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Bei der Herstellung von Ätzeffekten auf Küpenfarbstoffen durch Reduktionsmittel, z. B. Formaldehydsulfoxylate oder Hydrosulfite, besteht die Schwierigkeit, dass die geätzten Stellen nach dem Verlassen des Dämpfers sehr luftempfindlich sind, so dass es höchstens
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gelingt, reine Ätzeffekte zu erzielen.
Es wurde nun gefunden, dass man unmittelbar vollkommen iaftbeständige Ätzeffckte
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verbindungen, die einen Alkarylrest enthalten, zusetzt.
Je nach der Art des geätzten Küpenfarbstoffes erhält man hiebei f'ntweder Wf'iss- pfekte, wie bei Thioindigo, bei dem eine schwachgefärbte Verbindung entsteht, die sich , chon mit warmem Wasser leicht von der Faser entfernen lässt. oder man erhält unmittelbar Bunteffekte. So entsteht z. B. beim Atzen von Indigo eine intensiv chromgclbe Verbindung, die an der Luft durchaus haltbar ist, so dass man in diesem Falle also zu schönen Gelbeffekten gelangt. Diese lassen sich noch nuancieren, indem man den Atzfarben Metall- verbindungen, zweckmässig Metalloxyde oder -hydroxyde, hinzufugt. Gleichzeitig werden hiedurch die Echtheitseigeuschaften verbessert.
Es entsteht l. B. hef Zusatz von Zinkoxyd ein lebhaftes Orange, das selbst kochenden Alkalien widersteht. Magnesia ergibt ein Schwefelgelb, Tonerde eine Creme, Eisen ein Braunolive usw. Die Homologen und Substitutionsprodukte des Indigos ergeben ähnliche Bunteffekte. Auch Indanthren- und Algolfarben liefern nach dem vorliegenden Verfahren luftbeständige Ätzeffekte. und zwar teils Weiss-, teils bunteffeckt. Als Beispiel eines Farbstoffes, der ein Rot ergibt, ist der aus Dibromisatin und α-Anthrol erhaltiche indigoide Farbstoff zu nennen.
Verwendet man die durch Einwirkung sulfierender Mittel auf die genannten organischen Alkarylammonimyerbindungen erhältlichen Sulfosauren. welche einen sulfierten Alkarylrest nthaltpn, so erhält man luftbeständige Atzen, die um Abziehbade, vor allem auch auf Indigo, ein reines Weiss ergeben. Bei Benützung dieser Körper ist ein Zusatz von Metallverbindungen, namentlich Zinkweiss, für den Atzeffekt ebenfalls förderlich. Beim Ätzen von Indigo entstehen auch hier zunächst gelb bis orange gefärbte. luftbeständige Verbindungen. die sich aber durch die bei der Rongalitätze übliche Behandlung mit heissen. alkalischen Bädern vollständig von der Faser entfernen lassen.
Da sie sich durch eine bemerkenswerte Löslichkeit in Alkalien auszeichnen, wird das ätzverfahren auch noch insofern vereinfacht, als die Zeitdauer, die der Stoff im Abzngsbade verweilen muss, gekürzt werden und die Temperatur des Bades niedriger gehalten werden kann. Ebenso wie Indigo selbst lassen sich auch andere Küpenfarbstoffe, die nur bunteffekte liefern, nach dem vorliegenden Verfahren weiss ätzen, wie z. B. Tolylindigo, Mono- und Dibromindigo usw.
Den Ätzpasten lassen sich auch zum Aufdruck geeignete Farbstoffe, z. B. Schwefelfarben, zusetzen, ferner kann man ihnen für besondere Zwecke die auch sonst im Kattundruck benützten Substanzen, wie Alkalien. Glyzerin. Terpentinöl, Katalysatoren und dgl., zufügen
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Beispiel 1.
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<tb> 150 <SEP> Teile <SEP> Rongalit <SEP> 0 <SEP> oder <SEP> Hydrosulfit <SEP> in <SEP> Pulver
<tb> 150 <SEP> ,, <SEP> Wasser
<tb> 70 <SEP> ,, <SEP> Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid
<tb> 100 <SEP> ,, <SEP> Wasser
<tb> 530 <SEP> ,, <SEP> Verdickung
<tb> 1000 <SEP> Teile.
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<tb>
100 <SEP> Teile <SEP> Zinkweiss <SEP> angeteigt <SEP> mit
<tb> 100 <SEP> ,, <SEP> Wasser
<tb> 70,, <SEP> Dimethylphenylbenzylammoniumchlorid
<tb> 100"Wasser
<tb> 150 <SEP> Rongalit <SEP> C <SEP> bzw. <SEP> Hydrosulfit
<tb> 100"Natriumsulfit
<tb> 40 <SEP> ,, <SEP> Anthrachinonpaste <SEP> 30%
<tb> 340 <SEP> ,, <SEP> Verdickung.
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1000 <SEP> Teile.
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Das Zinkweiss kann durch andere Metalloxyde, Hydroxyde oder Salze ersetzt werden.
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mit warmem Wasser, dem etwas Natronlauge oder dgl. zugesetzt sein kann, gewaschen und eventuell geseift.
An Stelle von Dimethylphenylbenzylammoniumehlorid lassen sich andere, einen Alkarylrest enthaltende Ammoniumbasen verwenden, z. B. die aus
Benzylchlorid und Dialkyl-m-aminophenol ,, - dimethylanilin-m-sulfosäure
Tetramethyldiaminodiphenylmethan ,, - Leukomalachitgrün --KarbinolbasedesMalachitgrüns ,, ,, Leukokristallviolett uder die aus substituierten Benzylchloriden oder anderen Alkarylhalotden, wie Xylylchlorid, M-Oblormethylnaphtalin usw. mit tertiären Basen erhältlichen Ammoniumverbindungen. In entsprechender Weise verfahrt man bei Verwendung der durch Einwirkung suinerender Mittel erhaltenen Sulfosauren von Alkarylammoniumverbindungen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Ätzeffekten auf Küpenfarbstoffe mittels Formaldehydsulfoxylaten, Formaldehydhydrosulfiten oder Hydrosulfiten, dadurch gekennzeichnet, dass man den Atzfarben organische Ammoniumverbindungen, die einen Alkarylrest enthalten, zusetzt.