Erzeugung
des stellenweisen Flors gerauhf, worauf durch Behandlung bei höherer Temperatur
(Durchnehmen durch einen Matherplattdämpfer .oder einen Karbonisierofen, Ziehen über einen
Trockenzylinder) die faserzerstörende Wirkung der Rauhreserve zur Geltung kommt.
Man kann bei der Durchführung des obigen Verfahrens in manchen Fällen auch derart
arbeiten, daß der Aufdruck einer die tierische Rauhdecke zerstörenden bzw. lösenden Farbe
erst nach dem Rauhprozeß erfolgt.
Nach Zerstörung bzw. Löslichmachung der
Faser werden durch Waschen die Überreste entfernt, wobei, wenn es sich um Zerstörung
der tierischen Faser handelte, in die Waschwässer entsprechende Zusätze (Dextrin, Glukose,
Glyzerin, Gelatine) gemacht werden, um eine angreifende Wirkung der abfallenden Lauge
auf die bleibenden tierischen Gewebeteile aufzuheben.
Der weitere färberische Ausbau oben beschriebener Verfahren gestattet:
i. die Beimengung von Farbstoffen und Farbstoffe fixierenden Mitteln in die faserzerstörende
Rauhreserve, so daß die übrigbleibende Faser angefärbt wird,
2. die Anwendung von Druckfarben, welche nur auf der einen Art der Fasern eine Fixierung
der Farbstoffe mit sich bringen,
3. eine Kombination der unter 1. und 2. erwähnten Arbeitsweisen,
4. die Erzielung von Effekten, welche darauf beruhen, daß die Ware mit Farbbändern
behandelt wird, welche nur die Anfärbung einer Art der Fasern ermöglicht, so daß die andere
Faser ungefärbt oder schwach angefärbt verbleibt,
5. die Erzielung von Effekten, welche darauf beruhen, daß die Ware in Farbbädern
mit einem oder zwei oder mehreren verschiedenen Farbstoffen in einem Bad oder in zwei
oder mehreren aufeinanderfolgenden Farbbädern behandelt wird, so daß eine gleichartige
oder auch verschiedene Färbung der zweierlei Fasergattungen entsteht,
6. eine Kombination von unter 4. und 2. oder andererseits 5. und 2. angeführten Arbeitsweisen.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von gemusterten Geweben mit stellenweisen Rauheffekten, dadurch gekennzeichnet, daß auf gemischten, aus pflanzlichen und tierischen Fasern bestehenden Geweben eine die eine Faserart zerstörende bzw. lösende Rauhreserve aufgedruckt wird, zum Zwecke, an den bedruckten Stellen nur die ungerauhte Faser der einen Art, an den- nicht bedruckten Stellen hingegen beide Fasern, somit auch die stellenweise Rauhdecke, zu erhalten.
- 2.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufdruck einer die tierische Rauhdecke zerstörenden bzw. löslich machenden Druckfarbe nach vollendetem Rauhprozeß erfolgt. ' .
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der faserzerstörenden Rauhreserve bzw. Druckfarbe Farbstoffe und farbstofffixierende Mittel beigefügt werden, welche die zurückbleibende Faser an den reservierten Stellen anfärben.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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