DE16110C - Verfahren zum Appretiren von Geweben und Gespinnsten jeder Art mit alkalisch bereiteten Lösungen von Seide, Wolle oder Federn - Google Patents

Verfahren zum Appretiren von Geweben und Gespinnsten jeder Art mit alkalisch bereiteten Lösungen von Seide, Wolle oder Federn

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DE16110C
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Germany
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silk
wool
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alkaline
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H. R. P. HOFMANN in Berlin
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
H. R. PAUL HOSEMANN in BERLIN.
Lösungen von Seide, Wolle oder Federn.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. November 1880 ab.
Es wird eine Lösung von Seide oder Wollhaar hergestellt. Dies geschieht wie folgt: Man stellt eine klare Lösung von Aetznatron oder Aetzkali her (ca. 360B.). Auf 10 kg dieser Lösung giebt man 200 bis 300 Gramm Seidenfasern (Abfälle etc.). Erwärmt man die Lösung etwas, so löst sich die Seidenfaser schnell auf. Man verdünnt dann mit destillirtem Wasser je nach Bedürfnifs auf 10, 15, 20 und 30° B. Dies Bedürfnifs der Verdünnung ist gegeben durch den Zweck, den zu verseidenden· Stoff mehr oder.weniger mit Seidenlösung zu überziehen. Im ersten Seidenbade, in welches man die zu überziehenden Gewebe einbringt, ist es vortheilhaft, eine Quantität guten Talgs zu lösen und aufzukochen, dann gut zu verrühren und endlich mit der Waare einzugehen. An . Stelle des Talgs kann man auch Stearin, PaI-mitin und andere Fette wählen.
Die Herstellung der Wolllösung geschieht auf gleiche Weise. Für beide Lösungen kann man auch Steifungsmittel (Gelatine, Stärke, Leim etc.) als Zugabe benutzen.
Löst man in vorstehend beschriebener Weise gefärbte Seiden- oder Wollfasern, so werden diese in der betreffenden Farbe (natürlich durch Einwirkung des Lösungsmittels hell nüancirt) auf der Faser niedergeschlagen und bewirken so eine Färbung derselben. Das Bleichverfahren mit übermangansaurem Kali und zweifach schwefelsaurem Natron ist auf den verseideten oder wollisirten Fasern gut benutzbar. Hat die Lösung nun die genügende Concentration, welche von dem Charakter der zu behandelnden Fasern abhängt, so wird die vorher leicht feucht durchzogene Materie (rohe Faser, Garn oder Gewebe) in die Seiden- bezw. Wolllösung gebracht, eine Zeit lang darin belassen, dann herausgenommen und getrocknet. Diese Operationen wiederholt man unter stetem Bearbeiten mehrere Male und verfährt dann so, dafs man mit einem starken Bade (Seiden- oder Wolllösung) beginnt und sodann mit immer schwächeren Bädern fortfährt. Den Seiden- oder Wolllösungsbädern folgt sodann ein starkes Bad von Schwefelsäure, ca. zwei Stunden lang unter Umziehen. Ein sorgfältiges Ausspülen in Wasser beseitigt die Säure sodann. Eine Hauptsache ist bei diesem Verfahren, dafs die mit Lösung behandelten Stoffe gleich getrocknet und erst dann weiter bearbeitet werden. Die Trocknung geschieht am besten in warmen Trockenkammern.
Das Seidenlösungs- und Wolllösungsbad kann kalt, lauwarm oder je nach dem Charakter der Fasern heifs angewendet werden. Beginnt man mit heifsen Bädern, so mufs man damit allmälig aufhören und mit kalten Bädern enden. Der Procefs bedarf keiner besonderen Hülfsmittel, wie elektrische Ströme, Vacuum etc., sondern vollzieht sich mit den Lösungen in dem vorstehend beschriebenen Verfahren in vorzüglicher Weise, und zwar so gut, dafs die so behandelten Stoffe und Materien darauf gebleicht und gefärbt werden können, ohne an dem angenommenen Seiden- oder Wollencharakter zu verlieren. Die Färbungen geschehen um so leichter und schöner, je stärker
der Seidenniederschlag war. Die Garne und Gewebe, welche mit Seidenlösung appretirt worden sind, erhalten nachträglich Behändlungen mit heifser Presse, Schlagen, Spannen etc., wie solche bei seidenen Garnen und Geweben üblich sind zur Hervorrufimg des Glanzes und des Krachens: Die Lösungen der Seide, sowie die der Wolle können mit anderen bekannten Lösungsmethoden ausgeführt werden; man mufs indessen Rücksicht nehmen betreffs des Auflösungsmittels auf die Eigenschaften der damit zu behandelnden Faser.
Besonders hervorgehoben wird, dafs mit diesem Verfahren matte, glanzlose und überhaupt mmderwerthige Seide mit Lösung schoner glanzreicher Seide wesentlich verbessert wird. Wenn man Seide (besonders auch Tussah) mit der Seidenlösung in obigem Verfahren bei geeignet häufiger Wiederholung behandelt, so kann man zugleich ihr Gewicht wesentlich erhöhen, indem man Seide auf Seide niederschlägt und so mit geringeren Kosten die umständlichen Beschwerungen der Jetztzeit, besonders für die Gewebeseide, durch einen anpassenden Stoff ersetzt.
Der Seidenniederschlag nach vorbeschriebener Methode haftet merkwürdig fest und dauerhaft auf allen Fasern.
Was die Wolllösung anlangt, so wird auch diese, wie bemerkt, hergestellt entsprechend den Eigenschaften der Fasern, für welche sie bestimmt ist. Der Niederschlag aus dieser Lösung der Fasern giebt den letzteren vollkommen das Ansehen des Wollhaars, und die Behandlung durch die Bäder, wie vorbeschrieben, ertheilt sogar vegetabilischen Fasern eine Art Kräuselung. Die in neuerer Zeit mehrfach erzeugte sogenannte Kosmosfaser aus Abfällen von Jute, Flachs, Hanf etc. erlangt durch das hier beschriebene Verfahren der Behandlung mit Wolllösung eine neue Bedeutung und nunmehr eine günstige Verwendbarkeit, da dies Verfahren die vegetabilischen Fasern mit thierischer Materie überkleidet und denselben Aussehen und Eigenschaften der thierischen Fasern ertheilt. Fasern, Gespinnste und Gewebe aus Flachs, Baumwolle etc. erlangen in der Wolllösung das Aussehen von Gespinnsten und Geweben aus Streichwolle, die aus Chinagras und gehecheltem Flachs das Aussehen von Kammwolle, ebenso Griff und Gefühl derselben.
Wenn man mm zuerst derartige Materialien mit Seidenlösung behandelt und dann mit Wolllösung oder umgekehrt nach oben beschriebenem Grundverfahren, so erzielt man sehr merkwürdige Effecte, sobald man die Dauer der Behandlung geeignet leitet. Diese Effecte lassen sich schildern, einmal als eine Bestreuung der Seidenfläche mit matten Velourkörperchen, andererseits als eine Verzierung einer Velourfläche mit seidenglänzenden Flimmern. Wählt man die Lösungsmittel der beiden einzelnen Körper passend, so kann man die beiden Lösungen vermischt anwenden. Das Verfahren hierzu bleibt genau das oben angegebene Gnmdverfahren.
In derselben Weise, wie nach vorstehender Beschreibung Seide und Wolle gelöst und auf Gespinnstfasern niedergeschlagen werden, werden die Flaumen und Fahnen von Federn in gleichen alkalischen Bädern gelöst. In diesen Feder: lösungsbädern überziehen sich sodann die Textilfasern mit kleinen Lamellen und Körperchen, welche- das Aussehen von Federflaum etc. haben.

Claims (4)

Patent-AnSprüche:
1. Verfahren, Gespinnstfasern aller Art und in jeder Form in kalten oder warmen alkalischen Seiden-, WoIl- oder Federflaumlösungen ohne Anwendung von Druck unter Verdünnung der Bäder so zu behandeln, dafs auf ihnen Seide, Wolle oder Federflaum bezw. deren Hauptbestandteile niedergeschlagen werden, und dafs sie aussehen, als ob sie mit Seide, Wolle, Federflaum überzogen seien, und zwar so, dafs die überzogenen Gespinnstfasern nachträglich noch gefärbt, gebleicht und appretirt werden können.
2. Verfahren, seidene oder wollene Garne und Gewebe mit einer alkalischen Seiden- oder Wolllösung zu beschweren und event, ihre fehlerhaften Qualitäten zu verbessern.
3. Anwendung der Mischungen aus alkalischer Seidenlösung und Wolllösung, bezw. der Seidenlösung und Federlösung, bezw. der Wolllösung und Federlösung, bezw. der Seiden-, WoIl- und Federlösung zum Ueberziehen der Gespinnstfasern aller Art, oder Anwendung der betreffenden alkalischen Lösungen von Wolle, Seide oder Federn je zwei oder je drei nach einander als Aufsätze auf die Gespinnstfasern.
4. Benutzung von alkalischen Lösungen gefärbter Seidenfaser, Wollfaser oder Federflaum zur Niederschlagung gefärbter Seiden-, WoIl- oder Federflaumüberzüge auf den Textilfasern.
DENDAT16110D Verfahren zum Appretiren von Geweben und Gespinnsten jeder Art mit alkalisch bereiteten Lösungen von Seide, Wolle oder Federn Active DE16110C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0761867A2 (de) * 1995-07-21 1997-03-12 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben
EP0763620A3 (de) * 1995-08-10 1998-02-04 Kurashiki Boseki Kabushiki Kaisha Polyurethanfaser enthaltendes Textilmaterial mit verbesserten Absorptions-/Ausdünstungseigenschaften

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0761867A2 (de) * 1995-07-21 1997-03-12 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben
EP0761867A3 (de) * 1995-07-21 1998-02-04 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben
EP1308553A2 (de) * 1995-07-21 2003-05-07 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Herstellung derselben
EP1308553A3 (de) * 1995-07-21 2004-01-28 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Herstellung derselben
EP0763620A3 (de) * 1995-08-10 1998-02-04 Kurashiki Boseki Kabushiki Kaisha Polyurethanfaser enthaltendes Textilmaterial mit verbesserten Absorptions-/Ausdünstungseigenschaften

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