DE1148971B - Erzeugung egaler Faerbungen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen Farbstoffen - Google Patents
Erzeugung egaler Faerbungen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen FarbstoffenInfo
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Description
- Erzeugung egaler Färbungen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen Farbstoffen Fasern aus Polyacrylnitril und Acrylnitrilmischpolymerisaten werden in zunehmendem Maß mit basischen Farbstoffen gefärbt. Diese Farbstoffe haben eine hohe Affinität zur Faser; sie ziehen daher fast restlos auf und ergeben sehr echte Färbungen. Das durch die hohe Affinität bedingte schnelle Aufziehen der Farbstoffe führt jedoch insbesondere beim Färben im Temperaturbereich von 90 bis 96°C häufig zu unegalen Färbungen. Durch vorsichtige Temperaturführung kann man nur in manchen Fällen abhelfen. Ein nachträgliches Egalisieren unegaler Färbungen, im allgemeinen Ausegalisieren genannt, das bei Naturfasern verhältnismäßig leicht möglich ist, führt mit den bisher üblichen Hilfsmitteln, z. B. Oxäthylierungsprodukten, Polymerisaten von Vinylpyrrolidon, anionaktiven Verbindungen, wegen der hohen Affinität des Farbstoffs zur Faser nicht zum gewünschten Erfolg.
- Es wurde nun gefunden, daß Salze mit dem Kation der allgemeinen Formel worin Ri, R2 = Aryl- oder Cycloalkylreste, die durch Alkylreste mit in R, und R2 zusammen höchstens 5 Kohlenstoffato,ren substituiert sein können, n=Ibis4, R3 = Alkylrest mit höchstens 5 KohlenstofF atomen, R4 = Alkylrest mit höchstens 5 Kohlenstoff atomen, wobei zwei der Reste R2 bis R4 zusammen mit dem zentralen Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring bilden können oder alle drei Reste zusammen mit dem Stickstoff einen Heterocyclus darstellen, vorzügliche Egalisiermittel für Färbungen von Polyacrylnitrilfasern mit basischen Farbstoffen sind.
- Die Arylreste können sein z. B. Phenyl, Naphthyl, Toluyl, Xylyl, Äthylphenyl.
- Als Cycloalkylreste kommen z. B. der Cyclohexyl-, Cyclopentyl-, Methylcyclohexyl-, Äthylcyclohexyl-, Isopropylcyclohexylrest in Betracht.
- Die Heterocyclen können z. B. sein: Pyrrol, Pyrrolidin, Methylpyrrolidin, Piperidin, Hexamethylenimin, Pyridin, Picolin, Lutidin, Collidin, Morpl,olin. Die Alkylreste R3 und R4 können geradkettig oder verzweigt sein und Substituenten, z. B. Hydroxylgruppen, tragen.
- Die quaternären Ammoniumsalze können von organischen oder anorganischen Säuren gebildet werden, genannt seien z. B. Halogenwasserstoff säuren, Schwefelsäure, Schwefelsäuremonoester, Ameisensäure, Essigsäure oder Dicarbonsäuren, wie Oxalsäure und Weinsäure.
- Egalisiermittel der beschriebenen Art sind z. B. Benzyl - phenyl - dimethyl - ammonium - chlorid, Benzyl-cyclohexyl-dimethyl-ammoniummethosulfat, Benzyl - p - methylphenyl - dimethyl - ammoniumchlorid, Benzyl - phenyl - ß - hydroxyäthyl - methylammonium - bromid, Benzyl - p - methylcyclohexyldiäthyl - ammonium - acetat, p - Isopropyl - phenylbenzyl - dimethyl - ammonium - äthosulfat, Naphthylbenzyl-diäthyl-ammonium-bromid, Benzyl-pyridinium - chlorid, N - Methyl - N - benzyl - piperidiniummethosulfat, Dibutyl-ß-äthoxy-benzyl-ammoniumhydrogensulfat, Benzyl - y - picohnium - chlorid, N - Methyl - N - benzyl - morpholinium - chlorid. Die Verbindungen sind bekannt und können nach geläufigen Verfahren hergestellt werden.
- Die Hilfsmittel sind in Wasser gut löslich. Sie sind nicht oberflächenaktiv und schäumen nicht, vor allem aber beeinträchtigen sie nicht die Echtheiten der Färbungen. Die Mittel können während des Färbens angewendet werden; hierbei benötigt man ungefähr 0,5 bis 5%, bezogen auf Fasergewicht. Die Mittel können auch zum Ausegalisieren benutzt werden; hierbei benötigt man im allgemeinen größere Mengen, ungefähr 1,5 bis 10%.
- Die Egalisiermittel sind bei allen Färbungen von basischen Farbstoffen auf Fasern oder Textilien jeder Art,- die aus Acrylnitril enthaltenden Polymerisaten hergestellt worden sind, vorzüglich wirksam. Das Fasermaterial kann Polyacrylnitril oder ein Acrylnitrilmischpolymerisat sein. Besonders auffällig sind die mit den Egalisiermitteln erzielten Erfolge bei solchen Acrylnitrilpolymerisaten, die noch saure Gruppen im Molekül enthalten.
- Unter basischen Farbstoffen sind z. B. Farbstoffe der Di- und Triaryhnethanreihe, der Indolyl- und Dündolylarylmethanreihe; Oxazin-, Thiazin-, Diazin-,. Indulin- und Cyaninfarbstoffe sowie die basischen Azo- und Azamethinfarbstoffe zu verstehen.
- Die nach dieser Erfindung zu verwendenden nicht oberflächenaktiven Hilfsmittel haben trotz ihrer hervorragenden Egalisier- und Ausgleichswirkung ein sehr geringes Retardiervermögen, so daß die Färbebäder gut ausgenutzt werden; außerdem wirken sie schaumdämpfend. Diese vorteilhaften Eigenschaften konnten nicht vorausgesehen werden und waren auch nicht durch den Stand der Technik nahegelegt. Als Hilfsmittel für das Färben nicht basischer synthetischer Fasern mit vorzugsweise Wollfarbstoffen sind Oxäthylierungsprodukte von Aminen und die entsprechenden quaternären Ammoniumsalze bekannt. Diese Hilfsmittel sollen es erlauben, das Material tiefer bzw. Mischgewebe in einheitlicheren Nuancen zu färben. Als Egalisiermittel für Färbungen mit basischen Farbstoffen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten eignen sich die Hilfsmittel nicht. Sie haben praktisch kein Ausgleichsvermögen, und eine Verringerung der Aufziehgeschwindigkeit basischer Farbstoffe macht sich erst bei unwirtschaftlich großen Anwendungsmengen bemerkbar. Zudem begünstigen diese Mittel die Schaumbildung. Es sind auch schon Hilfsmittel bekannt, die als Egalisiermittel speziell beim Färben von Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen Farbstoffen in Betracht kommen.
- Es sind quaternäre Ammoniumsalze, die höchstens einen cyclischen Rest und einen Fettalkylrest im Molekül enthalten. Die Egalisierwirkung dieser Hilfsmittel beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit anionischen Gruppen der Acrylnitrilpolymerisate salzartig zu verbinden und somit in Abhängigkeit von der Anwendungsmenge der Hilfsmittel die Fasern für die basischen Farbstoffe zu blockieren. Die Mittel verringern die Aufziehgeschwindigkeit der Farbstoffe auf die Faser erheblich und verursachen somit eine sehr schlechte Ausnutzung des Färbebades. Andererseits ist ihr Ausgleichsvermögen sehr gering. Beispiel 1 50 kg Maschinenstrickgarn Nm 2/40 aus einem Mischpolymerisat von überwiegenden Mengen Acrylnitril neben Vinylacetat wurden in Strangform auf einem Garnfärbeapparat nach dem 2-Stock-Hängesystem rnit Propellerzirkulation im Flottenverhältnis 1 : 60 mit 2% - bezogen auf Fasergewicht - des reinen Blaufarbstoffes der Konstitution unter Zusatz von 21 Schwefelsäure (96%ig) und 10 kg Natriumsulfat gefärbt. Die Temperatur des Färbebades betrug am Anfang 80°C. Innerhalb von 30 Minuten wurde sie auf 90°C erhöht, wobei sich die Faser kaum anfärbte. Ab 90°C wurde die Badtemperätur um 1 ° C je 15 Minuten bis zur Kochtemperatur gesteigert und nun 3 Stunden auf dieser Höhe gehalten. Die so erzielte Färbung war trotz vorsichtiger Temperaturführung stark unegal, da der Farbstoff zwischen 94 und 98°C spontan aufgezogen war und sich durch das anschließende längere Kochen nicht mehr ausreichend ausegalisieren ließ.
- Färbt man dagegen unter sonst gleichen Bedingungen, jedoch in Gegenwart von 2,5 kg Benzylphenyl-dimethyl-ammonium-chlorid, so erhält man eine einwandfreie egale Färbung. Das Egalisierrnittel verhindert ein stoßartiges Aufziehen des Farbstoffes und ein restloses Ausziehen der Flotte, so daß die Flotte noch ungefähr 10% Farbstoff enthält, wenn die Kochtemperatur erreicht wird. Auch nach dreistündigem Kochen verbleibt noch eine Restmenge Farbstoff im Bad; dies ist für den Egalisierprozeß sehr wichtig.
- Verkürzt man die Gesamtfärbezeit, indem man die Temperatur des Bades zwischen 90 und 100°C rnn 2°C je 15 Minuten steigert, und nur 2 Stunden kocht, so erhält man bei M-'tverwendung des im vorhergehenden Absatz genannten Egalisiermittels ebenfalls gute Färbungen.
- An Stelle von Benzyl-phenyl-dimethyl-ammoniumchlorid können mit ähnlicher Wirkung z. B. Benzylcyclohexyl - dimethyl - ammonium - methosulfat, Benzyl - p - methylphenyl - dimethyl - ammoniumchlorid, Benzyl - phenyl - ß - hydroxyäthyl - methylammonium - bromid, Benzyl - p - methylcyclohexyldiäthyl-ammonium-acetat verwendet werden.
- Beispiel 2 Man stellt nach Beispiel 1 eine unegale Färbung auf Maschinenstrickgarn her und egalisiert sie aus, indem man das Garn in »blindem« Färbebad unter Zusatz von 21 Schwefelsäure (96%ig), 10 kg Glaubersalz und 3 kg Benzyl-phenyl-dimethyl-ammoniumchlorid 4 Stunden bei Kochtemperatur behandelt. Unterläßt man den Zusatz an Egalisierhilfsmittel bei dieser Nachbehandlung, so bleibt die Färbung nach wie vor unegal. Man kann dem kochenden Nachbehandlungsbad erforderlichenfalls auch Farbs*off zum Nuancieren zusetzen.
- Mit gleich guter Wirkung kann man als Egalisiermittel z. B. auch p-Isopropylphenyl-benzyl-dimethylammonium - äthosulfat, Napthylbenzyl - diäthylammonium-bromid oder Dibutyl-ß-äthoxy-benzylammonium-chlorid benutzen. Beispiel 3 In einem Färbebecher, der als Färbeflotte 400 Teile Wasser, 4 Teile Essigsäure, 2 Teile Natriumacetat und 0,4 Teile Benzyl-pyridinium-chlorid enthält, werden 5 Teile Acrylnitril-Mischpolymerisat-Gewebe, das mit 201o Reinfarbstoff -bezogen auf das Gewicht der Ware - der Formel ohne Zusatz eines Hilfsmittels mit sehr unegalem Ausfalle gefärbt wurde, zusammen mit 5 Teilen ungefärbtem Gewebe der gleichen Art 2 Stunden nahe Kochtemperatur unter gelegentlichem Umziehen des Materials erhitzt. Die ursprüngliche Färbung wird hierbei völlig ausegalisiert und das Weißmaterial sehr deutlich gleichmäßig gefärbt. Ohne Zusatz der quaternären Ammoniumverbindung dagegen gelingt die Ausgleichsfärbung nicht; das gefärbte Material verändert sich kaum, das Weißmaterial ist nur in Spuren angefärbt.
- An Stelle von Benzyl-pyridinium-chlorid können mit ganz ähnlichem Erfolg die im Beispiel 1 und 2 genannten Ammoniumsalze verwendet werden oder z. B. Benzyl-y-picolinium-chlorid, Benzyl-s-collidinium - bromid, N - Äthyl - N - benzyl - morpholiniumacetat.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Erzeugung egaler Färbungen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Salze mit dem Kation der allgemeinen Formel worin R1, R2 = Aryl- oder Cycloalkylreste, die durch Alkylreste mit in R, und R2 zusammen höchstens 5 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, n = 1 bis 4, R3 = Alkylrest mit höchstens 5 Kohlenstoff= atomen, R4 = Alkylrest mit höchstens 5 Kohlenstoff atomen, wobei zwei der Reste R2 bis R4 zusammen mit dem zentralen Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring bilden können oder alle drei Reste zusammen mit dem Stickstoff einen Heterocyclus darstellen, als Egalisiermittel verwendet.
- 2. Verfahren - nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man unegal gefärbtes Gut durch Behandeln in blindem Färbebad mit den in Anspruch 1 genannten Egalisiermitteln ausegalisiert. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 912 450; britische Patentschrift Nr. 751865; belgische Patentschrift Nr. 529 633; Patentschrift Nr. 10 663 des Amtes für Erfindungs-und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Färbetafeln mit drei Seiten Versuchsberichte . ana drei Färbetafeln mit sieben 0,eiten Versuchsberichte ausgelegt worden.
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BE578649A BE578649A (fr) | 1958-05-14 | 1959-05-13 | Procédé pour l'obtention de teintures unies avec des colorants basiques, sur des produits en polyméres d'acrylonitrile. |
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DEB48908A DE1148971B (de) | 1958-05-14 | 1958-05-14 | Erzeugung egaler Faerbungen auf Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit basischen Farbstoffen |
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