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Verfahren zur Herstellung von Un)-und Kontrastfärbungen auf halbwollenen Gespinsten und Geweben.
In der deutschen Patentschrift Nr. 137947 ist angegeben, dass die reservierende Wirkung von Gerbstoffen und Metallsalzen durch Vorbehandeln der Wolle in Halbwollwaren in der Weise nutzbar gemacht werden kann, dass die Wolle durch eine nicht zu energische Behandlung mit Gerbstoffen und Metallsalzen ihrer Aufnahmefähigkeit zum Teil beraubt wird, die so der Baumwolle in den Färbeeigenschaften ähnlicher gemacht und somit das UnifÅarbcll der beiden Fasern erleichtert wird. Es bezieht sich dies, wie dort angeführt, auf das erleichterte Unifärben von l lalbwollwaren mit direkten Farbstoffen in einem Bade.
Es wurde nun ein Verfahren für das Färben von halbwollenen Gespinsten und Geweben aufgefunden, das gegenüber diesem Verfahren und den sonstigen bisher üblichen Methoden der Halbwollfärberei bedeutende technische Vorteile aufweist.
Die beiden wichtigsten Färbeverfahren für Halbwolle sind bekanntlich die ältere sogenannte Dreibadmethode, die durch das Anfärben der Wolle mit Säurefarbstonen. nachfolgendes Beizen der Baumwolle mit Gerbstoffen und Metallsalzen und schliessliches Ausfärben mit besischen
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Patentschrift Nr. 137947 bei dem darauffolgenden Färben der Baumwolle vermindert bzw. auf- gehoben ist.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, dass das halbwollene Gespinst oder Gewehe zunächst mit im kochheissen sauren Bade ziehenden Farbstoffen unter gleichzeitigem Zusatz von
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wird. Hierauf wird dem Farbbade Brechweinstein (oder ein anderes Metallsalz) zugesetzt und damit der Gerbstoff fixiert.
Nun wird die Baumwolle in einem mit Glaubersalz oder Kochsalz versetzten heissen Bade mit direktziehellden Baumwollfarbstoffen nachgefärbt, wobei man es, im Gegensatz zu de, n bisher bekannten Verfahren, völlig in der Hand hat, die Baumwolle ohne Beeinflussung der Wollfärbung in jeder beliebigen Farbe zu färben, so dass die neue Methode sowohl zum Unifärben von halbwollenen Gespinsten und Geweben, als wie zur Erzielung von beliebigen Zweifarbeneffekten zur Anwendung gebracht werden kann. Das fixierende Metallsalz
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dem Verfahren der Patentschrift Nr. 137947 behandelte Wolle enthalten. In diesem Falle werden mehrfarbige Effekte in Halbwollstoffen erzielt.
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I.
Ein im Schuss aus Baumwollgarn, in der Kette aus Kammgarn bestehendes HalbwollGewebe wird mit 2% Schwefelsäure, 2% Neucoccin 0, 20% Glaubersalz, 5% Tannin eine Stunde kochend gefärbt ; hierauf setzt man 3% Brechweinstein zu und färbt noch eine halbe Stunde weiter. Dann bringt man auf ein zweites Bad, das mit 50% Glaubersalz, 2#% Dianilblau G
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spült, schleudert, trocknet und appretiert fertig. Es resultiert ein Gewebe, das in der Welle ein reines feuriges Scharlach, in der Baumwolle ein reines Blau aufweist.
In ähnlicher Weise lässt sich jeder beliebige Farbenkontrast erzielen, indem für das Färben der Wolle in saurem Bade ziehende Farbstoffe oder Kombinationen solcher Farbstoffe verwendet werden, welche Baumwolle nicht anfärben, während für das Färben der Baumwolle direktziehende Farbstoffe, besonders höher sulfurierte von guter Löslichkeit, in Anwendung gebracht werden. Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, dass der Gerbstoff erst nach dem Aufziehen der Farbstoffe zugesetzt wird. Das zur Fixierung des Gerbstoffes dienende Metallsalz kann statt in dem ersten Bade, auch in einem besonderen Bade oder in dem zweiten, die Baumwollfarbstoffe enthaltenden Farbbade, zugegeben werden.
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färbt bei etwa 60 bis 70 C die Bauwolle nach.
Es resultiert eine unischwarze. völlig reibechte Färbung. Die Ware hat einen kernigen Griff und hohen Glanz.
III. Ein Perlgarn, das durch Verzwirnen von Kammgarn mit Baumwollgarn hergestellt wurde, wird zuerst mit zozo Naphtalinblau B. 5% Tannin, 2% Schwefelsäure. 10% Glaubersalz im kochheissen Bade durch einstündiges Umziehen marineblau in der Wolle gefärbt, hierauf
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direktgelbs beliebige, gut lösliche, höher sulfurierte Direktfarbstoffe genommen werden.
IV. Ein alpakaartiges Halbwollgewebe, das z. B. gelbe, rote und grüne Effektfäden aus Wollgarn enthält, die nach der Patentschrift Nr. 137947 vor dem Verweben mit Tannin und Brechweinstein unempfänglich für weitere Farbstoffaufnahme gemacht wurden, wird in einem
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Bade unverändert beibehalten.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Uni- und Kontrastfärbungen auf halbwollenen Gespinsten und (Geweben unter Benutzung der bekannten Reservierung der Wolle mittels Gerbstoffe und Metallsalze, dadurch gekennzeichnet, dass die Wollfaser mit sauerziehenden Farbstoffen gefärbt und durch Einwirkung von Gerbstoffen und Metallsalzen für weitere Farbstoffaufnahme unempfänglich gemacht wird, worauf die Baumwolle in heissen Bädern mit Baumwollfarbstof1en nachgefärbt wird.