DE176426C - - Google Patents

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DE176426C
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acetate
reserve
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etching
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

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I
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 176426 — ! KLASSE Bn. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1905 ab.
Es war bisher nicht möglich, unter dem echten sogen. Blaurotartikel, wie er durch Aufdruck von Küpenfarbstoffen, z. B. Indigo, Indanthren, mittels Hydrosulfite auf mit Paranitranilinrot gefärbte Ware hergestellt wird, weiße und bunte Ätzen zu erhalten. Unechte Ausführungen lassen sich mit Hilfe basischer Farbstoffe, z. B. Acetinblau, Triphenylmethanfarbstoffe unter Paranitranilin . reserviert
ίο (Rolf f'scher Tanninreserveartikel), durch einfache Ätzungen mittels Hydrosulfite herstellen. Diese basischen Farbstoffe entsprechen aber durchaus nicht den erforderlichen Echtheitsbedingungen. Dianisidinnaphtolblau neben Pararot kommt'wegen seiner Schweißunechtheit nicht in Frage, ebensowenig das alkaliunechte Berlinerblau unter oder neben Pararot.
Dagegen gelang es bisher nicht, echte Küpenfarbstoffe, z. B. Indanthren, Flavanthren usw., auf Parahitranilinrot und andere echte Ausfärbungen aufgedruckt weiß und farbig zu reservieren.
Es ist nun gefunden worden, daß, wenn
man die als Ätze wirkenden haltbaren Hydrosulfitverbindungen mit Metallsalzreserven zusammenbringt, es möglich ist, den Grund zu ätzen und gleichzeitig die Aufdruckküpenfarbstoffe zu reservieren. Die Versuche haben gezeigt, daß Ätze und Reserve sich nicht gegenseitig in ihrer Wirkung beeinträchtigen, und daß man sowohl sehr scharfe Ätzungen als auch Reservierungen erhalten kann. Zur Herstellung dieser Ätzreserven fügt man zu
den Ätzen, die aus haltbaren Hydrosulfitverbindungen bestehen, Metallsalze, wie ■ ζ. Β. Bleisulfat, schwefligsaures Blei, Bleiacetat, Zinkacetat, Zinksulfat, Aluminiumacetat, Chromacetat u. dgl., zu.
Das Ergebnis, welches mit diesen Ätzreserven erreicht wird, ist überraschend; denn unerwarteterweise reservieren die bisher meistens in Gegenwart von Oxydationsmitteln, wie Kupfersalzen, Nitraten, Chloraten, angewendeten Metallsalze, wie sich aus dem vorliegenden Verfahren ergibt, auch in Gegenwart eines Reduktionsmittels Küpenfarbstoffe, während das Reduktionsmittel, wie z. B. Hydrosulfit N F, Rongalit B oder C usw., in der Uberdruckfarbe selbst als Fixierungsmittel wirkt. Man mußte annehmen, daß diese Küpenfarbstoffe an der Stelle, wo dieses Reduktionsmittel aufgedruckt ist, sich um so eher fixieren würden, und die an der gleichen Stelle vorhandene Reserve demnach ihre Wirkung nicht äußern würde. .
Mit den Ätzreserven gemäß vorliegendem Verfahren erhält man vollständig neue Druckartikel, die außerordentlich echt sind. Denn die Überdruckfarben sind nicht nur durchaus echt,, sondern es gibt auch unter den Farbstoffen, die sich hier als Grundierung eignen, . d. h. die sich mit Hydrosulfit ätzen lassen, solche, die allen Anforderungen auf Echtheit genügen, wie z. B. Paranitranilinrot.
Es ist ferner möglich, die Ätzreserven selbst wieder vollständig echt zu illuminieren. Die Gelbätzreserve wird durch Aufdrucken
einer Ätzreserve, die Bleisalze enthält, und nachheriges Chromieren erhalten, genau wie bei den Blaudruckpappartikeln.
Will man Weiß neben Gelb als Ätzreserve drucken, so nimmt man für Weiß eine Ätzreserve, welche keine Beisalze, sondern andere Metallsalze als Reservierungsmittel enthält. Eine vollständig echte Blauätzreserve wird erhalten, indem man Beizenfarbstoffe, die
ίο gegen Hydrosulfit widerstandsfähig sind, und sich schon durch kurzes Dämpfen (3 Minuten) mit Metallsalzen (Beizen) fixieren, z. B: Chromoglauzin V M Teig (Höchst), den Ätzreserven zugibt. Dabei erhält man Grün durch Hinzufügung solcher Farbstoffe zu einer Bleiätzreserve und nachheriges Chromieren.
Zur Herstellung dieser Artikel druckt man auf Färbungen, die mittels Farbstoffe hergestellt sind, die sich durch Hydrosulfite ätzen lassen, wie z. B. Paranitranilinrot, wie solches durch Kuppeln von ß-Naphtol und diazotiertem Paranitranilin auf der Faser hergestellt wird, diese Ätzreserven auf.
Nach dem Trocknen überdruckt man mit einem Küpenfarbstoff z. B. Indanthren, Flavanthren usw. und trocknet. Sodann wird 3 Minuten bei 103 ° in Math erplatt gedämpft, dann wäscht man und chromiert, falls eine Gelb- oder Grünätzreserve resultieren soll. Alsdann wird gut geseift.
Beispiele von Ätzreserven.
I. Ätzreserve mit Bleisalzen.
British gum 100
China Clay oder gebrannte Stärke 60
Wasser 140
Gummilösung 1:1 30 bis 60
4<j Hydrosulfit N F Höchst 300 - 350
Auf dem Wasserbade erhitzen, bis genügend Wasser verdampft ist und das Ganze gut dick geworden ist. Alsdann kalt rühren.
Hinzugeben:
Bleisulfatpaste ... 200 bis 300
Bleiacetat 180 - 200
Man läßt die Druckfarbe längere Zeit stehen, alsdann wird gut gemahlen.
2. Weißätzreserven ohne Bleisalze.
British gum 100 g
China Clay oder gebrannte Stärke 60 g
Wasser 140 g
Gummilösung 30 bis 60 g
Hydrosulfit N F Höchst 250 - 350 g
Auf dem Wasserbade erhitzen, bis gut dick.
Einrühren in Schwefelzink (frisch gefällt),
Lithopon oder eine Kombination von diesen beiden 250 bis 350 g. Auf dem Wasserbade erhitzen, bis wieder gut dick.
Hinzugeben:
Zinkacetat . 60 bis 120 g
Essigsaure Tonerde 8 Prozent 40 - 80 ecm.
Längere Zeit stehen lassen, alsdann gut mahlen.
3. Blauätzreserve, a) Druckfarbe.
British gum 80 Vo
Gebrannte Stärke 40
Wasser 110
Gummilösung ι : ι .... 20 bis 40 . Hydrosulfit N F Höchst 180 - 220
Auf dem Wasserbade erhitzen, bis gut dick, sodanri abkühlen.
Hinzugeben:
Bleisulfat 200 bis 250
Schwefligsaures Blei frisch ge-
fällte Paste · 100 - 120
Bleiacetat 100 - 120
Chromoglauzin Stamm 160 - 250
Längere Zeit stehen lassen, alsdann mahlen.
b) Chromoglauzin Stamm.
Britsh gum 68 bis 95
Wasser. 60 - 85
Gummilösung 1 : 1 20 - 27. Auf dem W'asserbade erhitzen, bis gut dick, abkühlen.
Mit Gummilösung einstellen auf 132 bis 180 Chromoglauzin in V M Teig
(B. A. S. F.). ·· ·· ··· 10-25
Grünes Chroniacetat. 18 - 45 9^
160 bis 250
Beispiel von Überdruckfarben.
I. Indanthren-Überdruckfarbe.
a) Verdickung. Gummilösung 1 :' 1 ..'. . 200 Dextrin 80
Natronlauge 40 ° Be. .. 400
^^————
680
b) Druckfarbe.
Verdickung 540 bis 410
Festes Ätznatron ο - 5o
Rongalit B (B. A. S. F.) 280 - 320 no
Indanthren S Teig (B. A. S. F.) 180 - 220
1000 bis 1000 Druckfarbe mahlen.
2. Flavanthren-Uberdruckfarbe. H5
a) Verdickung.
Dextrin 200
Kaolin . 150
Wasser ._ 300
Festes Ätznatron 350
1000
b) Druckfarbe.
Verdickung 540 bis 460
Rongalit B 330 - 370
Flavanthren Teig (B. A. S. F.) 130 - 170
1000 bis 1000 Druckfarbe mahlen.
Die Druckfarben müssen so hergestellt werden, daß man einen genügend steifen Papp erhält, der die bei Reservierungen erforderliche Deck- und Schutzkraft besitzt. Deshalb müssen die Ätzreserven, bevor sie gedruckt werden, möglichst zweimal 24 Stunden stehen, und werden erst dann in der Mühle gut gemahlen. Die Druckfarben sind gut haltbar, verlieren auch nach mehreren Tagen nicht ihre Ätzkraft.
Das Drucken der Ätzreserven geschieht entweder mit Modeln (Perrotinen) oder Kupferwalzen, die mit tiefer Pappgravur versehen sind, wie sie beim Blaudruckpappartikel verwendet werden. Dabei müssen die Ätzreserven für Perrotinendruck weniger dick als jene für Kupferwalzendruck sein, und für letztere richtet sich die Zusammensetzung der Ätzreserven auch wieder nach der Tiefe der Gravur.
Das Überdrucken mit den Überdruckfarben hat wegen deren starker Alkalität mit seichten Walzen zu geschehen, da sonst keine klaren Farben erzielt werden. Daher müssen besonders noch diese Überdruckfarben nach der Tiefe der Gravuren eingestellt werden.
Das Dämpfen wird im Matherplattschnelldämper vorgenommen. Man dämpft 3 bis 3J/2 Minuten bei 103 bis io6°. Dabei ist es sowohl für die Entwicklung der Über-. druckfarbe als auch im besonderen für die Wirkung der Ätzreserven notwendig, die besonders beim Dämpfen von Küpenfarbendrucken erforderlichen Vorsichtsmaßregeln genau zu beobachten. Der Dampf darf nicht zu trocken sein, er muß die richtige Temperatur haben, und es darf keine Luft in den Dampf apparat eintreten können. Bei den Buntätzreserven, die Farbstoffe enthalten, welche durch Hydrosulfit in Leukobasen umgewandelt werden, hat das Waschen nach dem Dämpfen der Entwicklung der Farben wegen erst nach einiger Zeit ('/2 Stunde) zu geschehen. Die Ware bleibt dann noch so lange im Wasser (fließenden) liegen, bis der Farbstoff der Buntätzreserve vollständig entwickelt ist. Erst dann wird geseift.
Das Seifen geschieht bei 60 bis 8o° während 2 bis 3 Minuten. Es ist dies ein Haupterfordernis, wenn klare Überdruckfarben erhalten werden sollen.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Herstellung von Ätzreserven unter Küpenfarbstoffen auf mittels Hydrosulfiten ätzbaren Färbungen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Färbung eine Hydrosulfitätze aufdruckt, die neben Hydrosulfiten gleichzeitig den darüberzudruckenden Küpenfarbstoff reservierende Metallsalze, wie Bleisulfat, schwefligsaures Blei, Bleiacetat, Zinkacetat, Zinksulfat, Aluminiumacetat, Chromacetat usw., enthält, worauf nach Aufdruck des Küpenfarbstoffes in bekannter Weise gedämpft und gewaschen wird.
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