DE242609C - - Google Patents

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DE242609C
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phenylenediamine
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/32General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using oxidation dyes

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT·.
PATENTSCHRIFT
- M 242609 KLASSE Bm. GRUPPE
Zusatz zum Patent 176062 vom 21. Dezember 1904.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Oktober 1910 ab. Längste Dauer: 20. Dezember 1919.
Wie Henri Schmid im Jahre 1904 festgestellt und in der Patentschrift 176062 beschrieben hat, läßt sich aus p-Phenylendiamin durch Oxydation auf der Faser ein echtes Braun erzeugen, wenn man von Mineralsäure ganz oder teilweise befreites p-Phenylendiaminsalz oder die freie p-Phenylendiaminbase zusammen mit Chloraten und Vanadiumsalzen durch Färben oder Drucken auf den Stoff aufbringt und die Oxydation durch Hängen oder Dämpfen bewirkt. Später gelang es Schmid, an Stelle des so entstehenden rotstichigen Brauns ein mehr gelbstichiges Braun durch einfaches Oxydieren auf der Faser zu erhalten, indem er m-Aminophenole anwendete.
Die Versuche, ein dem sehr geschätzten
Manganbisterbraun im Tone nahekommendes Braun auf der pflanzlichen Faser zu erzeugen, haben nun ergeben, daß sich hierzu nicht alle substituierten p-Phenylendiamine und deren Homologe, wie z. B. Toluylendiamine. eignen, sondern daß nur diejenigen, welche eine elektronegative Gruppe im Kern besitzen, so insbesondere das Nitro-p-phenylendiamin, bei der Oxydation braune Nuancen liefern, die als wirklicher Ersatz für das beliebte Bisterbraun und die damit hergestellten Modetöne in der Färberei und Druckerei dienen können. Die genannten substituierten p-Pheriylendiamine können, ebenso wie für das p-Phenylendiamin selbst im Hauptpatent angegeben ist, als freie 35
Basen oder der besseren Löslichkeit wegen zweckmäßig in Gegenwart organischer Säuren oder geringer Mengen von Mineralsäuren zur Verwendung kommen.
Es ist bekannt, Nitro-p-phenylendiamin zum Färben von Pelzen, Haaren, Federn u. dgl. tierischen Fasern zu verwenden, indem man diese Waren gebeizt oder ungeheizt mit einer wäßrigen Lösung des Nitrophenylendiamins unter Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd mehrere Stunden behandelt und dann spült. Die erhaltenen Töne sind ohne Beize bordeauxrot, auf der gebeizten Faser meist braunrot, und die Herstellung von Ätzeffekten ist dabei nicht möglich. Bei dem vorliegenden Verfahren werden dagegen Färbungen auf der pflanzlichen Faser erzeugt, und zwar solche von bisterähnlichen Farbentönen oder Modetönen; Es wird dabei die Färbung durch Klotzen, Trocknen und' Dämpfen erzeugt, wobei die Erzeugung von Ätzeffekten ohne Schwierigkeit gelingt. Als Oxydationsmittel ist Wasserstoffsuperoxyd bei, -. diesem Verfahren nicht geeignet. Das . vorliegende Verfahren besitzt also in jeder Hin- sieht neue Merkmale. - ■ .
Um die Ausübung des neuen Verfahrens in der Praxis an einem Beispiel zu erläutern, diene folgendes:
Das weiße Gewebe wird auf der dreiwalzigen Foulardmaschine durch ein kaltes Klotzbad gezogen, das, falls es sich um Erzeugung
von mittleren und dunklen Tönen handelt, wie folgt zusammengesetzt sein kann:
I. mittlere Töne dunkle Töne
Nitro-p-phenylendiamin 250 g 450 g
Ameisensäure 300 g 550 g
Heißes Wasser 6000 g 6270 g.
II.
Natriumchlorat 200 g 340 g
Ammoniumchlorid .... 200 g 480 g
Wasser 2600 g 1260 g.
III.
Brechweinstein in GIy-
cerin gelöst . 200 g 200 g
Ammoniumvanadat-
lösung ι Promille... 250 g 450 g.
Die Lösungen I und II werden in kaltem Zustande gemischt und alsdann die Lösung III hinzugesetzt.
Es wird nun auf die geklotzte und getrocknete Ware vor dem Dämpfen zur Erzeugung von Weißeffekten folgende Ätze aufgedruckt:
iv.
Rongalit C 2500 g
Wasser . 1000 g
Gummilösung 1:1 5000 g
Kaliumsulfit 45 ° Be 500 g
Natriumacetat 500 g
Zinkpasta 1:1 (Zinkoxydteig 50 Prozent) 500 g
10 kg. 35
Die Ware wird alsdann im Mather-Platt 5 Minuten bei 105 ° gedämpft, heiß geseift, gespült und getrocknet.
Will man neben Weiß auch Bunteffekte erzielen, so kann das auf übliche Weise durch Zusatz basischer Farbstoffe oder von Schwefelfarbstoffen zur Weißätze geschehen; die Farbstoffe müssen natürlich der Wirkung des Rongalits C widerstehen können.
Auch durch direkten Druck werden gemäß vorliegendem Verfahren schöne Brauntöne erzielt. In diesem Falle wird das Gewebe beispielsweise mit folgender Druckfarbe bedruckt:
V VI
für mittlere für tiefe
Töne Töne
Nitro-p-phenylendiamin 250 g 450 g
Ameisensäure 300 g 550 g
Wasser . 500 g 300 g
Tragantschleim 10 Prozent 6550 g 6170 g
Natriumchlorat 300 g 340 g
Wasser 600 g 600 g
Ammoniumchlorid .... 250 g 480 g Ammoniumvanadat-
lösung ι Promille. . . 250 g 45ο g
Mit Wasser einstellen auf 10 kg 10 kg.
Nach dem Trocknen wird die Ware 5 Minuten bei 105 ° gedämpft und gewaschen. Nimmt man statt 250 g Nitro-p-phenylendiamin nur z. B. 100 g auf 10 kg Druckfarbe bzw. Klotzbad, so erhält man noch sehr schöne Tabaktöne. Die erhaltenen Brauntöne widerstehen selbst einem heftigen Chloren. Ihre Licht- und Seifenechtheit ist vorzüglich.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Abänderung des Verfahrens nach Patent 176062 zur Erzeugung von echtem Braun in der Färberei und Druckerei, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Erzeugung von bisterbraunähnlichen Farbentönen und Modetönen auf Baumwolle solche substituierte p-Phenylendiamine oder p-Toluylendiamine verwendet, welche eine elektronegative Gruppe im Kern enthalten.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Diamin das Nitro-p-phenylendiamin oder Nitro-p-toluylendiamin angewendet wird.
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