DE1071653B - Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garnoder Spritzfärbemaschinen - Google Patents
Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garnoder SpritzfärbemaschinenInfo
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Description
DEUTSCHES
B 49154 IVc/8m
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 24. DEZEMBER 1959
Beim Färben von Textilgut mit Küpenfarbstoffen wird als Reduktionsmittel vorwiegend Natriumdithiönit
verwendet. Dieses Reduktionsmittel besitzt einige Eigenschaften, die sich bei seiner Anwendung auf bestimmten
Gebieten der Stranggarn-Küpenfärberei als nachteilig erweisen.
Beispielsweise wirkt die Reduktionskraft des Natrium-,
dithionits bereits bei gewöhnlicher Temperatur. Diese Eigenschaft des Natriumclithionits .macht sich z. B.
bei dem sogenannten »Temperaturstufenverfahren«·
störend bemerkbar. Um bei dieser Verfahrensweise ein langsames Aufziehen der Küpenfarbstoffe auf die Faser
zu gewährleisten, ist es deshalb erforderlich, mit dem Färben bei · Badtemperaturen von 16 bis 18° C zu beginnen.
Wasser von dieser Temperatur steht jedoch, vor allem während der Sommermonate, in Färbereibetrieben
nur selten zur Verfügung.
Weiterhin nimmt die Beständigkeit des Natriumdithionits im Färbebad bei hoher Temperatur rasch ab.
Eine Erhöhung der Temperatur ist jedoch beim Färben mit schlecht ausgleichenden Küpenfarbstoffen oder beim
nachträglichen Ausgleichen von ungleichmäßig gefärbtem Textilgut nicht zu umgehen.
Schließlich verliert Natriumdithiönit sehr rasch an Reduktionskraft, wenn es in Substanz oder in wäßriger
Lösung mit Luft in Berührung kommt, wie dies beim Färben auf Stranggarnfärbemaschinen und insbesondere
auf Spritzfärbemaschinen der Fall ist. Beim Färben auf Stranggarnfärbemaschinen wird das Garn, das auf einem
sich langsam drehenden Träger aufgebracht ist, so durch das Färbebad bewegt, daß das Färbegut zu etwa drei
Viertel seiner Länge in das Färbebad eintaucht. Beim Färben auf Spritzfärbemaschinen ist das Textilgarn
ebenfalls auf einem sich langsam drehenden Träger aufgelegt. Das Garn taucht dabei aber nicht in das Färbebad
ein, sondern es wird von der Färbelösung berieselt. Die ausgiebige Berührung der Färbelösung mit der Luft
erlaubt bei dieser Färbeweisc auch bei erhöhter Zugabe von Natriumdithiönit zur Färbelösung nur Färbezeiten
von 20 bis 30 Minuten Dauer. Diese Zeiten sind jedoch, wenn die Färbungen ausgeglichen werden müssen, nicht
ausreichend.
Man hat versucht, die nachteiligen Eigenschaften des Natriumdithionits bei der Stranggarnfärberei auf Stranggarn-
oder Spritzfärbemaschinen dadurch zu beseitigen, daß man das Natriumdithiönit bei diesen Färbeverfahren
ganz oder teilweise durch das Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure ersetzt. Das Natriumsalz
der Hydroxymethansulfinsäure wirkt aber erst bei Temperaturen oberhalb 9O0C in nennenswertem Ausmaß
als Reduktionsmittel, da seine Zerfallgeschwindigkeit bei niedrigeren Temperaturen zu gering ist. Temperaturen
oberhalb 900C sind hingegen beim Färben auf Stranggarnoder
Spritzfärbemaschinen praktisch nicht zu erreichen.
Verfahren zum Färben
von Textilgarnen mit Küpen-
und/oder Schwefelfarbstoffen
auf Garn- oder Spritzfärbemaschinen
Anmelder:
Badische Anilhv & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Adolf Blum, Ernst Wilhelm, Ludwigshafen/Rhein,·
Dr. Werner Dietrich, Marinheim-Lindenhof,
und Wilhelm Küppers, Frankenthal (Pfalz),
sind als Erfinder genannt worden
und mit einem großen Teil von Farbstoffen kann bei derart hohen Temperaturen nicht mehr gefärbt werden.
Bei diesem Stand der Technik war nach Verfahren zu suchen, welche die Vorteile der Reduktion mit Natriumdithiönit
und die Vorteile der Reduktion mit Natriumformaldehydsulfoxylat miteinander verbinden, ohne die
Nachteile, die durch die Anwendung dieser Reduktionsmittel bedingt sind, aufzuweisen.
Es wurde nun gefunden, daß man Textilgarne mit Küpen und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder
Spritzfärbemaschinen gleichmäßig färben kann, wenn man dabei als Reduktionsmittel Alkali- oder Ammoniumsalze
von geradkettigen oder verzweigten Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen verwendet.
Als Alkalisalze von Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen seien beispielsweise die Natrium-
und Kaliumsalze der Hydroxyäthansulfinsäure, der Hydroxy-n-propansulfinsäure, der Hydroxy-iso-propansulfinsäure
oder der Hydroxy-n-butansulfinsäure genannt.
Ein Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß
die als Reduktionsmittel verwendeten Alkali- oder Ammoniumsalze von geradkettigen oder verzweigten
Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, die bei gewöhnlicher Temperatur auch in Gegenwart
stark alkalisch reagierender Mittel, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, Küpenfarbstoffe nicht reduzieren, eine
so hohe Zerf allgeschwindigkeit bei Temperaturen oberhalb 50 bis 6O0C besitzen, daß dadurch eine sichere Arbeitsweise
beim Färben auf Stranggarn- bzw. Spritzfärbemaschinen sowie die Anwendung des Temperaturstufenverfahrens,
auch wenn die Anfangstemperaturen der
909 690/514
Claims (2)
- 3 4Färbebäder oberhalb 180C hegen, ermöglicht wird. bei dieser Temperatur weiter. Die Färbungen werdenWeiterhin ist bei der Verwendung der zuvor genannten danach wie üblich fertiggestellt. Man erhält ein gleich-Rcduktionsmittcl die Beständigkeit der Färbebäder so mäßig blaugcfärbtes Garn.groß, daß auch nach einer cmstündigen Färbezeit beim .Färben auf Stranggarn- ober Spritzfärbemaschinen die 5 " Beispiel IRcdüküonskraft des Reduktionsmittels noch nicht Zellwollgarn 40/2fach wird bei euiern; Badverhältniserschöpft ist, während dies bei der Verwendung von von 1:30 auf einer Stranggarnfärbcmäschine' bei 25°CNatriumdithionit als Reduktionsmittel unter sonst mit einem Färbebad der folgenden Zusammensetzunggleichen Bedingungen bereits nach 15 bis 30 Minuten der behandelt:Fall ist. Die erfindungsgemäß verwendeten Reduktions- io 4 Teile INDANTHREN-BriUantblau R (Schultz-mittcl erlauben daher auch dasAusgleichcn und Nuancieren Farbstofftabellen 1931, Bd. 1, Nr. 1229)von Stranggarnfärbungen bei höheren Temperaturen, 18 Teile wäßrige Natriumhydroxydlösung (38° Βέ)zumal da bei der Anwendung des neuen Verfahrens auch g Teile Kaliumsalz der Hydroxy-iso-propansulfin-dic Überreduktion von Küpenfarbstoffen vermieden säurewerden kann. 15 972 Teile WasserDie in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichts- ιηηητ ·ιteile. 1ÜUÜ lcileB MSDiel 1 Innerhalb 15 bis 20 Minuten erhöht man sodann dieTemperatur des Färbebads von 25 auf 85 bis 900C undVorgcrcinigtcs Baumwollgarn 60/2fach wird bei einem 20 färbt 30 Minuten lang bei der gleichen Temperatur weiter.Badverhältnis von i : 30 auf einer Spritzfärbemaschine Danach werden die Färbungen wie üblich fertiggestellt,bei 3O0C mit einem Färbebad der folgenden Zusammen- Man erhält ein gleichmäßig blaugefärbtes Stranggarn. Setzung behandelt:
- 2 Teile INDANTl-IREN-Blau BCS (Schultz-Farb- Patentanspruch =stofftabellcn 1931, Bd. 1, Nr. 1237) a515 Teile wäßrige Natriumhydroxydlösung (38° Βέ) Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit5 Teile Natriumsalz der Hydroxyäthansulfinsäure Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder978 Teile Wasser Spritzfärbemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß— man dabei als Reduktionsmittel Alkali- oder Ammo-IUUU lcilc 3o niumsalze von geradkettigen oder verzweigtenInnerhalb 20 Minuten erhöht man sodann die Bad- Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoff-tcmpcratur von 30 auf 900C und färbt 40 Minuten lang atomen verwendet.1909 690/514 12.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE855494X | 1958-06-04 |
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Publication Number | Publication Date |
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---|---|---|---|
DENDAT1071653D Pending DE1071653B (de) | 1958-06-04 | Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garnoder Spritzfärbemaschinen |
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GB (1) | GB855494A (de) |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3118868A (en) * | 1960-11-07 | 1964-01-21 | Holliday Co Ltd L B | Sulphurised vat dyestuffs in solubilised form |
US3265459A (en) * | 1963-07-31 | 1966-08-09 | Basf Ag | Dyeing textile material with vat and sulfur dyes |
WO1997048770A1 (de) * | 1996-06-18 | 1997-12-24 | Basf Aktiengesellschaft | Leukoküpenfarbstoff-präparationen in granulatform |
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- NL NL239806D patent/NL239806A/xx unknown
-
1959
- 1959-06-03 GB GB18927/59A patent/GB855494A/en not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3118868A (en) * | 1960-11-07 | 1964-01-21 | Holliday Co Ltd L B | Sulphurised vat dyestuffs in solubilised form |
US3265459A (en) * | 1963-07-31 | 1966-08-09 | Basf Ag | Dyeing textile material with vat and sulfur dyes |
WO1997048770A1 (de) * | 1996-06-18 | 1997-12-24 | Basf Aktiengesellschaft | Leukoküpenfarbstoff-präparationen in granulatform |
US6007587A (en) * | 1996-06-18 | 1999-12-28 | Basf Aktiengesellschaft | Leuco vat dye preparations in granule form |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB855494A (en) | 1960-11-30 |
NL239806A (de) |
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