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Verfahren zum Bedrucken von Superpolyamidfaser# Es ist bekannt, daß
die sogenannten vollsynthetischen Fasern, die z. B. aus Superpolyarniden öder Superpolyurethanen
bestehen können, sich färberisch anders verhalten als irgendwelche vorbei bekannten
Faserstoffe. Während zwar eine gewisse Analogie zwischen Acetatkunstseide und Superpolyamidfasern
insofern besteht, als im Regelfalle Acetatkunstseidefarbstoffe zum Färben und Bedrucken
von Superpolyamidfasern verwendet werden können, bietet das Färben und Drucken mit
anderen Farbstoffklassen auf Superpolyamidiasern große Schwierigkeiten. Versuche,
diese Unterschiede systematisch zu erklären, sind bis jetzt noch nicht gelungen.
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Es wurde nun gefunden, daß Superpolyamidfasern in vorteilhafter Weise
bedruckt werden können unter Verwendung von Druckansätzen, die Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen,
säureabspaltende Mittel sowie Oxydationsmittel enthalten, wenn man als Oxydationsmittel
organische Nitroverbindungen, insbesondere Salze von Nitroarylsulfonsäuren verwendet.
Als
Superpolyamidfasern, die gemäß vorliegendem Verfahren bedruckt werden sollen, kommen
die be-
kannten Polykondensationsprodukte aus Dicarbonsäuren und Diaminen
oder die Autokondensate aus Amino-co-carbonsäuren in Betracht. Die Fasern können
dem vorliegenden Verfahren in einem beliebigen Verarbeitungszustand, insbesondere
aber in Form von Geweben oder Gewirken unterworfen werden. Von Vorteil ist bei dem
vorliegenden Verfahren der Umstand, daß eine besondere Vorbehandlung der zu bedruckenden
Ware nicht erforderlich ist. Immerhin kann je nach den Umständen eine gewisse
Vorreinigung, z. B. Entschlichtung, Entfettung u. dgl., zweckmäßig sein.
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Als Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen können insbesondere die allgemein
bekannten Alkalisalze der sauren Schwefelsäureester von Leukoküpenfarbstoffen verwendet
werden. Diese können sich von Küpenfarbstoffen der indigoiden, gemischt indolthioindigoiden
oder rein thioindigoiden Reihe sowie von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonreihe
ableiten. Die im Handel befindlichen Produkte können ohne weiteres gemäß vorliegendem
Verfahren verwendet werden.
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Das Druckverfabzen wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß
die zu bedruckende Ware mit einem übliche Verdickungsmittel und gewisse Zusatzstoffe
neben dem Estersalz enthaltenden Druckansatz be-
druckt, hierauf getrocknet
und in normaler Weise gedämpft wird. Nach dem Dämpfen ist in manchen Fällen der
Farbton schon voll entwickelt, so daß eine gewöhnliche Spülbehandlung, gewünschtenfalls
verbunden mit einem Abseifen, zur Fertigstellung der Ware dient. In manchen Fällen,
insbesondere bei knapper Dämpfdauer, kann durch eine Nachbehandlung mit sauren oxydierenden
Mitteln z. B. in einem Bade, das Schwefelsäure und Natriumnitrit enthält, eine Verbes;erung
der Farbausbeute erzielt werden.
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Die nach vorliegendem Verfahren zu verwendenden Druckansätze können
als Verdickungsmittel beispielsweise eine übliche Stärke-Traganth-Verdickung aufweisen,
in der das Mischungsverhältnis zwischen Traganthschleim und Stärkekleisier
je nach den Bedürfnissen in den üblichen Grenzen schwanken kann. Ebenso können
diese Verdickungen noch andere Zusätze enthalten.
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Die Druckansätze gemäß vorliegender Erfindung, die dazu bestimmt sind,
ohne oxydierende Nachbehandlung einen Küpenfarbstoff aus einem Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes
während des Dämpfens entstehen zu lassen, enthalten normalerweise ein säureabspaltendes
Mittel, das die zur Oxydation notwendige saure Reaktion erst unter den Bedingungen
des Dämpfens entstehen läßt, sowie ein Oxydationsmittel, das unter denselben Bedingungen
die Oxydation der Leukoverbindung zu Küpenfarbstoffen zu bewirken imstande ist.
Als säureabspaltende Mittel kommen für das vorliegende Verfahren insbesondere Ammoniumsalze
verhältnismäßig starker Säuren in Betracht, so insbesondere Ammoniumsulfat und vorzugsweise
Ammoniumrbodanid. Als Oxydationsmittel können auch gemäß vorliegendem Verfahren
Chlorate, z. B. Natrium- oder Ammoniumchlorat, sowie Nitrate und ähnliche bekannte
oxydierend wirkende Verbindungen verwendet werden.
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Gemäß vorliegendem Verfahren werden nun in den Druckansätzen an Stelle
der üblichen Oxydationsmittel oder zusätzlich zu' den üblichen Oxydationsmift'eln
noch organische Nitroverbindungen mitverwendet. Zweckmäßig verwendet man solche
Nitroverbindungen, die in wässerigen Druckansätzen löslich sind. Dies trifft bei
den organischen Nitroverbindungen insbesondere dann zu, wenn sie in einem aromatischen
Kern neben einer oder mehreren Nitrogruppen noch mindestens eine löslichmachende
Gruppe, z. B. eine Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe, enthalten. Als vorteilhaft
hat sich in vielen Fällen die Verwendung der leicht zugänglichen m-Nitrobenzolsulfonsäure
erwiesen. Solche Nitroverbindungen werden zweckmäßig in Form ihrer' wasserlöslichen
Salze, z. B. als Natriumsalze, den Druckansätzen einverleibt.
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Überraschenderweise ist bei Verwendung solcher Nitroverbindungen die
Mitverwendung eines sonst üblichen Katalysators, wie Ammoniumvanadat, oder eines
Ferri- bzw. Ferrocyanids nicht mehr notwendig, was eine weitere Vereinfachung des
Verfahrens uud eine erhöhte Beständigkeit der Diuckansätze bewirkt.
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An Stelle örtlich begrenzter Drucke können auch gleichmäßige Färbungen
hergestellt werden, wenn man Ansätze, die zweckmäßig weniger stark verdickt sind
als normale Druckansätze, durch Pflatschen oder Foulardieren auf die Ware aufbringt
und im übrigen in gleicher Weise arbeitet.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Drucke und Färbungen
besitzen gute Echtheitseigenschaften ynd können in einfacher Weise erstellt werden.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern das Verfahren, ohne#dessen Umfang
zu beschränken. Die Tcmperaturen sind in Celsiusgraden und die Teile in Gewichtsteilen
angegeben. Beispiel i Man druckt ein nicht vorbehandeltes oder leicht vorgereinigtes
Superpolyamidgewebe mit einem Druckansatz der folgenden Zusammensetzung:
Nach dem Drucken wird in üblicher Weise getrocknet und hierauf
1/, Stunde
im Sterndämpfer bei geringem Überdruck (etwa 1/4 Atmosphäre) gedämpft, darauf gespült,
kochend geseift und nochmals heiß und hierauf kalt gespült. je nach dem dem Estersalz
zugrunde
liegenden Küp( # ,irbstoff erhält man folgende Töne:
Die Dämpfdauer kann auch auf i Stunde ausgedehnt oder verküizt, z. B. im Mather-Platt
durchgeführt werden. Im letzteren Falle läßt man zweckmäßig noch die im Beispiel
2 beschriebene Nitritsäurebehandlung folgen.
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Beispiel 2 Ein leicht vorgereinigtes Superpolyamidgewebe wird mit
folgendem Druckansatz bedruckt:
Nach dem Drucken wird getrocknet und
30 Minuten im Sterndämpfer gedämpft,
darauf gespült und in einem sauren Nitritbade bei 6o bis
70' nachbehandelt,
das im Liter Wasser 2
g Natriumnitrit und
36 g
940/,ige Schwefelsäure
enthält. Man erhält einen lebhaften grünen Druck.
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Beispiel
3
Ein leicht vorge'reinigtes Superpolyamidgewebe wird
auf einem Foulard, dessen Gummiwalzen mit Flanell überzogen sind, mit einer Lösung
von folgender Zusammensetzung imprägniert:
Das Gewebe wird getrocknet und, wie im Beispiel 2 angegeben, fertiggestellt. Man
erhält gleichmäßige Färbungen von den unter a),
b) und c) angegebenen Farbtönen.
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An Stelle des Foulasds kann auch eine Tausendpunktwalze verwendet
werden.