CH150266A - Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin.

Info

Publication number
CH150266A
CH150266A CH150266DA CH150266A CH 150266 A CH150266 A CH 150266A CH 150266D A CH150266D A CH 150266DA CH 150266 A CH150266 A CH 150266A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
aqueous
ammonia
silk fibroin
low
fibroin
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Aktiengesellsc Farbenindustrie
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Publication of CH150266A publication Critical patent/CH150266A/de

Links

Landscapes

  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung wässeriger,     elektrolytarmer    Lösungen von     Seiderifibroin.            Wässerige    Lösungen von     Seidenfibroin     mit nur geringem, oder ohne Elektrolyt  gehalt, konnten bisher nur durch Lösen des       Fibroins    in konzentrierten     Salzlösungen    und  darauffolgendes Entfernen der Salze durch  Dialyse hergestellt werden. Bei der Dialyse  verdünnt. sich aber die     Fibroinlösung    stark,  so dass die Lösungen für die technische Ver  arbeitung wieder im Vakuum konzentriert  werden müssen.

   Das Dialysieren und     dass     Eindampfen im Vakuum sind im Grossbetrieb  sehr lästige, und zum Teil mit Verlusten ver  bundene Massnahmen. Ausserdem werden die  verhältnismässig teuren     Salze    bei der Dia  lyse nur in stark verdünnter, also     entwerteter     Form, zurückgewonnen. Alle diese Nachteile  lassen das bisher bestehende Verfahren als  nicht geeignet für den Grossbetrieb erschei  nen.

   Es wurde nun gefunden, dass man auf  viel raschere Weise und fast ohne Chemi  kalienverbrauch folgendermassen zu wässeri  gen     Fibroinläsungen    gelangt:       Fibroin    löst sich reichlich in flüssigem    wasserfreiem     Ammoniak.        Ihesc        ammonia-          kalische    Lösung lässt sich in     Nasser    bringen.  ohne dass eine     Ausflockung    eintritt.

   Eine       Ausflockung    erfolgt auch nicht, wenn das  Ammoniak aus der wässerigen Lösung durch  Evakuieren, gegebenenfalls bei erhöhter Tem  peratur oder     mittelst    Durchleiten von     Cia.seii     vollständig entfernt wird. Das     abgesaugti@     oder abgeblasene Ammoniak     kann    in bekann  ter Weise ohne Verlust wiedergewonnen     wei-          den.    Man erhält so schwach gefärbte. wäs  serige     Fibroinlösungen    von beliebiger Kon  zentration.

   Ein     Fibroingehalt    von     353o'    und  mehr ist ohne Eindampfen leicht     erreichbar.     Die Viskosität der Lösungen ist überraschend  gering, ohne dass ein Abbau des     Fibroint     nachweisbar wäre.  



  Bei der praktischen Ausführung des Ver  fahrens sind eine Reihe von Faktoren zu  beachten. Die Seidenabfälle sollen gut.     ent-          bastet    sein; gegebenenfalls führt: man vor  dem Lösen eine nochmalige gründliche     Ent-          bastung    mit bekannten Mitteln. beispielsweise      mit Fermenten aus. Ferner sollen die Sei  denabfälle frei     von-Verunreinigungen,    wie  Puppenresten, Raupenexkrementen und der  gleichen sein, da diese Verunreinigungen  schon das Lösen in Ammoniak erschweren  und. eine     s-oontane        Gelatiuie..rung    der wässeri  gen Lösung verursachen können.

   Gegebenen  falls werden die Abfälle vor dem Lösen einer  Reinigung unterzogen, indem man sie zum  Beispiel über einen     Wattekrempel    -laufen  lässt.     Eine        Vorbehandlung        der    -Seidenabfälle  durch kurzes Kochen mit schwachalkali  schen odersauren wässerigen Lösungen, zum       Beispiel    mit
EMI0002.0009  
   Soda- oder     Salasäurelösung,     kann das Lösen des     Fibroins    beschleunigen.  



  Eine     gewisse    Rolle spielt auch die Tem  peratur des     Ammoniakes    beim Lösen. Es hat  sich gezeigt, dass Ammoniak von - 46 bis  - 48   C die Seidenabfälle nur teilweise löst.  während bei - 77   C schon in etwa 3 Mi  nuten     .glatte    Lösung eintritt. Bei tiefer Tem  peratur hergestellte Lösungen gelatinieren im  geschlossenen Gefäss bei Zimmertemperatur  vollständig, werden aber beim Abkühlen wie  der flüssig. Durch Kochen mit verdünnten  Alkalien oder Säuren vorbehandelte Seiden  abfälle oder einer kombinierten     Vorbehand-          lung    mit alkalisch und mit sauer wirkenden  Stoffen unterzogene Seidenabfälle bedürfen  zum Lösen keiner so starken Temperatur  erniedrigung wie unbehandelte Seidenabfälle.

    



  Die Umwandlung der     ammoniakalischen          Fibroinlösung    in eine wässerige kann einfach  dadurch geschehen, dass man sie langsam  unter Rühren in Wasser einlaufen lässt, wo  bei von vornherein nur so viel Wasser ver  wendet wird, als der :gewünschten Konzen  tration an     Fibroin    entspricht. Man kann  auch umgekehrt das Wasser in die     ammonia-          kalische        Lösung    eintreten lassen. Vorteilhaft  ist es, die     ammoniakalische    Lösung durch  eine Düse     fein    zu     versprühen    und nach Durch  fallen einer längeren Luftstrecke erst auf :die  Wasseroberfläche gelangen zu lassen.

   Man  gewinnt auf diese Weise :die Hauptmenge  des     Ammoniakes    sofort gasförmig wieder,  ohne ihn erst aus der wässerigen Lösung aus-    treiben zu müssen. Das Austreiben des     Am-          moniakes    braucht übrigens 'nicht ins     Extrem     getrieben zu werden, da die Anwesenheit ge  ringer     Ammo:niakmengen    die     Verwendbarkeit     der Lösungen nicht     beeinträchtigt,    im Gegen  teil ihre Stabilität. erhöht.  



  Die vom Ammoniak weitestgehend befrei  ten wässerigen     Fibroinlösungen    lassen sich  ausgezeichnet, zum Beispiel zu künstlichen  Fäden aus vielen Fasern     mittelst    einfacher.  vorteilhaft     konzentrierter    Salzbäder verspin  nen, wobei man leicht Abzüge von 50 m und  mehr in der Minute anwenden kann. Der  Chemikalienverbrauch ist äusserst gering, da  das Ammoniak leicht wieder zu     gewinnen    ist  und in die Fellbäder nur Wasser gelangt. Sie  sind also durch einfaches Konzentrieren wie  der gebrauchsfähig zu machen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung elektrolyt- armer, wässeriger Lösungen von Seiden fibroin, dadurch gekennzeichnet, dass man Seidenfibroin in wasserfrsiem Ammoniak löst, diese Lösung in Wasser bringt und aus der wässerig-ammoniakalischen Lösung das Ammoniak vertreibt. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, .dadurch gekennzeichnet, dass man das Seiden fibroin einer das Lösen in Ammoniak un terstützenden Vorbehandlung mit Alkalien unterzieht. ?.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch -gekennzeichnet, dass man das Seiden <B>en</B> einer das Lösen in Ammoniak un terstützenden Vorbehandlung mit sauer wirkenden Stoffen unterzieht. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch .gekennzeichnet, dass man das Seiden fibroin einer das Lösen in Ammoniak un terstützenden kombinierten Vorbehand- lung mit alkalisch und mit sauer wir kenden Stoffen unterzieht.
CH150266D 1929-12-23 1930-10-23 Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin. CH150266A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE150266X 1929-12-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH150266A true CH150266A (de) 1931-10-31

Family

ID=5673790

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH150266D CH150266A (de) 1929-12-23 1930-10-23 Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH150266A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE549460C (de) Verfahren zur Herstellung waesseriger, elektrolytarmer Loesungen von Seidenfibroin
CH150266A (de) Verfahren zur Herstellung wässeriger, elektrolytarmer Lösungen von Seidenfibroin.
AT124270B (de) Verfahren zur Herstellung elektrolytarmer, wässeriger Lösungen von Seidenfibroin.
DE909491C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein
AT103332B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstschwamm.
AT146681B (de) Verfahren zur Herstellung von Wollersatzfasern aus Viskose.
DE842826C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen, unloeslichen Gebilden, wie Faeden oder Fasern, aus vegetabilischen Saatgutglobulinen oder Phosphorproteinen
AT124684B (de) Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide.
DE420684C (de) Verfahren zur Schnellbleiche von pflanzlichem Fasergut jeder Art
GB385005A (en) Improvements relating to the manufacture of artificial silk
DE650900C (de) Verfahren zum Spinnbarmachen von sproeden und glatten animalischen Haaren
AT112971B (de) Verfahren zum Veredeln vegetabilischer Faserstoffe.
DE665679C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstfaeden aus Viscose
DE407500C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinen Zellulosefasern aus zellulosehaltigen, durch inkrustierende Begleitstoffe verunreinigten Materialien, wie Zellstoff und pflanzlichen Faserstoffen
DE528042C (de) Verfahren zur Herstellung hochviskoser Zellstoffe
AT145376B (de) Verfahren zur Veredlung von pflanzlichen Faserstoffen mittels Kupferoxydammoniaklösung.
DE579303C (de) Verfahren zur Entrostung von Geweben unter moeglichster Erhaltung der Zerreissfestigkeit
DE539401C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Cellulose fuer die Weiterverarbeitung auf Celluloseester, Kunstseide u. dgl. aus Holzzellstoff
DE426800C (de) Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung
DE510489C (de) Verfahren zum Loesen und Wiederausfaellen von Seidenfibroin
DE676267C (de) Verfahren zur Veredlung von Wollgut
DE561416C (de) Verfahren zur Behandlung von Pflanzenfasern
DE463472C (de) Verfahren zum Schutz der Wolle gegen Bakterienschaedigung
AT118244B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstschwamm.
DE703069C (de) Verfahren zum Waschen und Entschwefeln von frischgesponnenen Kunstseidenwickeln nachdem Aufstecksystem