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Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern.
Es ist bekannt, Viskose zunächst nur zu Cellulosexanthogenatfäden zu koagulieren, diese dann zu schneiden und schliesslich in sauren Badflüssigkeiten zu zersetzen.
Es wurde nun gefunden, dass besonders gut gekräuselte und in ihren Eigenschaften der Wolle nahe kommende Kunstspinnfasern entstehen, wenn man zur Herstellung der Cellulosexanthogenatfäden zähflüssige Viskosen mit über 200 Sekunden Kugelfall verwendet, diese in Wasser oder verdünnten Elektrolytlösungen koaguliert und die so hergestellten Fäden in bekannter Weise in Stapel schneidet und dann in sauren Bädern zersetzt. Als saure Badflüssigkeiten kommen vor allem Bäder in Frage, die nur Schwefelsäure ohne Verwendung von Salz enthalten. Mit weniger gutem Erfolg können auch gewöhnliche Fällbäder, wie Müllerbäder oder andere Säuresalzbäder, verwendet werden.
Die zur Ausübung des Verfahrens erforderlichen zähflüssigen Viskosen werden entweder gewonnen, indem man in üblicher Weise einen Zellstoff mit hoher Kupferviskosität zu Viskose verarbeitet oder indem man aus einem Zellstoff normaler Viskosität eine verhältnismässig hochkonzentrierte Viskoselösung herstellt. Die Viskose soll eine Zähflüssigkeit von mehr als 200 Sekunden Kugelfall haben. Selbstverständlich kann die Zähflüssigkeit auch auf mehr als das Zehnfache dieser Zahl gesteigert werden.
Besonders günstig für die Ausübung des vorliegenden Verfahrens verhalten sich überraschenderweise die aus Viskose mit einer Kochsalzreife von unter 0-2 in verdünnten Elektrolytlösungen nach dem österr. Patent Nr. 142236 hergestellten Fäden.
Die durch die saure Zersetzung solcher in Stapel geschnittener, xanthogenathaltiger Fäden entstehende Kräuselung ist dauerhafter, und die Oberfläche der Fäden ist rauher, so dass eine gute Haftung der versponnenen Fasern untereinander gewährleistet ist. Zweckmässig werden die Fäden bei ihrer Herstellung im oder nach Verlassen des Koagulationsbades vor der vollständigen Zersetzung zu Cellulosehydrat einer Streckung unterworfen. Vor dem Schneiden der Stapel wird vorteilhaft eine grössere Anzahl Faserbündel, wie sie aus den einzelnen Spinndüsen austreten, zu starken Faserbändern zusammengefasst und so der Schneidevorrichtung zugeführt. Die Bündel der Stapelfaserabschnitte werden in den sauren Badflüssigkeiten möglichst gut verteilt, so dass die Fasern während der Zersetzung frei schrumpfen können.
Die Cellulosehydratfäden werden von der sauren Zersetzungsflüssigkeit abgetrennt und dann den üblichen Nachbehandlungsbädern kontinuierlich zugeführt.
Beispiele :
1. Die Viskose wird entsprechend dem österr. Patent Nr. 142236 hergestellt, bis zu einer Kochsalzzahl von O'l gereift und in Wasser gesponnen. Die aus den Trichtern kommenden Fäden werden nach einer Verstreckung zwischen Glasstäben in Stapel geschnitten. Die Stapel von 120 mm werden in einem sauren Schwemmbad von 6-5% H : SO4 geöffnet und zersetzt und schliesslich auf einer Nachbehandlungsapparatur mit einer Lösung von Natriumsulfit in der üblichen Weise entsehwefelt und nach einer Salzsäurewäsche von 0-3% Salzsäure abgesäuert, gewaschen, geseift und getrocknet.
2. Das Verfahren wird in der Weise durchgeführt, wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch wird statt des Wassers im Trichter eine Lösung von 5% Natriumsulfat bei Gegenwart von 0-2% HSO4 verwendet.
3. Normaler Kunstseidenzellstoff wird handelsüblich wie nach normalen Verhältnissen mer-
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enthält.
Die Nachbehandlung der geschnittenen Stapel erfolgt in der in Beispiel 1 angedeuteten Art.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus Viskose, bei dem man die Viskose zunächst zu Cellulosexanthogenatfäden koaguliert, die Fäden in Stapel schneidet und erst dann zu Cellulosehydratfäden unter Anwendung von sauren Badflüssigkeiten zersetzt, dadurch gekennzeichnet, dass man zähflüssige Viskose von über 200 Sekunden Kugelfall mit Wasser oder verdünnten Elektrolytlösungen koaguliert und die koagulierten Fäden in bekannter Weise schneidet und sauer zersetzt.
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