DE1116628B - Verfahren zum Faerben von Textilgarnen mit Kuepen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder Spritzfaerbemaschinen - Google Patents

Verfahren zum Faerben von Textilgarnen mit Kuepen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder Spritzfaerbemaschinen

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DE1116628B DEB53479A DEB0053479A DE1116628B DE 1116628 B DE1116628 B DE 1116628B DE B53479 A DEB53479 A DE B53479A DE B0053479 A DEB0053479 A DE B0053479A DE 1116628 B DE1116628 B DE 1116628B
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/221Reducing systems; Reducing catalysts

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Description

  • Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder Spritzfärbemaschinen Beim Färben von Textilgut mit Küpenfarbstoffen wird als Reduktionsmittel vorwiegend Natriumdithionit verwendet. Dieses Reduktionsmittel besitzt einige Eigenschaften, die sich bei seiner Anwendung auf bestimmten Gebieten der Stranggarn-Küpenfärberei als nachteilig erweisen.
  • Beispielsweise wirkt die Reduktionskraft des Natriumdithionitsbereits bei gewöhnlicherTemperatur. Diese Eigenschaft des Natriumdithionits macht sich z. B. bei dem sogenannten »Temperaturstufenverfahren« störend bemerkbar. Um bei dieser Verfahrensweise ein langsames Aufziehen der Küpenfarbstoffe auf die Faser zu gewährleisten, ist es deshalb erforderlich, mit dem Färben bei Badtemperaturen von 16 bis 18'C zu beginnen. Wasser von dieser Temperatur steht jedoch, vor allem während der Sommermonate, in Färbereibetrieben nur selten zur Verfügung.
  • Weiterhin nimmt die Beständigkeit des Natriumdithionits im Färbebad bei hoher Temperatur rasch ab. Eine Erhöhung der Temperatur ist jedoch beim Färben mit schlecht ausgleichenden Küpenfarbstoffen oder beim nachträglichen Ausgleichen von ungleichmäßig gefärbtem Textilgut nicht zu umgehen.
  • Schließlich verliert Natriumdithionit sehr rasch an Reduktionskraft, wenn es in Substanz oder in wäßriger Lösung mit Luft in Berührung kommt, wie dies beim Färben auf Stranggarnfärbemaschinen und insbesondere auf Spritzfärbemaschinen der Fall ist. Beim Färben auf Stranggarnfärbemaschinen wird das Garn, das auf einem sich langsam drehenden Träger aufgebracht ist, so durch das Färbebad bewegt, daß das Färbegut zu etwa drei Viertel seiner Länge in das Färbebad eintaucht. Beim Färben auf Spritzfärbemaschinen ist das Textilgarn ebenfalls auf einem sich langsam drehenden Träger aufgelegt. Das Garn taucht dabei aber nicht in das Färbebad ein, sondern es wird von der Färbelösung berieselt. Die ausgiebige Berührung der Färbelösung mit der Luft erlaubt bei dieser Färbeweise auch bei erhöhter Zugabe von Natriumdithionit zur Färbelösung nur Färbezeiten von 20 bis 30 Minuten Dauer. Diese Zeiten sind jedoch, wenn die Färbungen ausgeglichen werden müssen, nicht ausreichend.
  • Man hat versucht, die nachteiligen Eigenschaften des Natriumdithionits bei der Stranggarnfärberei auf Stranggarn- oder Spritzfärbemaschinen dadurch zu beseitigen, daß man das Natriumdithionit bei diesen Färbeverfahren ganz oder teilweise durch das Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure ersetzt. Das Natriumsalz der Hydroxymethansulfinsäure wirkt aber erst bei Temperaturen oberhalb 90°C in nennenswertem Ausmaß als Reduktionsmittel, da seine Zerfallgeschwindigkeit bei niedrigen Temperaturen zu gering ist. Temperaturen oberhalb 90°C sind hingegen beim Färben auf Stranggarn- oder Spritzfärbemaschinen praktisch nicht zu erreichen, und mit einem großen Teil von Farbstoffen kann bei derart hohen Temperaturen nicht mehr gefärbt werden.
  • Bei diesem Stand der Technik war nach Verfahren zu suchen, welche die Vorteile der Reduktion mit Natriumdithionit und die Vorteile der Reduktion mit Natriumformaldehydsulfoxylat miteinander verbinden, ohne die Nachteile, die durch die Anwendung dieser Reduktionsmittel bedingt sind, aufzuweisen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Textilgarne mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder Spritzfärbemaschinen gleichmäßig färben kann, wenn man dabei als Reduktionsmittel Derivate des Ammoniaks verwendet, die mindestens einmal über Stickstoff gebunden den Rest eines Alkalimetall- oder Ammoniumsalzes einer geradkettigen oder verzweigten Alkylsulfinsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten.
  • Derivate des Ammoniaks, die mindestens einmal über Stickstoff gebunden den Rest eines Alkalimetall-oder Ammoniumsalzes einer geradkettigen oder verzweigten Alkylsulfinsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen der allgemeinen Formel enthalten, wobei E einen Alkylrest, G ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest und ZO ein Alkalimetall-oder Ammoniumkation bedeuten, erhält man z. B. dadurch, daß man eines oder mehrere der an ein Stickstoffatom gebundenen Wasserstoffatome des Ammoniaks oder von Abkömmlingen des Ammoniaks,' beispielsweise von primären oder sekundären, vorzugsweise niedermolekularen aliphatischen Aminen, z. B. Mono- oder Diaminen, wie Methylamin, Dimethylamin, iso-Propylamin, n-Butylamin - oder Äthylendiamin, oder des Hydrazins oder des Harnstoffs durch den Rest der allgemeinen Formel I ersetzt. Man kann Derivate des Ammoniaks der zuvor angegebenen Art in verschiedener Weise gewinnen, beispielsweise dadurch, daß man auf Ammoniak oder auf Abkömmlinge des Ammoniaks, die über Stickstoff gebunden mindestens ein Wasserstoffatom tragen, Alkalimetallsalze, wie die Natrium- oder Kaliumsalze, oder Ammoniumsalze von Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, welche die Hydroxylgruppe und die Sulfinsäuregruppe am selben Kohlenstoffatom tragen, z. B. die Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze der 1-Hydroxyäthansulfinsäure-(1), der 1-Hydroxypropansulfinsäure-(1), der 2-Hydroxypropansulfinsäure-(2) oder der 1-Hydroxy-n-butansulfinsäure-(1), einwirken läßt. Diese Umsetzung geht unter Abspaltung von Wasser vor sich. Man kann dabei auch Alkalimetall- oder Ammoniumsalze von verschiedenen Hydroxyalkylsulfinsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoff atomen gleichzeitig oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge auf Ammoniak oder auf Abkömmlinge des Ammoniaks der zuvor genannten Art einwirken lassen.
  • Ein Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die nach der Erfindung als Reduktionsmittel verwendeten Verbindungen, die bei gewöhnlicher Temperatur auch in Gegenwart stark alkalisch reagierender Mittel, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, Küpenfarbstoffe nicht reduzieren, eine so hohe Zerfallsgeschwindigkeit bei Temperaturen oberhalb 50 bis 60°C besitzen, daß dadurch eine sichere Arbeitsweise beim Färben auf Stranggarn-bzw. Spritzfärbemaschinen sowie die Anwendung des Temperaturstufenverfahrens, auch wenn die Anfangstemperaturen der Färbebäder oberhalb 18'C liegen, ermöglicht wird. Weiterhin ist bei der Verwendung der zuvor genannten Reduktionsmittel die Beständigkeit der Färbebäder so groß, daß auch nach einer 1stündigen Färbezeit beim Färben auf Stranggarn- oder Spritzfärbemaschinen die Reduktionskraft des Reduktionsmittels noch nicht erschöpft ist, während dies bei der Verwendung von Natriumdithionit als Reduktionsmittel unter sonst gleichen Bedingungen bereits nach 15 bis 30 Minuten der Fall ist. Die erfindungsgemäß verwendeten Reduktionsmittel erlauben daher auch das Ausgleichen und Nuancieren von Stranggarnfärbungen bei höheren Temperaturen, zumal da bei der Anwendung des neuen `Verfäfirens auch die Überreduktion von Küpenfarbstoffen vermieden werden kann.
  • Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel Vorgereinigtes mercerisiertes Baumwollgarn40/2fach wird bei einem Badverhältnis von 1:30 auf einer Garnfärbemaschine bei 25°C mit einem Färbebad folgender Zusammensetzung behandelt:
    Innerhalb von 20 Minuten erhöht man sodann die Badtemperatur von 30 auf 80°C und färbt 30 Minuten lang bei dieser Temperatur weiter. Die Färbung wird danach wie üblich fertiggestellt. Man erhält so ein sehr gleichmäßig gefärbtes Garn. An Stelle von 5 Teilen der Verbindung der Formel II, in der Z' ein Natriumkation bedeutet, kann man auch 5 Teile der Verbindung der Formel II, in der Z° ein Ammoniumkation bedeutet, verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von Textilgarnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn-oder Spritzfärbemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß man dabei als Reduktionsmittel Derivate des Ammoniaks verwendet, die mindestens einmal über Stickstoff gebunden den Rest eines Alkalimetall-oder Ammoniumsalzes einer geradkettigen oder verzweigten Alkylsulfinsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten.
DEB53479A 1959-06-04 1959-06-04 Verfahren zum Faerben von Textilgarnen mit Kuepen- und/oder Schwefelfarbstoffen auf Garn- oder Spritzfaerbemaschinen Pending DE1116628B (de)

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