DE751162C - Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen

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DE751162C
DE751162C DET55306D DET0055306D DE751162C DE 751162 C DE751162 C DE 751162C DE T55306 D DET55306 D DE T55306D DE T0055306 D DET0055306 D DE T0055306D DE 751162 C DE751162 C DE 751162C
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DE
Germany
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threads
protein
production
ribbons
films
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Expired
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DET55306D
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English (en)
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Ehrhart Dr Franz
Karl Dr Riederle
Werner Dr Winkler
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KUNSTSEIDE RING GmbH
Thueringische Zellwolle A G
ZELLWOLLE
Original Assignee
KUNSTSEIDE RING GmbH
Thueringische Zellwolle A G
ZELLWOLLE
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H1/00Macromolecular products derived from proteins
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J5/00Manufacture of articles or shaped materials containing macromolecular substances
    • C08J5/18Manufacture of films or sheets
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2389/00Characterised by the use of proteins; Derivatives thereof

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Description

Um die aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß hergestellten Fäden, Filme, Bändchen oder anderen künstlich geformten Gebilde für die Erfordernisse der textlien Weiterverarbeitung bzw. für ihre sonstige Beanspruchung' genügend widerstandsfähig zu machen, pflegt man im allgemeinen die gesponnenen Fäden bzw. anderen geformten Gebilde einer Nachbehandlung zu unterwerfen, deren wesentliches Merkmal die Einwirkung von Formaldehyd ist. Es ist ferner bekannt, im Zusammenhang mit der Einwirkung von Formaldehyd auf die Eiweißfaser und andere " künstlich geformte Gebilde zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, Färbflotten usw. eine Chromsalzbehandlung im .Sinne einer Gerbung vorzunehmen.
Zum Erzielen einer entsprechenden Härtung der Eiweißfasern ist es nach der bisherigen Arbeitsweise erforderlich, die gesponnenen Fäden bzw. das geschnittene Fasergut zunächst einer 12- bis 24stündigen Einwirkung eines kalten Formaldehydbades auszusetzen. Die hierbei erzielte Fixierung ist jedoch nicht
beständig gegen kochendes Wasser. Um das zu erreichen, ist man gezwungen, die kaltfixierte Faser anschließend einer 7- bis 8stündigen Heißbehandlung mit Formaldehyd bei yo° zu unterziehen.
Bei dieser Behandlungsweise werden die langen Fixierungszeiten und der in seiner Beständigkeit gegen Wasser nicht immer voll befriedigende Fixierungseffekt als störend empfunden, so daß eine Verbesserung der bisherigen Arbeitsmethoden sowohl in Richtung der Behandlungsdauer als auch in Richtung einer größeren Beständigkeit der Fixierung erstrebenswert erscheint. Demgegenüber wurde gefunden, daß trotz wesentlich verringerter Nachbehandlungszeit mit Formaldehyd Faden, Filme, Bändchen oder andere künstlich geformte Gebilde aus Eiweißstoffen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften erhalten werden, wenn man für ihre Herstellung Umsetzungsprodukte verwendet, die aus Eiweißstoffen unter Kühlung durch Einwirkung von verdünnter Salpetersäure oder salpetriger Säure erhalten worden sind. Verglichen mit den Verfahren, bei denen Säurekasein, Labkasein, Sojaeiweiß, Zein, Fischeiweiß natürlicher Zusammensetzung als Ausgangsmaterial verwendet wird, vereinfacht sich die Arbeitsweise mit den in der angegebenen Weise erhaltenen, aus Nitro- bzw. Desaminokasein bestehenden Eiweißumsetzungsprodukten ganz wesentlich. So genügt in diesem Fall im Anschluß an eine 6- bis iostündige Einwirkung eines kalten Formaldehydbades eine Heißhärtung der Gebilde bei 700 von nur 1 bis 2 Stunden Dauer, um einen befriedigenden Härtungseffekt zu erzielen. Die aus den Umsetzungsprodukten hergestellten Fäden od. dgl. weisen neben erhöhter Festigkeit geringe Quellbarkeit und größere Plastizität auf. Entsprechende Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man ein Gemisch der Umsetzungsprodukte aus Eiweißstoffen mit verdünnter Salpetersäure und salpetriger Säure oder ein Gemisch der Umsetzungsprodukte verschiedener Eiweißstoffe verwendet.
Es ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden od. dgl. aus in alkalischen Mitteln gelösten Eiweißkörpern bekannt, wonach die mit geeigneten, oxydierend wirkenden Mitteln, wie konzentrierter Salpetersäure, vorbehandelten und in alkalischen Stoffen in Lösung gebrachten Eiweißstoffe in ein geeignetes Fällbad gepreßt werden. Bei dieser Art der Vorbehandlung tritt jedoch eine erhebliche Schädigung der Eiweißsubstanz durch Hydrolyse ein, so daß die Qualität der erhaltenen Gebilde verringert wird.
Das erfindungsgemäß hergestellte Eiweiß wird zunächst bei 45 ° getrocknet und im Anschluß daran in üblicher Weise spinnfähig gemacht. Beispielsweise werden 300 kg Nitro- oder Desaminokasein mit etwa 1000 1 Wasser angequollen und nach V2 Stunde unter Zugabe von 26 1 7o%iger Natronlauge in 200 1 Wasser in Lösung gebracht. Die Spinnlösung läßt sich nach der üblichen Reifezeit von etwa 18 bis 24 Stunden in durchaus normaler Weise zu Fäden verspinnen.
An Stelle von Formaldehyd können auch andere Härtungsmittel, z. B. Dialdehyde, ungesättigte Aldehyde, Crotonaldehyde sowie Verbindungen Verwendung finden, die bei Eiweißkörpern natürlicher Zusammensetzung eine Härtung bewirken.
Beispiele
i. 200 kg Labkasein werden in 1001 Wasser suspendiert und auf 8 bis io° abgekühlt. Unter Rühren und gleichzeitiger Kühlung werden anschließend 301 Eisessig und 34,5 kg technisches Natriumnitrit, gelöst in 70 1 Wasser, zu der gequollenen Kaseinmasse gegeben. Die mit dem Eiweiß und der salpetrigen Säure sich abspielende Reaktion wird spätestens nach 1V2 Stunden abgebrochen. Während der Reaktionszeit wird die Temperatur der Reaktionsmasse durch Kühlung innerhalb der Grenzen von 8 bis io° gehalten. Nach Beendigung der Reaktion wird die überstehende Flüssigkeit abgehebert, die Reaktionsmasse sorgfältig ausgewaschen und der Waschprozeß so lange fortgesetzt, bis das Waschwasser einen pH-Wert von 4 bis 4,5 aufweist. Das erhaltene Umsetzungsprodukt wird bei einer Temperatur von 450 getrocknet, hierauf in Alkalilauge gelöst, die Spinnlösung nach entsprechender Reifung zu Fäden versponnen und diese 6 bis 10 Stunden in einem kalten und 1 bis 2 Stunden in einem heißen Formaldehydbad von 700 gehärtet.
2. 150 kg Säurekasein werden unter Zugabe von ι kg Harnstoff mit 255 1 Wasser übergössen und auf 50 abgekühlt. Nach einer V2Stündigen Quellung fügt man zu der Reaktionsmasse eine auf etwa 50 abgekühlte Mischung von 28 1 Salpetersäure (D = 1,4) in 248 1 Wasser hinzu. Für die folgenden ι V2 Stunden wird das Reaktionsprodukt unter Eiskühlung kräftig gerührt, wobei die Temperatur im Reaktionsgefäß nicht wesentlich über 7° steigen soll. Im Anschluß hieran wird auf die Kühlung verzichtet und die Reaktionsmasse nochmals 1V2 Stunden kräftig durchgerührt. Beim Abbruch der Reaktion hat das nitrierte Eiweiß eine Temperatur von 15° erreicht. Von der überstehenden Flüssigkeit wird abgehebert, das Reaktionsgut so iao lange gewaschen, bis das Waschwasser einen pH-Wert von 4 bis 4,5 zeigt. Das erhaltene
Umsetzungsprodukt wird, wie beschrieben, weiter verarbeitet.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Faden, Filmen, Bändchen oder anderen künstlich geformten Gebilden aus Eiweißstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Umsetzungsprodukte verwendet werden, die aus Eiweißstoffen unter Kühlung durch Einwirkung von verdünnter Salpetersäure oder salpetriger Säure erhalten worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch der Um-Setzungsprodukte aus Eiweißstoffen mit Salpetersäure und salpetriger Säure verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch der Um-Setzungsprodukte verschiedener Eiweißstoffe verwendet wird.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist. im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:
Deutsche Patentschrift Nr. 432 180.
15583 11.52
DET55306D 1941-04-10 1941-04-11 Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen Expired DE751162C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DET55306D DE751162C (de) 1941-04-10 1941-04-11 Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DE881106X 1941-04-10
DET55306D DE751162C (de) 1941-04-10 1941-04-11 Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE751162C true DE751162C (de) 1952-12-08

Family

ID=25953476

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET55306D Expired DE751162C (de) 1941-04-10 1941-04-11 Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE432180C (de) * 1924-06-26 1926-07-28 Emil Burkard Dr Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE432180C (de) * 1924-06-26 1926-07-28 Emil Burkard Dr Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen

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