DE752701C - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus CaseinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden oder Fasern
aus Caisein durch Verspinnen einer alkalischen Lösung von Casein in saure, salzhaltige
Koagulationsbäder und Nachbehandlung der koagulieren Fäden, wobei sowohl die Entsäuerung
mit wäßrigen Salzlösungen als auch die in Gegenwart oder Abwesenheit von Formaldehyd
vorzunehmende Entquellung sowie schließlich die vor oder nach dem Schneiden
der Fäden vorzunehmende Härtung (Unlöslichmachung) bei Temperaturen über 250
stattfindet, und zwar die Entsäuerung mit wäßrigen Salzlösungen vorzugsweise zwischen
35 und 50° und die gegebenenfalls in Gegenwart von Formaldehyd stattfindende Entquellung
sowie die Unlöslichmachung vorzugsweise zwischen 50 und 65 °, gegebenenfalls
nach dem Schneiden der Fäden, durchgeführt wird.
Durch die Anwendung von höheren Temperaturen während der Nachbehandlung
werden überraschende Ergebnisse erzielt. Während die Nachbehandlung von Caseinfäden
bzw. -fasern bei Raumtemperatur Tage dauern kann, ohne daß Fäden von hinreichenr
der Kochbeständigkeit erhalten werden, genügen nach der Erfindung einige Stunden zur
Behandlung, um Gebilde von. hoher Kochbeständigkeit zu erhalten. Die Anwendung von
Bädern bei Temperaturen über 25 ° hat den besonderen Vorteil, daß die Nachbehandlung,
also die Entsäuerung, die Entquellung und die Härtung der aus dem Koagulationsbad austretenden,
zu einem endlosen Kabel vereinigten, vorzugsweise unter Spannung geführten Caseinfäden, auf kürzerem Wege von statten
geben kann als bei Bädern von Raumtemperatur.
Einer besonderen Ausführungsform gemäß kann man die Kochfestigkeit noch steigern,
indem man die Fäden in feuchtem oder schon getrocknetem Zustand der Einwirkung eines
formaldehydhaltigen Härtungsbads von erhöhter Temperatur, z. B. 700, aussetzt.
Ausführungsbeispiele
i. Die aus dem Koagulationsbad kommenden Fäden werden zu einem endlosen Band
vereinigt und hierauf unter mehr oder weniger starker Spannung etwa 2 Minuten durch ein
Bad der folgenden Zusammensetzung gezogen:
a) etwa 200 g Natriumchlorid je Liter, Temperatur 35 bis 400, das Band durchläuft
hierauf während etwa 4 Minuten, das Bad; b), X5° S Natriumchlorid und 150 g Aluminiumsulfat
je Liter, Temperatur 55 bis 65 °; das Band wird schließlich, nachdem es in Fasern von gewünschter Länge zerschnitten
worden ist, etwa 6 Stunden in folgendes Bad getaucht: c) 140 g Natriumchlorid, 180 g
Aluminiumsulfat und 20 bis 40 g Formaldehyd, Temperatur 35 bis 400. Nachdem die
Fadenabschnitte zentrifugiert worden sind, werden sie 5 bis 7 Stunden in folgendem Bad
behandelt: d) 200 g Natriumchlorid, 60 g Aluminiumsulfat, 30 bis 40 g Formaldehyd,
Temperatur yo°. Alsdann werden sie gewaschen und getrocknet. Der Formaldehyd
kann auch den Salzbädern a) und/oder b) zugefügt werden.
2. Man verfährt wie im Beispiel 1; das Salzbad a) enthält jedoch 200 g Natriumsulfat,
das Salzbad b) 150 g Natriumsulfat, 30 g Magnesiumsulfat und 50 g Zinksulfat;
das Salzbad c) 100 g Natriumsulfat, 20 g Magnesiumsulfat, 30 g Zinksulfat, 100 g Aluminiumsulfat
und 20 bis 40 g Formaldehyd; das Bad'd) 50 g Natriumsulfat, 10 g Magnesiumsulfat,
15 g Zinksulfat, 200 g Aluminiumsulfat und 30 bis 40 g Formaldehyd.
Auch nach diesem Beispiel kann der Formaldehyd den Bädern a) und/oder b) zugesetzt
werden.
Der Gehalt an Salzen in den Bädern kann innerhalb weitester Grenzen schwanken, und
es können auch organische Salze, z. B. Acetate und Formiate, verwendet werden.
Das Fadenband kann beim Durchlaufen dauernd oder mit Unterbrechungen in die
Nachbehandlungsbäder eingetaucht sein; im letzteren Falle kann jeweils einer Tauchstrecke
von 10 bis 15 cm eine Strecke folgen, auf der es sich außerhalb des Bades befindet.
Das Verfahren gemäß Erfindung ist nicht nur auf Caseingebilde anwendbar, es kann
auch auf Caseinzellstoffasern Anwendung finden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus Casein durch Spinnen einer alkalischen Caseinlösung in saure, salzhaltige Koagulationsbäder und Nachbehandlung der koagulieren Gebilde, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung nicht unter 25°, und zwar die Entsäuerung mit wäßrigen Salzlösungen vorzugsweise zwischen 35 und 500 und die gegebenenfalls in Gegenwart von Formaldehyd stattfindende Entquellung sowie die Unlöslichmaehung vorzugsweise zwischen 50 und 65°, gegebenenfalls nach dem Schneiden der Fäden, durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung des aus dem Koagulationsbad kommenden Fadenbandes unter mehr oder - weniger starker Spannung erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten oder bereits getrockneten Fäden oder Fasern in formaldehydhaltigen Bädern bei 60 bis 700 nachbehandelt werden.© 898 7.51
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