DE549460C - Verfahren zur Herstellung waesseriger, elektrolytarmer Loesungen von Seidenfibroin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung waesseriger, elektrolytarmer Loesungen von Seidenfibroin

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DE549460C
DE549460C DEI40238D DEI0040238D DE549460C DE 549460 C DE549460 C DE 549460C DE I40238 D DEI40238 D DE I40238D DE I0040238 D DEI0040238 D DE I0040238D DE 549460 C DE549460 C DE 549460C
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aqueous
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ammonia
low
fibroin
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Dr Heinrich Fink
Dr Ernst Rossner
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IG Farbenindustrie AG
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin Wäßrige Lösungen von Seidenfibroin mit nur geringen oder ohne Elektrolytgehalt konnten bisher nur durch Lösen des Fibroins in konzentrierten Salzlösungen und darauffolgendes Entfernen der Salze durch Dialyse hergestellt werden. Bei der Dialyse verdünnt sich aber die Fibroinlösung stark, so daß die Lösungen für die technische Verarbeitung wieder im Vakuum konzentriert werden müssen. Das Dialysieren und das Eindampfen im Vakuum sind im Großbetrieb sehr lästige und zum Teil mit Verlusten verbundene Maßnahmen. Außerdem werden die verhältnismäßig teuren Salze bei der Dialyse nur in stark verdünnter, also entwerteter Form zurückgewonnen. Alle diese Nachteile lassen das bisher bestehende Verfahren als nicht geeignet für den Großbetrieb erscheinen. Es wurde nun gefunden, daß man auf viel raschere Weise und fast ohne Chemikalienverbrauch folgendermaßen zu wäßrigen Fibroinlösungen gelangt.
  • Es ist bekannt, daß sich Fibroin unter bestimmten Temperaturbedingungen reichlich in wasserfreiem Ammoniak löst. Diese ammoniakalische Lösung läßt sich in Wasser bringen, ohne daß eine Ausflockung eintritt. Eine Ausflockung erfolgt auch nicht, wenn der Ammoniak aus der wäßrigen Lösung durch Evakuieren, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur oder mittels Durchleiten von Gasen vollständig entfernt wird. Der abgesaugte oder abgeblasene Ammoniak kann in bekannter Weise ohne Verlust wiedergewonnen werden. Man erhält so schwach gefärbte, wäßrige Fibroinlösungen von beliebiger Konzentration. Ein Fibroingehalt von 35 °/o und mehr ist ohne Eindampfen leicht erreichbar. Die Viskosität der Lösungen ist überraschend gering, ohne daß ein Abbau des Fibroins nachweisbar wäre.
  • Für das Gelingen des Verfahrens sind eine Reihe von Faktoren zu beachten. Die Seidenabfälle müssen gut entbastet sein; gegebenenfalls führt man vor dem Lösen eine nochmalige gründliche Entbastung mit bekannten Mitteln, beispielsweise mit Fermenten, aus. Ferner müssen die Seidenabfälle frei von Verunreinigungen, wie Puppenresten, Raupenexkrementen u. dgl., sein, da diese Verunreinigungen schon das Lösen in Ammoniak erschweren und eine spontane Gelatinierung der wäßrigen Lösung verursachen können. Gegebenenfalls werden die Abfälle vor dem Lösen einer Reinigung unterzogen, indem man sie z. B. über einen Wattekrempel laufen läßt. Eine Vorbehandlung der Seidenabfälle durch kurzes Kochen mit schwachalkalischen oder sauren wäßrigen Lösungen, z. B. mit 1/l0 n Soda- öder Salzsäurelösung, beschleunigt das Lösen des Fibroins.
  • Von grofier"Wichtigke'it#ist die Temperatur des Ammoniaks beim Lösen. Während z. B. Ammoniak von - 4.6 bis - q.8° die Seidenabfälle in 3 Stunden nur teilweise löst, tritt bei - 77° schon in etwa 3 Minuten glatte Lösung ein. Das Lösen in Ammoniak wird durch eine saure oder eine alkalische oder eine kombinierte alkalische und dann saure Vorbehandlung erleichtert. Die aus so erzeugten ammoniakalischen Lösungen hergestellten wäßrigen Lösungen zeigen besonders gute Stabilität und Verspinnbarkeit.
  • Die Umwandlung der ammoniakalischen Fibroinlösung in eine wäßrige kann einfach dadurch geschehen, daß man sie langsam unter Rühren in Wasser einlaufen läßt, wobei von vornherein nur so viel Wasser verwendet wird, als der gewünschten Konzentration an Fibroin entspricht. Man kann auch umgekehrt das Wasser in die ammoniakalische Lösung eintreten lassen. Vorteilhaft ist es, die ammoniakalische Lösung durch eine Düse fein zu versprühen und nach Durchfallen einer längeren Luftstrecke erst auf die Wasseroberfläche gelangen zu lassen. Man gewinnt auf diese Weise die Hauptmenge des Ammoniaks sofort gasförmig wieder, ohne ihn erst aus der wäßrigen Lösung austreiben zu müssen. Das Austreiben des Ammoniaks braucht übrigens nicht ins Extrem getrieben zu werden, da die Anwesenheit geringer Ammoniakmengen die Verwendbarkeit der Lösungen nicht beeinträchtigt, im Gegenteil ihre Stabilität erhöht.
  • Die vom Ammoniak weitgehendst befreiten wäßrigen Fibroinlösungen lassen sich ausgezeichnet z. B. zu künstlichen Fäden aus vielen Fasern mittels einfacher, vorteilhaft konzentrierter Salzbäder verspinnen, wobei man leicht Abzüge von 5o m und mehr in der :Minute anwenden kann. Der Chemikalienverbrauch ist äußerst gering, da der Ammoniak leicht wiederzugewinnen ist und in die Fällbäder nur Wasser gelangt. Sie sind also durch einfaches Konzentrieren wieder gebrauchsfähig zu machen, während beim Verarbeiten elektrolytreicher Fibroinlösungen die gebrauchten Fällbäder kaum zu trennende Gemische der zum Lösen und der zum Fällen verwendeten Säuren oder Salze darstellen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung elektrolytarmer, wäßriger Lösungen von Seidenfibroin, dadurch gekennzeichnet, daß man Seidenfibroin in bekannter Weise in wasserfreiem Ammoniak löst, diese Lösung in Wasser bringt und aus der wäßrig-ammoniakalischen Lösung den Ammoniak vertreibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Seidenfibroin einer das Lösen .in Ammoniak unterstützenden Vorbehandlung unterzieht.
DEI40238D 1929-12-23 1929-12-23 Verfahren zur Herstellung waesseriger, elektrolytarmer Loesungen von Seidenfibroin Expired DE549460C (de)

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