DE822084C

DE822084C - Verfahren zur Erzeugung von Zwei- oder Mehrtoneffekten auf pflanzlichen Geweben

Info

Publication number: DE822084C
Application number: DEB3190A
Authority: DE
Inventors: Gottfried Mueller
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1950-04-23
Filing date: 1950-04-23
Publication date: 1951-11-22

Description

Verfahren zur Erzeugung von Zwei- oder Mehrtoneffekten auf pflanzlichen Geweben Es wurde gefunden, daß man in einfacher Weise Zwei- oder illehrtoneffekte auf pflanzlichen Geweben erzeugen kann, wenn man auf die pflanzlichen Gewebe Polyvinyllactame mit Hilfe von Verdickungsmitteln, zweckmäßig in Form von Mustern, aufdruckt, die Gewebe dann mit Alkalilauge behandelt und schließlich, gegebenenfalls nach einerZwischenspülung undTrocknung, mit Küpen-oder Schwefelfarbstoffen . oder auch substantiven Farbstoffen färbt.
Geeignete Polyvinyllactame sind beispielsweise Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylcaprolactam oder Polyvinylpiperidon. Brauchbare Verdickungsmittel sind Stärketragant, Britischgummi oder auch Holzglykolsäureäther (vgl. Patentschrift 750 328). Zur Alkalibehandlung eignen sich insbesondere Natronlauge oder Kalilauge der verschiedensten Konzentrationen. Für praktische Zwecke empfehlen sich insbesondere Konzentrationen von etwa 12 bis 17%. Durch die Laugebehandlung findet eine Fixierung der Polyvinyllactame und zuweilen auch der Verdickungsmittel auf dem Gewebe statt. Nach der Behandlung mit den genannten Laugen ist eine Zwischenspülung und Trocknung zweckmäßig, kann jedoch unter Umständen bei der anschließenden Färbung mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen unterbleiben.
Man erhält nach dem vorliegenden Verfahren einwandfrei stehende Zweitoneffekte auf pflanzlichen Geweben. Durch Aufdruck von Verdickungsmitteln mit verschiedenem Gehalt an Polyvinyllactamen (Coupüren) kann man auch Mehrtoneffekte erhalten. Die tiefer gefärbten Effekte kommen dadurch zustande, daß die Polyvinyllactame, insbesondere in ihrer durch Laugen koagulierten Form, eine größere Affinität zu den genannten Farbstoffklassen haben als das unbedruckte Gewebe.
Die in folgendem Beispiel genannten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel Ein Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste, die aus 3oo Teilen Polyvinylpyrrolidon und 7oo Teilen einer Stärketragantverdickung besteht, in Mustern bedruckt, das bedruckte Gewebe nach dem Trocknen 5 Minuten lang bei Zimmertemperatur mit i5o/oiger Natronlauge behandelt, abgequetscht und gespült und schließlich in der für substantive Farbstoffe üblichen Weise mit i °/o Siriusrot 4 B (vgl. S c h u 1 t z, Farbstoff tabellen, 7. Auf l., 193r, Nr. 566) gefärbt. Nach dem üblichen Spülen und Trocknen erhält man scharf stehende tiefrote Muster auf hellrotem Untergrund.
Ähnliche Effekte erhält man, wenn man an Stelle von Siriusrot .4 B einen Schwefelfarbstoff, z. B. Immedialreinblau (S c h u 1 t z, a. a. O. Nr. Io99), oder einen Küpenfarbstoff, z. B. Indanthrenbrillantgrün B (S c h u 1 t z, a. a. O. Nr. 1269), verwendet.

Claims

PATENT ANSPI,Ul;ll: Verfahren zur Erzeugung von Zwei- oder Mehrtoneffekten auf pflanzlichen Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die pflanzlichen Gewebe Polyvinyllactame mit Hilfe von Verdickungsmitteln, zweckmäßig in Form von Mustern, aufdruckt, die Gewebe dann mit Alkalilaugen behandelt und schließlich, gegebenenfalls nach einer Zwischenspülung und Trocknung, mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen oder auch substantiven Farbstoffen färbt.