DE912450C

DE912450C - Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von Acrylnitrilpolymerisaten mit Kuepenfabstoffen

Info

Publication number: DE912450C
Application number: DEF7911A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Brehme; Dr Hanns Gerber
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1951-12-18
Filing date: 1951-12-18
Publication date: 1954-05-31

Description

Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Acrylnitrilpolymerisaten mit Küpenfarbstoffen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Acrylnitrilpolymerisaten, die einen Acrylnitrilgehalt von mindestens 9o °/o aufweisen, mit Küpenfarbstoffen; es ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben bzw. Bedrucken in Gegenwart von aliphatischen Aminen durchführt. Das Verfahren kann Anwendung finden auf Fasern, Fäden, Gewebe, Folien oder sonstige Erzeugnisse aus den Acrylnitrilpolymerisaten.
Zu den für die Durchführung der Erfindung in Betracht kommenden aliphatischen Aminen gehören z. B. N-Methylpropylendiamin, Alkylolamine, wie z. B. Triäthanolamin, ferner Ätheramine, wie sie durch Umsetzung von Acrylnitril mit Alkoholen und anschließende Hydrierung z. B. gemäß den Angaben der französischen Patentschrift 796 ooi erhältlich sind, sowie auch cycloaliphatische Amine, wie z. B. Cyclohexylamin, oder Pyrrolidin.
Die zugesetzten Amine bzw. Aminmischungen können das bei der Anwendung der Küpenfarbstoffe übliche Alkali teilweise oder ganz ersetzen. Die zweckmäßige Menge des Aminzusatzes richtet sich nach dem Äquivalentgewicht der zur Anwendung gelangenden Aminverbindungen; sie läßt sich durch entsprechende Vorversuche leicht ermitteln. Im allgemeinen genügen z. B. je Liter Färbeflotte 5 bis 2o g.
Die Erfindung ermöglicht es, auf Acrylnitrilpolymerisate mit einem Acrylnitrilgehalt von mindestens 9o °/o, deren Anfärbung mit Küpenfarbstoffen besondere Schwierigkeiten bereitet, in einfacher Weise Färbungen bzw. Drucke von überraschender Tiefe und Gleichmäßigkeit zu erzielen.
Beispiel 1 Ein Gewebe aus Polyacrylnitrilfasern mit einem Acrylnitrilgehalt von über go °/o wird 3 Stunden bei 92° in einer Küpe gefärbt, die aus 50/, Indanthrenbrillantgrün FFB (vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl. --1931i, Nr. 1269) mit Hydrosulfit unter Zugabe von 8 g Triäthanolamin je Liter bereitet worden ist. Anschließend wird die Leukoverbindung oxydiert, indem man das Gewebe zunächst der Einwirkung der Luft aussetzt und dann noch 1/, Stunde mit einer kochenden 5°loigen Wasserstoffsuperoxydlösung behandelt. Nach der Oxydation wird das Gewebe gut gespült und heiß geseift.
Beispiel 2 Man behandelt das Polyacrylnitrilgewebe des Beispiels 1 in der dort angegebenen Weise mit dem Unterschied, dä-B man der Küpe statt 8 g Triäthanolamin 4 g Triäthanolamin und 6 g Cy clohexylamin zusetzt. Beispiel 3 Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, jedoch mit dem Unterschied, daß man der Küpe statt 8 g Triäthanolamin 4 g Triäthanolamin und 6 g Pyrrolidin zusetzt.
Beispiel 4 EineDruckpaste aus 5ogvVeizenstärke-Tragant-Verdickung,15g Indanthrenbraun RRD (Schultz, a.a.0. Nr. 1227), 8 g Pottasche, 8 g Natriumhydrosulfitformaldehyd und 5 g N-Methylpropylendiamin wird wie üblich mittels einer Druckmaschine auf ein Polyacrylnitrilgewebe aufgebracht, dessen Polyacrylnitrilfasern einen Acrylnitrilgehalt von über go °/Q aufweisen; anschließend wird das Gewebe getrocknet und 5 Minuten in einer geeigneten Apparatur gedämpft. Dann wird der Farbstoff in einem auf go bis 95° erhitzten Bade entwickelt, das je Liter 5 g Perborat und io g Wasserstoffsuperoxyd enthält. Anschließend werden die Drucke zur Entfernung des überschüssigen Farbstoffes 1/2 Stunde in einer Waschflotte kochend geseift, die je Liter 5 g langkettige Paraffinsulfonate und 2 g Soda enthält.
Beispiel 5 Man arbeitet wie im Beispiel 4 angegeben mit dem Unterschied, daß an Stelle von Indanthrenbraun RRD 15g Brillant-Indigo 4 BI (Schultz, a. a. 0., Nr. 1314) eingesetzt werden.

Claims

PATRNTANSP.RUCH: Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Acrylnitrilpolymerisaten, die einen Acrylnitrilgehalt von mindestens go °/o aufweisen, mit Küpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben bzw. Bedrucken in Gegenwart von aliphatischen Aminen durchführt. Angezogene Druckschriften: T. Weber u. A. Martina »DieneuzeitlichenTextilveredlungsverfahren der Kunstfasern«, Wien 1951, S. 310; deutsche Patentschriften Nr. 746 633, 724 848, 692 895; schweizerische Patentschriften Nr. 223 765, 21g 632; französische Patentschriften Nr. 866935, gig 8o8; britische Patentschrift Nr. 576 793; USA.-Patentschriften Nr. 2 389 245, 2 388 285, 2 302 753, 2 286 262.