DE334528C - Verfahren zur Herstellung von Woll- und Kunstwollwaren erhoehter Haltbarkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Woll- und Kunstwollwaren erhoehter Haltbarkeit

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DE334528C
DE334528C DE1920334528D DE334528DD DE334528C DE 334528 C DE334528 C DE 334528C DE 1920334528 D DE1920334528 D DE 1920334528D DE 334528D D DE334528D D DE 334528DD DE 334528 C DE334528 C DE 334528C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C5/00Carbonising rags to recover animal fibres

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Woll- und Kunstwollwaren erhöhter Haltbarkeit. Eingehende Untersuchungen hatten ergeben, daß die Erzielung haltbarer Woll- und Kunstwollwaren von erhöhter Ausbeute und verlängerter Tragdauer von der Vermeidung der hydrolytischen Lockerung während des Fabrikationsganges abhängig ist, die Mineralsäuren hervorrufen. Zur Vermeidung der schädigenden Wirkung der Karbonisation wurde ihr Ersatz durch mechanische Vorkehrungen in Vorschlag gebracht.
  • Bei der weiteren Verfolgung der zur Klärung der Vorgänge ausgeführten Untersuchungen wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß die verderbliche Hydrolysierung der Wollfaser durch spaltendeSäuren und säure Salze äufgehöben werden kann, wenn neben ihnen kondensierend wirkende Mittel zur Anwendung gebracht werden. Dadurch ist nunmehr auch die Möglichkeit gegeben, die Vorteile der Karbonisation im Fabrikationsgang unter Ausschaltung ihrer schädigenden Wirkung zu erzielen.
  • Von solchen Kondensationsmitteln wurden die Wirkungen von Formaldehyd, Acetaldehyd, Benzaldehyd, Oxybenzaldehyden, Aceton, Acetessigester ü. a. festgestellt und darunter Formaldehyd als besonders wirksam in der Aufhebung der hydrolytisch spaltenden Schädigung der Wolle erkannt, die Mineralsäuren herbeiführen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn das Kondensationsmittel gleichzeitig mit der Säure zur Einwirkung gebracht wird. Zwar kann man die schädigende Säurewirkung durch Behandlung der Wolle in heißen Formaldehydbädern unmittelbar vor oder nach der Karbonisation auch eindämmen, doch ist es am vorteilhaftesten, die Kondensationsmittel in den sauren Karbonisierbädern zu lösen oder in Dampfform in den Karbonisierraum einzuleiten, was sich besonders beim Arbeiten mit Salzsäuregas empfiehlt.
  • Beispielsweise wird wie folgt verfahren: Man bereitet aus 2o kg konzentrierter Schwefelsäure, 2o kg Formaldehyd, 4oprozentig, und 4oo l Wässer das Karbonisierbäd, in das man die zu behandelnde Ware einbringt und g Et durchtränkt. Durch Schleudern oder Abquetschen wird der Überschuß an Flüssigkeit entfernt, dann wird die Ware sorgfältig getrocknet und hierauf bei etwa 8o bis 85 ° C so lange karbonisiert, bis die pflanzlichen Teile mürbe geworden sind. In gleicher Weise werden Bäder mit anderen Karbonisiermitteln, wie Bisulfat, Chlormagnesium, Chloraluminium, Chlorzink, unter Zusatz von Formaldehyd in den üblichen Konzentrationen angesetzt und bei den erforderlichen Temperaturen des Karbonisierraumes in gewohnter Weise verwendet. Statt den Formaldehyd der Karbonisierflüssigkeit zuzusetzen, kann er auch im Karbonisierraum verflüchtigt und so zur Wirkung gebracht werden. So karbonisierte Wolle zeigt sich gegenüber allen Einflüssen; die =Wasser, Seife, faulender Harn, Straßenkot und -staub, Alkalien, alkalische Salze, das Waschen, Dekatieren und Potten usw, bei der Fertigstellung und beim Gebrauch der Waren ausüben unv erhältnismäßig widerstandsfähiger als Wolle, die in der bisher üblichen Weise karbonisiert 'wurde. Festigkeit und Dehnbarkeit nehmen auch bei starker Alkaliwirkung kaum ab und der Substanzverlust beträgt nur ein Drittel bis ein Fünftel desjenigen, den in üblicher Weise karbonisierte Wollen bei gleicher Behandlung erleiden. Mit gleichem Erfolg wie Formaldehyd selbst, können auch formaldehydabgebende Stoffe verwendet werden.
  • Statt die Kondensationsmittel erst bei der Bereitung der Bäder zuzufügen, kann auch so verfahren werden, daß aus ihnen und den Säuren oder säureabspaltenden Salzen in geeigneten Verhältnis konzentrierte Präparate in flüssiger oder fester Form hergestellt werden, die man erst an der Verbrauchsstelle durch Verdünnen oder Lösen mitWasser zur Verwendung bringt.
  • Es ist zwar bekannt, daß Wolle durch Behandeln in heißen, formaldehydhaltenden Bädern vor dem Einschrumpfen bewahrt und gegen Alkalien widerstandsfähiger gemacht werden kann. Hieraus war aber nicht ohne weiteres abzuleiten, daß Formaldehyd auch die schädigende hydrolytische Säurewirkung beim Karbonisieren hindern würde.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Woll-und Kunstwollwaren erhöhter Haltbarkeit und mit verlängerter Tragdauer, dadurch gekennzeichnet, daß im Fabrikationsgang durch Mitverwendung kondensierend wirkender Körper der schädlichen Lockerung des Gefüges der Wolle durch Säuren beim Karbonisieren vorgebeugt wird.
  2. 2. Die besondere Ausführung des in Anspruch i geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß beim Karbonisieren neben den üblichen Karbonisiermitteln Formaldehyd oder solchen abgebende Stoffe auf die Wollfaser zur Einwirkung gebracht werden.
  3. 3. Die besondere Ausführung des in den Ansprüchen i und 2 geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß aus kondensierend wirkenden Körpern und Säuren oder säureabspaltenden Salzen in konzentrierter fester oder flüssiger Form versandfähige Karbonisationspräparate bereitet werden.
DE1920334528D 1919-02-18 1920-02-17 Verfahren zur Herstellung von Woll- und Kunstwollwaren erhoehter Haltbarkeit Expired DE334528C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2880055A (en) * 1953-07-15 1959-03-31 Fabric Res Lab Inc Method of reducing the alkali solubility of wool by treatment with acrolein

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2880055A (en) * 1953-07-15 1959-03-31 Fabric Res Lab Inc Method of reducing the alkali solubility of wool by treatment with acrolein

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