DE702001C - Verfahren zur Verbesserung von Caseinfasern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung von Caseinfasern Gegenstand des Patents 692 232 ist ein Verfahren zur Verbesserung von Caseinfasern, nach dem man diese neben einer an sich bekannten Behandlung mit Aldehyden auch einer solchen mit salpetriger Säure unterwirft. Nach dem Hauptpatent ist die salpetrige Säure entweder für sich in verdünnter Lösung zur Anwendung gebracht worden oder in Gestalt von verdünnten Lösungen von Nitriten und entsprechenden Säuremengen zum Austreiben der salpetrigen Säure aus ihren Salzen. Es ist festgestellt worden, daß die auf solche Weise verbesserten Caseinfasern eine sehr gute Resistenz aufweisen gegen heiße saure, gegebenenfalls schwefelsäurehaltige Wollfärbebäder. Es hat sich aber weiterhin ergeben, daß die Fasern gewöhnlicher Wolle gegenüber noch unterlegen sind, wenn. es sich um die Nachbehandlung und das Waschen solcher Fasern mit schwach alkalischen Mitteln, wie Sodalösungen, handelt. In diesem Falle zeigen die nach dem Hauptverfahren behandelten Caseinfasern noch eine zu große Quellung und unangenehme Schlüpfrigkeit.
• Es ist nun gefunden worden, daß .neben der Erzeugung einer guten Resistenz gegen heiße saure Wollfärbebäder die erwähnte unangenehme Quellung und Schlüpfrigkeit bei Anwendung von alkalischen Nachbehandlungsbädern, wie Sodalösungen, vermieden werden kann, wenn man auf die Caseinfasern lösliche Nitrite ohne Verwendung eines besonderen Säurezusatzes zur Anwendung bringt. Die sauren Eigenschaften des Caseins erweisen sich anscheinend in solchem Falle als gerade hinreichend, um in milder Weise nach und nach die erforderlichen Mengen an salpetriger Säure aus den Nitriten frei zu machen und auf die Fasern in der hier charakteristischen Weise zur Einwirkung zu bringen. Diese milde und langsame Einwirkung scheint für das Verhalten der behandelten Caseinfasern im alkalischen Waschprozeß mit z. B. Sofialösung von ausschlaggebender Bedeutung zu sein. Daß es sich auch im vorliegenden Falle wieder um die spezifische Einwirkung der salpetrigen Säure auf die Caseinfasern handelt, geht aus der Tatsache hervor, daß nur solches Casein mit den verdünnten Nitritlösungen in der beschriebenen Weise zu Wirken vermag und zum Erfolge führt, welches noch die bekannten spezifisch sauren Eigenschaften des Caseins enthält. Caseinfasern, die im voraus mit alkalischen Mitteln, wie Erdalkalien etwa in Gestalt von Calciumhydroxydlösung, neutralisiert worden sind, vermögen aus den löslichen Nitriten salpetrige Säure nicht mehr frei zu machen, und demzufolge bleibt in solchem Falle auch die hier beschriebene charakteristische Wirkung aus. Insbesondere, wenn die Nitritbehandlung auf den hochgequollenen Caseinfaden zur Anwendung gebracht wird, ist es von Vorteil, dem Nitritbad erhebliche Mengen von entwässernden Neutralsalzen, wie Natriumsulfat und Magnesiumsulfat, zuzusetzen. Ausführungsbeispiel In an sich bekannter Weise in sauren Bädern ersponnene, mit Formaldehyd vorgehärtete und getrocknete Caseinfasern werden in ein Nachbehandlungsbad eingeführt, welches 70,16 Natriumnitrit und gegebenenfalls i o % Na., SO, enthält, und darin bei Raumtemperatur 2 Stunden lang bei einem Flottenverhältnis von - 1:30 , behandelt. Dann wird gründlich abgeschleudert, ausgewaschen und getrocknet.
• Die Nitritlösung kann auch noch vor dem ersten Trocknen auf die Caseinfaser zur Einwirkung gebracht werden, und in diesem Falle kann man die Formaldehydbehandlung vor oder nach der Nitritbehandlung vornehmen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung von Caseinfasern nach Patent 692'232, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Aldehyd gehärteten Fasern aus Casein, dessen Säuregruppen nicht neutralisiert worden sind, mit Lösungen von Nitriten, insbesondere Natriumnitrit, behandelt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitritbehandlung in Anwesenheit von Neutralsalzen, wie Natriumsulfat und Magnesiumsulfat, vorgenommen wird.