AT167115B - Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und Fasern aus pflanzlichen Eiweißstoffen, besonders Sojacasein - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und Fasern aus pflanzlichen Eiweißstoffen, besonders Sojacasein

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AT167115B
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bath
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Antonio Ferretti
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und Fasern aus pflanzlichen Eiweiss- stoffen, besonders   Sojacasein   
Die Erfindung betrifft die Herstellung von künstlichen Fäden oder Fasern aus pflanzlichen Eiweissstoffen, besonders Sojacasein, das mit Milchcasein und/oder mit Cellulosexanthogenat gemischt sein kann. 



   Es ist bereits vorgeschlagen worden, Sojacaseinfasern herzustellen. Dieses bekannte Verfahren besteht darin, dass eine Lösung von   Sojacasein   in Alkali in einem gegebenenfalls ein organisches Koagulationsmittel, wie Alkohol, Formaldehyd und Aceton enthaltenden saurem Bad gefällt wird. Bei diesem Verfahren wird nichts Näheres über die Nachbehandlung der koagulierten Fäden gesagt, die zur Erzielung von wasserfesten, weichen und widerstandsfähige, für die Textilindustrie brauchbaren Fäden notwendig ist. 



   Auch die von anderer Seite empfohlene Härtung von Proteinfäden mit Formaldehyd gemeinsam mit anderen, gerbend wirkenden Salzen ergibt keine für die textile Verarbeitung praktisch verwertbare Faser. 



   Gemäss der Erfindung werden nun die in den lösliche Salze enthaltenden sauren Bädern koagu- 
 EMI1.1 
 Salzmenge lässt sich durch Versuche leicht feststellen. Im allgemeinen ist es vorzuziehen, grosse Salzmengen zu verwenden, wie dies auch aus den folgenden Beispielen hervorgeht. 



   Der Härtung der Fäden mit Formaldehydsalzlösungen kann eine Waschung und/oder eine Entquellung der Fäden mit den oben erwähnten, für diesen Zweck allerdings formaldehydfreien Salzlösungen vorausgeschickt werden. Den Nachbehandlungen können auch zu einem endlosen Band vereinigte Fäden ausgesetzt werden. In solchem Falle wird das Fadenband kontinuierlich durch die Salzlösungen gezogen. Die Fäden können in einer beliebigen Stufe der Nachbehandlung zu Fasern zerschnitten und dann weiter gehärtet werden. 



   Beispiel 1 : 50 kg Sojacasein und 50 kg Milchcasein werden gemischt, in Wasser gequollen und hierauf unter Verwendung von 201 Natronlauge von   35 Q Bé   gelöst, worauf die Lösung auf   500 1   aufgefüllt wird. Die Lösung wird mehrere Male filtriert und nach Reifung in ein Bad gesponnen, das   90   Schwefelsäure und 350 Natriumsulfat im Liter enthält.

   Hierauf werden die aus dem
Koagulationsbad kommenden Fäden zu einem fortlaufenden Band vereinigt und unter starker
Spannung durch folgende Bäder geleitet : a) durch ein 200 Natriumchlorid pro Liter enthaltendes wässeriges Salzbad ; b) durch ein 150   g Natriumchlorid, 200 g   
 EMI1.2 
 c) durch ein wässeriges Salzbad der Zusammensetzung gemäss b) aber mit dem Zusatz von 30 bis   40     100% igem   Formaldehyd pro Liter ; d) die nunmehr auf die gewünschte Länge geschnittenen Fäden werden hierauf in Autoklaven sieben Stunden in einem aus 90 Alu- 
 EMI1.3 
 100% igem Formaldehyd pro Liter bestehenden wässerigen Bad behandelt ;

   e) die unlöslich gemachten Fasern werden ausgewaschen und schliesslich mit einer wässerigen Lösung behandelt, die   4   Mononatriumphosphat pro Liter im Bad enthält, dann werden sie erneut gewaschen und getrocknet. 
 EMI1.4 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 für Bad d) und   35-40 C   für Bad e). Man kann auch bei niedrigeren Temperaturen arbeiten. 



  Um aber den Fasern einen grösseren Widerstand gegen kochende Farbbäder zu verleihen, werden die Fasern sodann in wenigstens einem Formaldehydbad bei höheren Temperaturen, z. B. 



    70-75OC   behandelt. 



   Beispiel 2 : Es wird zunächst nach Beispiel 1 gearbeitet, jedoch werden nach dem Bad b) die Fäden geschnitten und in einem Behälter gesammelt, der das Bad c) enthält, in welchem sie 3-4 Stunden lang bei   35-400C behandelt   werden. Hierauf werden die Fäden in dem Bad d) bei   70-75   C 5-7   Stunden behandelt und endlich erfahren sie eine Behandlung nach Bad e). 



   Beispiel 3 : Die koagulierten Fäden werden a) 5-7 Stunden bei   35-40 C   in ein Bad getaucht, welches pro Liter Lösung 180 g Natriumchlorid, 160   g Aluminiumsulfat, 30-40 g 100%-   iges Formaldehyd enthält. b) hierauf werden die abgeschleuderten Fäden 7-9 Stunden bei   70-75   C   in ein 220 g Natriumchlorid, 90   g Aluminiumsulfat, 40 g l00%iges   Formaldehyd pro Liter Lösung enthaltendes Bad getaucht, dann werden sie gewaschen und mit 5 g Monokaliumphosphat pro Liter Bad behandelt, sodann erneut gewaschen und getrocknet. 



   Nach jeder Arbeitsmassnahme fügt man Alkali zu den Bädern a) und b) hinzu, um die in die Bäder eingeführte Säure zu neutralisieren. 



   Beispiel 4 : Man verfährt nach den Bei- 
 EMI2.1 
 chlorid und/oder das Aluminiumsulfat teilweise oder gänzlich durch andere lösliche neutrale und/ oder saure Salze ersetzt werden, die unter den löslichen Alkali-, Erdalkali-und Ammoniumsalzen sowie Aluminiumsalzen, auszuwählen sind. 



   Bei den nur aus   Sojacasein   bestehenden Fasern arbeitet man in gleicher Weise wie bei den mit Milchcasein gemischten Fasern. Zur Herstellung von mit Cellulosexanthogenat gemischten Fasern wird entweder die Mischung der verschiedenen vorher getrennt hergestellten Lösungen vorgenommen oder es werden die Eiweissstoffe, die vorzugsweise bereits in Wasser gequollen wurden, unmittelbar in Viskose gelöst. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen   Fäden und Fasern   aus pflanzlichen Eiweissstoffen, besonders Sojacasein, gegebenenfalls im Gemisch mit Milchcasein, durch Verspinnen der alkalischen Eiweisslösungen in Säure und lösliche Salze enthaltenden Koagulationsbädern und Behandeln der Fäden mit   formaldehydhaltigen     Salzlösungen,   dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlung der koagulierten Fäden in einem oder mehreren Bädern stattfindet, welche ein oder mehrere neutrale oder saure, lösliche nicht gerbende Alkali-, Erdalkali-oder Ammoniumsalze, gegebenenfalls unter Zusatz neutraler oder saurer Aluminiumsalze enthalten, wobei dem ersten Salzbad und/oder wenigstens einem der darauffolgenden Salzbäder Formaldehyd zugesetzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem Koagulationsbad kommenden Fäden zu einem fortlaufenden Band vereinigt und unter mehr oder weniger starker Spannung wenigstens durch eine, gegebenenfalls Formaldehyd enthaltende Salzlösung gezogen werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur wenigstens eines der Nachbehandlungsbäder oberhalb 25 C, vorzugsweise bei 70 C liegt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bei niedriger EMI2.2 können, nachbehandelt werden.
    5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gehärteten Fäden noch mit Lösungen wasserlöslicher Phosphate behandelt werden.
AT167115D 1938-05-07 1948-08-03 Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden und Fasern aus pflanzlichen Eiweißstoffen, besonders Sojacasein AT167115B (de)

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