DE609094C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen auf der Faser - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen auf der Faser

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DE609094C
DE609094C DEI47158D DEI0047158D DE609094C DE 609094 C DE609094 C DE 609094C DE I47158 D DEI47158 D DE I47158D DE I0047158 D DEI0047158 D DE I0047158D DE 609094 C DE609094 C DE 609094C
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DE
Germany
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dyes
dioxynaphthalene
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sodium
oxidizing
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Expired
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DEI47158D
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English (en)
Inventor
Dr Hermann Berthold
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/32General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using oxidation dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen auf der Faser Es wurde gefunden, daß man auf natürlichen :oder künstlichen Cellulosefasern Farbstoffe herstellen kann, indem man Oxynaphthaline mit mindestens einer a-ständigen Oxygruppe und benachbarter freier ß-Stellung bzw. deren Abkömmlinge oder Substitutionsprodukte zusammen mit einem alkalischen und einem oxydierenden Mittel auf die Faser klotzt oder druckt und den Farbstoff durch Oxydation entwickelt.
  • Geeignete Oxynaphthalinverbindungen sind z. B. x, 4-Dioxynaphthalin, i-Methoxy-q.-oxynaphthalin, _, 5-Dioxynaphthalin, i, 7-Dioxynaphthalin, i-Amino-8-oxynaphthalin, I, q., 5, 8-Tetraoxynaphthalin, i'-Methyl-5-oxy-oc-naphthocarbazol, 2-Nitroso-I,5-dioxynaphthalinbzw. das entsprechende Chinonoxim (vgl. Journal für praktische Chemie, Bd. 95, S. 19i7), 5, 8-Dioxyac-naphthochinon und Umsetzungsprodukte derartiger Oxyverbindungen bzw. ihrer Bisulfitverbndungen mit Aminen, Aminophenolen, die man erhält, indem man das Bisulfitanlagerungsprodukt der Oxyverbindung in Form der freien Säure mit einem Amin umsetzt..
  • Es können. sowohl die freien Oxyverbindungen als auch deren Salze Verwendung finden, z. B. dieNatrium-, Kalium-, Ammoniumsalze,.die Salze mit organischen Basen, z. B. Triäthanolaminsalze. An Stelle der reinen Körper lassen sich auch technische Gemische verschiedener Isomere anwenden.
  • Geeignete oxydierende Mittel sind z. B. Alkalichromat, -bichromat, Chlorate, Perborate, Ferricyankalium oder Gemische oxydierend wirkender Mittel. Die Wirkung der Oxydationsmittel kann durch den Zusatz gewisser Katalysatoren, z. B. vanadinsaurer Salze, noch gesteigert werden. Ferner lassen sich organische Nitroverbindungen verwenden, z. B. m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, ferner nitrosierte Phenole, Naphthole und aromatische Basen, z. B. p-Nitrosophenol; Nitroso-ß-naphtholnatrium, p-Nitrosodimethylanilin.
  • Die Auswahl der Oxydationsmittel und Zusätze und die Art des Aufbringens auf die Faser werden zweckmäßig so getroffen, daß die eigentliche Farbstoffbldung erst auf der Faser, in der Hauptsache während des Dämpfens im Mather-Platt, vor sich geht, wodurch eine optimale Affinität der Farbstoffe und die für die Praxis geforderte Reibechtheit gewährleistet werden. Einige Bestandteile der Klotzlösungen und Druckpasten können mit Vorteil bereits den erfindungsgemäß zur Verwendung kommenden7,Oxynaphthalinen vor dem Gebrauch zugesetzt werden.
  • So erhält man lagerbeständigeund frostsichere für Klotz- und Zeugdruckzwecke besonders brauchbare ° Farbstoffpräparate durch Zusatz von Glycerin .-oder anderem wasserlöslichen Alkoholen, z. B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Thiodiglykol, Thiodiglycerol, Polyglycerin..
  • Ferner kann m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium zugesetzt werden, welches außer seiner Wirkung als Oxydationsmittel bei der Entwicklung des Farbstoffes hier auch als hydrotropes Mittel die physikalische Beschaffenheit der Präparategünstigbeeinflußt. Gegebenenfallskönnen auch andere hydrotrope Mittel, wie Salze anderer organischer Sulfonsäuren oder Harnstoff, zugefügt werden.
  • Als alkalische Mittel lassen sich Soda, Pottasche, Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak verwenden, ferner organische Basen, wie Triäthanolamin, die außer der alkalischen Wirkung noch als Lösungsmittel von Vorteil sein können.
  • Es wurde weiter gefunden, daß der auf der Faser entwickelte Farbstoff gegebenenfalls mit oxydierenden Mitteln nachbehandelt werden kann. Als solche Mittel lassen sich auch Metallsalze verwenden, die mit dem Farbstoff eine Lackbildung eingehen können, wodurch in gewissen Fällen eine Vertiefung und Verbesserung des Farbtones erreicht wird. Besonders bemerkenswert ist, daß man nach diesem Verfahren zu wertvollen Braun-, Grau- und Schwarztönen auf Baumwolle und Kunstseide, wie Viscoseseide, gelangen kann.
  • Beispiel i Io g I, 5-Dioxynaphthalin, =o ccm Natronlauge 38'B6, 15 g m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium werden in i l Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird Baumwolle dreimal bei 35 bis 50° C geklotzt. Sodann wird getrocknet. Die Baumwolle wird in braunen, seifenechten Tönen gefärbt.
  • Durch Nachbehandeln mit einer Lösung von Kaliumbichromat und Essigsäure oder von Salzen komplexer Phosphorwolframmolybdänsäuren lassen sich die Eigenschaften verbessern.
  • Eine wesentlich tiefere Braunfärbung wird erzielt, wenn die geklotzte Ware im Mather-Platt 5 Minuten feucht gedämpft und gegebenenfalls mit Lösungen von Kaliumbichromatessig säure oder Salzen komplexer Phosphorwolframmolybdänsäuren nachbehandelt wird.
  • Beispiel -- Mit einer Lösung von 5o g I, 5-Dioxynaphthalin und 25 ccm Natronlauge in 1 1 Wasser wird die zu färbende Ware (Baumwolle, Viscoseseide) dreimal bei 35 bis 40°C geklotzt. Ohne zu trocknen, wird nun mit einer Lösung von 30 g m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium, =o ccm Natronlauge 38° B6, 25 g Glaubersalz calc. dreimalgeklotzt. NachdemTrocknenwird5Minuten im Mather-Platt gedämpft, mit einer Lösung von Bichromat und Essigsäure behandelt und geseift. Die Ware wird durch diese Behandlung tiefdunkelbraun gefärbt. Der Farbton wird nach einem mehr rotstickigen Braun verschoben, wenn man als Klotzflotte an Stelle der obengenannten Lösung folgende Lösung anwendet: 3o g p-Nitrosodimethylanilin, =o ccm Natronlauge_3o°Be, 25 g Glaubersalz calc., gelöst in Wasser zu 11.
  • Beispiel 3 36o g i, 5-Dioxynaphthalin werden mit 36o g Glycerin und so viel Wasser eingestellt, daß der Gehalt 3o % beträgt. Eine Druckpaste aus 26,7% dieses lagerbeständigen und frostsicheren Präparates, 60;o Pottasche, 9% Glycerin, 40% Industriegummi i: i und z8,50/, Wasser ergibt, auf Baumwolle gedruckt, nach 3 bis 5 Minuten langem Dämpfen und einer Nachbehandlung mit Bichromatessigsäurelösung ein volles Braun mit guten Echtheitseigenschaften.
  • DerZusatzvon9% Nitroso-ß-naphtholnatrium verändert den Farbton zu einem rotstickigen Braun, von 9% p-Nitrosodimethylanilinzueinem Schwarz. Auf Viscoseseide fallen die Drucke im allgemeinen tiefer aus und zeichnen sich durch besonders gute Gleichmäßigkeit aus. Beispiel 4 2409 i, 5-Dioxynaphthalin, 240g Glycerin, 330 g p-Nitrosodimethylanilin; 42 g m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium werden mit Wasser auf 1333,3 g (=18 0/0) eingestellt und in einer Kugelmühle gemahlen. -Es wird mit Zoo g dieses Farbstoffpräparates und =o ccm Natronlauge 38'B6 dreimal bei 35 bis 40°C geklotzt. Sodann wird getrocknet. Die Ware wird danach 5 Minuten im Mather-Platt gedämpft und mit einer Lösung von i g. Kaliumbichromat und 2 ccm Eisessig in 1 1 Wasser 5 Minuten bei 5o bis 6o°C behandelt. Es werden schwarze Töne erhalten. .
  • Beispiel 5 Aus 8% 1, 4-Dioxynaphthalin, 6°/, Pottasche, 4°/, Glycerin, 80/, m-nitro-benzolsulfonsaures Natrium, 14% Wasser, 500/ö Industriegummi i: i wird eine Druckplatte bereitet. Sie ergibt, in gleicher Weise gedruckt wie in Beispiel 3 angegeben, auf Baumwolle braune Töne.
  • Beispiel 6 Wird in Beispiel 5 das I, 4-Dioxynaphthahn durch i, 8-Dioxynaphthalin ersetzt, so erhält man graue Töne. Mit i, 7-Dioxynaphthalin erhält man auf die gleiche Weise ein kräftiges, seifenechtes Schwarzgrau.
  • Beispiel 7 Durch Ersatz des im Beispiel 5 verwendeten Naphthalinderivates durch 8-Amino-i-oxynaphthalin bzw. dessen Chlorhydrat werden tiefe Braunschwarztöne erhalten. Beispiel $ Wird in Beispiel 5 das x, ¢-Dioxynaphtbalin durch i'-Methyl-5-oxy-oc-näphthocarbazol ersetzt, so erhält man ein chlor- und kochechtes Braun.
  • Beispiel g 24 g i, 5-Dioxynaphthalin, 16 g Naphthazarin 2o g m-nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 40 g Dynamitglycerin werden mit Wasser auf Zoo g eingestellt. Die Mischung wird in einer Kugelmühle fein gemahlen. Das so erhaltene Präparat zeichnet sich durch seine haltbare, nicht absetzende glatte Form aus, die es für die Zwecke des Zeugdruckes besonders geeignet macht.
  • Mit einer daraus bereiteten Druckpaste, die beispielsweise 35 °; o des Präparates, 511/, Ammoniakwasser 25prozentig, 6°/o Pottasche, 50°/0 Industriegummi i : i, q. 0, 1, Wasser enthält, wird die Ware in üblicher Weise bedruckt. Auch andere Verdickungen, wie Senegalgummi, Traganth, Stärke, Britisbgummi, sind verwendbar. Nach dem Trocknen wird in der für Küpenfarbstoffe gebräuchlichen Methode im Mather-Platt gedämpft. Auch die Nachbehandlung geschieht in der für Küpenfarbstoffe gebräuchlichen Weise mit Bichromatessigsäurelösung. An Stelle von Bichromatessigsäurelösung lassen sich auch. Lösungen von Kupfersulfatessigsäure oder Gemischen>n Bichromat, Kupfersulfat und Essigsäure anwenden. Es werden volle, seifen- und licht- und reibechte Schwarztöne erhalten, ohne daß die Reißfestigkeit der Ware leidet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen auf natürlichen und künstlichen Cellulosefasern, dadurch gekennzeichnet, daß man Oxynaphthaline mit mindestens einer oc ständigen Oxygruppe und benachbarter freier ß-Stellung, deren Abkömmlinge oder Substitutionsprodukte zusammen mit oxydierenden und alkalischen Mitteln auf die ungebeizte Faser klotzt oder druckt, den Farbstoff durch Oxydation entwickelt und die Färbung gegebenenfalls mit oxydierenden Mitteln nachbehandelt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachbehandlung Lösungen oxydierender Metallsalze benutzt werden, die mit den Farbstoffen eine Lackbildung eingehen können.
DEI47158D 1933-05-11 1933-05-11 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen auf der Faser Expired DE609094C (de)

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